31.08.2021: Der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Berthold von Henneberg liess 1497 wegen der vielen Räubereien fremder Horden so genannte Warten errichten. Vier Warttürme waren es einmal insgesamt gewesen (noch erhalten ist die Flörsheimer Warte), einer davon steht heute noch im Bereich des Kasteler Siedlung Fort Biehler. War die Übermacht der Angreifer für die Männer von der Landwehr zu gross, konnten sie sich in ein oberes Stockwerk des Turmes zurückziehen. Zu diesem oberen Stock führte im Aussenbereich eine Leiter. Zog man diese Leiter hoch, befand man sich hinter einer dicken Mauer in Sicherheit:
25.08.2021: Das Rhein-Main-Theater wurde 1993 bis 1995 für eine langfristige Aufführung der deutschsprachigen Fassung des Musicals Sunset Boulevard von Andrew Lloyd Webber errichtet. Das Theater hatte eine eigene Bahnstation namens „Rhein-Main-Theater“ an der nördlich angrenzenden Ländchesbahn (Bahnstrecke Niedernhausen im Taunus – HBF Wiesbaden), welche zu den Vorstellungszeiten angefahren wurde. Diese war die weltweit erste Haltestelle, welche ausschliesslich für ein Theater gebaut wurde. Die Baukosten betrugen 1 Million Euro. Auch verkehrten zusätzlich Theaterzüge von Frankfurt (Main) Hauptbahnhof. Der 200 Meter lange Bahnsteig wurde von 1996 bis 1998 genutzt, seit der Einstellung des regelmässigen Musical-Betriebes fahren hier alle Züge ohne Halt durch. Die Stahlgitter-Konstruktion des einseitigen Bahnsteiges wurde mittlerweile entfernt und zurückgebaut:
25.08.2021: Das Alte Rathaus in Niederjosbach aus dem Jahr 1937 in der Kirchgasse 4a. Die Feuersirene wurde im Jahr 1954 auf dem Dach installiert. Ab 31. Dezember 1971 schlossen sich Niederjosbach und Bremthal unfreiwillig zur neuen Gemeinde Bremthal zusammen. Diese ging am 1. Januar 1977 in der Stadt Eppstein auf. Heute ist das Haus Sitz des Ortsgerichts Eppstein IV (Niederjosbach) ohne regelmässige Öffnungszeiten, Termine nach Vereinbarung:
25.08.2021: Am 8. Juli 1928 wurde der Grundstein für die Katholische Kirche in Niederjosbach von Dekan Alexander Stein feierlich geweiht und gelegt. Die Kirche wurde an der Stelle der alten Kirche – einem Fachwerkbau aus dem Jahr 1813 –gebaut. Die Kirche erhielt wie schon ihr Vorgängerbau das Patrozinium des Hl. Erzengels Michael. Der für die kleine Gemeinde grosse und moderne Entwurf (der Bau kann als Weiterentwicklung des neugotischen Stils gesehen werden) stammt von den Architekten Hans und Christoph Rummel aus Frankfurt, denen auch die Bauleitung aufgetragen war. Die Kirche hat in ihrem Baustil neugotische Züge. Das einschiffige, sparsam gegliederte Gebäude läuft in seiner Form oben spitz zusammen, wie man es von gotischen Kirchen kennt. Das gleiche Merkmal ist bei den Fenstern, der ehem. Taufkapelle, an der Orgelempore und der Nische in der Apsis des Altarraums festzustellen. Die Kirche hat in der Folge zwei grosse Innenrenovierungen erfahren und präsentiert sich heute so, wie die Architekten das ursprünglich gedacht haben, als gross dimensionierter Raum, der sofort beim Eintreten eine sakrale Atmosphäre stiftet:
25.08.2021: In der Nacht vom 24. auf den 25. August 1944 erlebte das kleine Dorf Oberjosbach einen verhängnisvollen Feuersturm, zurückgehend auf eine Brandbombe, der am Ende der gesamte Vorgängerbau von 1682 zum Opfer fiel. Das Kirchengebäude wurde geopfert, um die umliegenden Wohn- und Wirtschaftsgebäude zu retten. Doch mit der Tatkraft der Gusbächer und einem äusserst geschickten Organisationstalent des damaligen Pfarrer Anton Thies wurde bereits im Mai 1945 mit dem Wiederaufbau des Kirchengebäudes begonnen. Und am 30. August 1946 wurde bereits Richtfest gefeiert. Es brauchte dann noch weitere drei Jahre, bis die Kirche am 9. Oktober 1949 vom damaligen Limburger Bischof Kempf zu Ehren von St. Michael geweiht wurde:
25.08.2021: Auf dem Platz des heutigen Alten Rathauses wurde, so die historischen Quellen, bereits im Jahre 1700 ein Rathaus mit Backhaus errichtet. Das heutige „Rathaus“ mit „Backes“ entstand auf vergrösserter Grundfläche in der Zeit 1921 – 1924. Das neue Gebäude erfuhr neben den Verwaltungsfunktionen eine breit gestreute Nutzung. Bis 1938 beherbergte das Haus auch die Feuerwehr, der so genannte Wiegeraum – bis in die 60er Jahre wurde die Gemeindeviehwaage genutzt – war auch der Raum für die Feuerwehrausstattung. Der Sitzungssaal diente ab 1938 als Kindergarten und ab 1945 zur Unterbringung von Vertriebenen. Ab 1947 war dort die 1. Arztpraxis in Oberjosbach angesiedelt. Dann ab 1965 war der Raum Klassenzimmer und 1977 – 1982 Sitz der Finanzverwaltung der neuen Gemeinde Niedernhausen. Seit 1983 steht der Raum für Zwecke Oberjosbachs in Nutzung. Seit 1977 ist die Heimatstube in den früheren Verwaltungszimmern untergebracht. Ausserdem hat das Ortsgericht einen Raum im Rathaus. Das „Backes“ wurde an historischem Platz bis Ende der 50er Jahre als öffentliches Backhaus genutzt und ab 1977 wird es in der Regie des Vereins für Heimat- und Kulturpflege Oberjosbach e. V. zur Pflege des Backbrauchtums betrieben. Das Alte Rathaus gehört zur historischen Ortsmitte mit den Fachwerkhäusern, dem Gasthaus Zum Lindenkopf und der Kirche:
25.08.2021: Die Gemeindeverwaltung, die etwa 50 Verwaltungsmitarbeiter beschäftigt, ist mit den drei Fachbereichen (I – Zentrale Steuerung, II – Bürgerservice, Ordnung und Soziales, III – Bauen und Wohnen, Umwelt) im Rathaus am Wilrijkplatz untergebracht, einem alten Schulgebäude von 1902 und Erweiterungsbau von 1982. Dort befindet sich mit dem Einwohnermeldeamt (Bürgerbüro) auch die wichtigste Anlaufstelle für die Bürger:
25.08.2021: Zum Erhalt der alten katholischen Kirche Mariä Geburt wurde 1980 der Verein „Alte Kirche Niedernhausen e.V.“ gegründet. Die Kirche, aus der mittlerweile das Zentrum Alte Kirche (ZAK) geworden ist, hat durch eine Fülle von Renovierungs- und Umbaumassnahmen eine Wiedergeburt erlebt. Seither wird eine Vielzahl von Veranstaltungen durchgeführt. Es finden durchschnittlich einmal im Monat Konzerte (von Klassik über Jazz und Gospel bis zu Rock), Theater, Kabarett, Ausstellungen und Veranstaltungen für Kinder statt. Eines der wenigen historischen Gebäude, die aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg stammen, ist die frühere Kirche Mariä Geburt, die man heute als das Zentrum Alte Kirche kennt. Im 19. Jahrhundert entstand eine einfache Saalkirche mit Apsis, aussen mit einem Dachreiter statt einem Turm. Trotz ihrer Schlichtheit ist die Alte Kirche als eines der wenigen älteren Bauwerke prägend für das Ortsbild. Nach 1945 erlebte Niedernhausen einen starken Bevölkerungszuwachs, sodass die alte Kirche nicht mehr ausreichte. Eine neue Kirche wurde errichtet. So blieb die Alte Kirche seit 1960 leer und verfiel, bis einige Bürger 1980 den Verein Alte Kirche gründeten, einen Eintrag ins Denkmalbuch bewirkten, das Gebäude durch einen Erbbaupachtvertrag übernahmen und es mit Hilfe von Spenden sanierten und renovierten:
25.08.2021: Im Gemeindegebiet Niederhausens gibt es insgesamt drei katholische Kirchengemeinden. Es sind Maria Königin in Niedernhausen, St. Michael in Oberjosbach und St. Martha in Engenhahn, seit einigen Jahren mit umliegenden Gemeinden zusammengefasst zur Pfarrei St. Martin Idsteiner Land mit Sitz in Idstein. Die alte katholische Kirche in Niedernhausen wird heute als Kulturzentrum genutzt:
25.08.2021: Der Bahnhof als Eingangstor nach Niedernhausen und Eisenbahn-Knotenpunkt der Linien Frankfurt – Limburg und Wiesbaden – Niedernhausen befindet sich zentral gelegen am Ilfelder Platz. Dort laufen folgende Verkehre gut vertaktet zusammen: die Nahverkehrszüge des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) und Deutscher Bahn mit guten Anschlüssen in Richtung Frankfurt, Wiesbaden und Limburg und somit an den Fernverkehr (nächste ICE-Bahnhöfe: Limburg-Süd, Wiesbaden, Frankfurt, Frankfurt/Flughafen) und die S-Bahn (Endstation der Linie S 2 Niedernhausen – Dietzenbach des RMV). Beim schwersten Luftangriff im Zweiten Weltkrieg wurden am 22. Februar 1945 das Bahnhofsgebäude, grosse Teile der Gleisanlagen, rund 30 abgestellte Lokomotiven und Dutzende von Waggons zerstört. Nach dem Krieg begann der Wiederaufbau. Es entstand ein neues Empfangsgebäude mit Stellwerk: