20.08.2021: Der Brömserhof ist ein ehemaliger Adelssitz und Gutshof in der Oberstrasse. Die Anlage war Stammsitz der Familie Brömser von Rüdesheim, nach der auch die Brömserburg benannt ist. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde ein spätmittelalterliches Festes Haus von mehreren Familiengenerationen zu einer schlossartigen Anlage im Stil der Renaissance und des Barocks um- und ausgebaut. Nach Aussterben der Familie Brömser von Rüdesheim im Jahr 1668 kam das Anwesen über verschiedene Adelsgeschlechter schliesslich an Sophie von Coudenhoven, die es in den 1830er Jahren an Privatleute veräusserte. Zu Beginn der 1850er Jahre teilweise von der Stadt Rüdesheim angekauft, wurde der Brömserhof nachfolgend durch soziale Einrichtungen genutzt. Nach Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg, Teilabrissen und langem Leerstand ist dort seit 1975 Siegfried’s Mechanisches Musikkabinett, ein Museum für mechanische Musikinstrumente beheimatet:
20.08.2021: Aus dem 10./11. Jahrhundert stammt die Boosenburg. Sie wurde in unmittelbarer Nähe der Brömserburg errichtet. Zusammen prägen diese beiden Anlagen den westlichen Teil von Rüdesheim mit wunderschönem Blick auf den Rhein. Die Oberburg diente im 12. Jahrhundert den „Füchsen von Rüdesheim“ als Stammsitz und kam 1474 an die Boos von Waldeck, welche der Burg auch ihren Namen verlieh. Das Wappen des Geschlechtes der Boos dient auch heute noch als Wappen der Burg. Nachdem der Graf von Schönborn die Anlage 1830 erworben hatte, ließ er ab 1836 alle baufälligen Gebäude abreissen. Mit dem Architekten Georg Moller plante er anschließend den Neubau, für den bei seinem Tode 1840 lediglich die Plattform existierte. Der nächste Besitzer der Burg, Johann Baptist Sturm, liess über den Burggraben sofort Kellereien bauen. Seit 1939 ist Schloss Boosenburg Sitz der Firma Carl Jung und diente seither vielen berühmten Künstlern als kurzfristigen Wohnsitz. Aus diesem Grund wurde regelmässig zu Konzerten in privatem Kreis eingeladen, u.a. 1947 zum 50. Todestag von Johannes Brahms, welcher sich oftmals in Rüdesheim und Umgebung aufgehalten und 1883 schliesslich sogar im Rheingau seine Dritte Sinfonie komponiert hatte:
20.08.2021: Der Bassenheimer Hof trägt seinen Namen nach der aus dem Raum Koblenz stammenden Eifeler Adelsfamilie der Waldbott von Bassenheim. Es handelt sich um einen im Kern wohl spätgotischen Steinbau, der 1563 einen Treppenturm erhielt.
Im 19. Jahrhundert wurde der Turm aufgestockt und erhielt eine Wehrplatte mit Zinnen. Das spätgotische Haus wurde durch neugotische Stufengiebel bereichert. An diesen Bauteil schliesst sich das 1770 erbaute schlossartige Wohnhaus an. Bei dem westlichen Teil des Adelshofes handelt es sich um einen spätgotischen Baukörper mit achtseitigem Treppenturm, der im 19. Jahrhundert aufgestockt wurde und einen Zinnenkranz erhielt.
Das sich an den spätgotischen Bau anschliessende Wohngebäude weist zwei Geschosse mit dreiachsigen Eckrisaliten auf. Das flach geneigte Walmdach ist verschiefert.
In seiner jetzigen Baugestalt geht dieses Gebäude auf das Jahr 1770 zurück. Die Zutaten des 19. Jahrhunderts beschränken sich auf den Vorbau und gusseiserne Balkone:
20.08.2021: Seit rund 1.000 Jahren gehört die Brömserburg zu Rüdesheim wie der Rhein und die Reben. Sie war Zollburg, Sitz der Ritter Brömser und Wohnburg der Grafen von Ingelheim. Literaten wie Wolfgang v. Goethe, Heinrich Heine, die Gebrüder Grimm, Musikgenies wie Felix Mendelssohn-Bartholdy und Paganini, Berühmtheiten aus Politik und Gesellschaft – sie alle besuchten das Mittelrheintal und die Brömserburg. Die heute noch erhaltenen Mauern der ehemaligen Wasserburg stammen aus dem 12. Jahrhundert. Die Burg selbst liegt in einem Garten direkt an der Rüdesheimer Rheinstraße, nur wenige Gehminuten abseits der berühmten Drosselgasse. Die Brömserburg heisst nach dem gleichnamigen Rüdesheimer Rittergeschlecht. Sie diente vermutlich zum Schutz der Fährverbindung über den Rhein. 983 n. Chr. wurde die Anlage vom Erzstift Mainz als Verwaltungssitz weiter ausgebaut und später, etwa zu Beginn des 13. Jahrhunderts, dem Adelsgeschlecht „derer von Rüdesheim“ übereignet. Im 14. Jahrhundert stellte die Burg den Kern einer weitaus grösseren Burganlage dar und wurde wiederum weiter ausgebaut. Während des Dreissigjährigen Krieges gab es erste Zerstörungen, der Eckturm der Burg wurde hierbei stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Reichsgraf von Ingelheim übernahm 1806 die Anlage und richtete einen romantischen Wohnsitz ein. 1941 erwarb die Stadt Rüdesheim den Komplex und brachte hier das Rheingauer Weinmuseum unter. Viele Besucher fanden den Weg in die Brömserburg, eine klotzige Festung aus rauem Gestein, ohne Giebel und umgeben vom Verkehr einer Stadt. 2017 wurde das Rheingauer Weinmuseum geschlossen und seitdem ist die Burg für Besucher nicht mehr zugängig. 2018 übernahmen nach langem Stillstand zehn engagierte Rüdesheimer Bürger als Bürgerkonsortium die Burg in Erbpacht. Seither wird in und um die historischen Mauern gewerkelt und geschafft. Bis die Burg wieder für Besucher geöffnet werden kann, wird noch etwas Zeit vergehen:
20.08.2021: Das Zollamt befindet sich im denkmalgeschützten Anwesen des ehemaligen grossherzoglichen Hauptsteueramtes, im Volksmund heute altes Zollamt genannt. Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte 1906. Im Jahr 1945 wurde das Gebäude zuerst von den Amerikanern und anschliessend durch die Franzosen beschlagnahmt. Im Mai 1950 konnte das Zollamt wieder in sein angestammtes Domizil zurück. Bis ins Jahr 2008 wurde das Zollamt als Dienststelle genutzt. Neben dem über 500 Jahre Alten Kran steht das ehemalige Zollamt, nach umfangreicher Sanierung, heute als Gastronomie im Mittelpunkt des Rheinufers und der Hindenburganlage:
20. + 19.08.2021: Der Binger Kran am Rheinufer war ein halbes Jahrtausend in Betrieb. 1487 wurde er erbaut und ist damit der älteste datierbare Landkran zwischen Mainz und Köln am Rhein. 1980 wurde er durch die Aufschüttung des Rheinufers obsolet, weil er danach nicht mehr am Rheinufer lag. Er war allerdings nicht der einzige Kran im Binger Hafen während dieser Zeit, denn er war eine wichtige Einnahmequelle für die Binger Landesherren, das Mainzer Domkapitel. Das Beladen und Entladen der Schiffe war gebührenpflichtig, dafür sorgten der Kranmeister und seine Knechte. 2005 wurde der alte Binger Kran restauriert und bekam einen künstlichen Zugang zum Rhein. Dafür wurde die Spundwand am Rhein aufgebrochen und ein Hafenbecken gebaut, so dass der Kran wieder direkt am Wasser steht: