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Tages-Archive: 13. Juli 2020

13.07.2020: Das ehemalige Hospital Orb wurde unter König Ludwig I. von den Geldern einer in ganz Bayern befohlenen Sammlung für das verarmte Orb 1836 – 1840 errichtet. Die Jahreszahl 1834 über dem Eingang ist das Gründungsjahr der Hospitalstiftung durch König Ludwig I. Ein Hospital war damals weniger ein Krankenhaus, sondern vor allem Alters- und Siechenheim. Das von der Hospitalstiftung (heute König Ludwig I. Stiftung) betriebene Krankenhaus wurde 2002 geschlossen. Im rückwärtigen Neubau aus 1977–78 ist heute das Rathaus. In dem villenartigen Gebäude links vom alten Hospital, dem vorherigen Sanatorium St. Elisabeth, wurde das Standesamt eingerichtet:

BAD ORB IM SPESSART

(10.200 Einwohner, 189 m ü. NHN) ist eine Kurstadt im Main-Kinzig-Kreis, die zwischen den bewaldeten Bergen im Herzen des hessischen Spessarts liegt. Zu früheren Zeiten wurde auf der alten Handels- und Salzstrasse das Orber Salz zur Verschiffung an den Main transportiert. Die Salzgewinnung brachte der Stadt damals ihren Reichtum. Heute hat sich Bad Orb zu einer der wichtigsten Kurorte etabliert, was sich auch in den zahlreichen Wellness- und Kulturangeboten widerspiegelt. Entspannen und durchatmen lässt es sich im vor mehr als 100 Jahren angelegten Kurpark. Dort kann man auch Hessens grösstes und begehbares Gradierwerk bewundern und eine Kneippanlage nutzen. Der alte Stadtkern ist absolut sehenswert und weiss mit seinen liebevoll gestalteten Fachwerkhäusern zu beeindrucken.

Der Bahnhof Bad Orb war der Endbahnhof der Bad Orber Kleinbahn und dient heute in derselben Funktion einer touristischen Schmalspurbahn:

Teile der Stadtmauer mit einigen der ehemals 12 halbrunden Wehrtürme. Zinnen und Wehrgänge auf der Mauer gibt es heute nicht mehr zu sehen. Sie wurden bereits 1838 abgetragen. An einigen Stellen wurden beim Wiederaufbau nach einem Stadtbrand sogar die Scheunengiebel der Stadtmauer aufgesetzt, um eine Mauer zu sparen:

Marktplatz mit Maibaum:

Die Alte Posthalterei am Marktplatz:

Kleinstes Haus – erbaut im 17. Jahrhundert ist es das schmalste Fachwerkhaus Hessens (1,58 m):

Die Kirche St. Martin ist eine der beiden römisch-katholischen Pfarrkirchen der Stadt. Sie liegt auf einer Anhöhe, unmittelbar neben der ehemaligen Burg:

Palas der ehemaligen Burg Bad Orb. Die Burgreste sind heute im Eigentum des Main-Kinzig-Kreises. In den Gebäuden befindet sich das Stadtmuseum:

Der neun Meter Hohe Wartturm auf dem Molkenberg (293 m):

Aussicht vom Turm auf Bad Orb:

Digitalfunkmast der BOS – Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben:

Das Obertor – einziges der ehemals drei Stadttore, das erhalten ist:

Das 1806 errichtete Salinenhaus und Gradierwerk:

Blick von Bad Orb zum Molkenberg mit Wartturm und Digitalfunkmast:

Die evangelische Martin-Luther-Kirche, erbaut im gotischen Stil in den Jahren 1902-03:

Das ehemalige Hospital Orb mit dem Rathaus im angrenzenden Anbau:

Alle Aufnahmen entstanden bei einem Kurzbesuch in Bad Orb am 13.07.2020.

 

13.07.2020: Die evangelische Martin-Luther-Kirche wurde 1902-03 im neugotischen Stil erbaut und bestand damals aus einem Lang- und Querschiff sowie einem Turm. In den letzten Kriegstagen 1945 wurde der Turmhelm in Brand geschossen und dabei schmolz die einzige noch verbliebene Glocke, nachdem die Geläute bereits 1914 und 1939 abgeliefert werden mussten. 1953 wurde der Kirchturm wieder aufgebaut. Zwei Leihglocken vom sogenannten Hamburger Glockenfriedhof (eine aus Reichenstein in Schlesien von 1673, die andere aus Pikallen/Schlossberg in Ostpreussen von 1706) und eine neue Glocke konnten wieder zum Gottesdienst rufen. Die Kirche selbst wurde 1956 so erweitert, wie sie sich jetzt zeigt. Die alte Vorderfront und die Orgelempore wurden abgetragen und nach aussen gerückt. Es entstand eine Fensterfront mit Seiteneingang. 1982 sowie zum 100-jährigen Kirchenjubiläum 2002/2003 wurde die Martin-Luther-Kirche renoviert:

13.07.2020: Mitten im Bad Orber Kurpark steht eines der Wahrzeichen Bad Orbs, das Gradierwerk. Mit einer Länge von 155 Metern, einer Breite von 12 Metern und einer Höhe von 18 Metern stellt das riesige Freiluft-Inhalatorium nicht nur eine beliebte Sehenswürdigkeit dar, sondern besitzt vor allem eine gesundheitsfördernde Wirkung. Das Gradierwerk wurde 1806 erbaut und ist noch als einziges von zehn Gradierwerken der einstigen Saline Orb erhalten. Mit seinen mächtigen Ausmassen ist es das grösste noch bestehende Gradierwerk in Hessen und es verfügt über eine Reihe von Besonderheiten.
Mit zwei Rieselwänden ausgestattet, besteht für Erholungsuchende die Möglichkeit, nicht nur von aussen das Gradierwerk zu begehen, sondern durch einen Wandelgang inmitten des Freiluftinhalatoriums hindurch zu spazieren:

13.07.2020: Das Obertor ist das einzige der ehemals drei Stadttore, das erhalten ist. Dass der Turm nicht auch abgerissen wurde, wie mit Untertor und Jössertor geschehen, verdankt er seinem Ausbau zum Gefängnis beim Bau des Landgerichts 1821–22. Bei der Restaurierung des Turms 1996 wurde eine Gefängniszelle erhalten:

13.07.2020: Der Wartturm auf dem Molkenberg (293 m) gilt mit seiner 9 Meter Höhe als beliebter Aussichtspunkt und Ausgangspunkt für Wanderungen. 40 Stufen muss der Besucher hinaufsteigen, um einen weiten Panoramablick über ganz Bad Orb, auf den Spessart und den Vogelsberg zu geniessen. Früher war er als Beobachtungsturm Teil der Stadtbefestigung. Der Sage nach soll hier Peter von Orb eingesperrt worden sein. In späterer Zeit wurde die verfallende Warte umgebaut und dient heute touristisch als Aussichtturm:

Aussicht vom Turm auf Bad Orb und Umgebung:

13.07.2020: Die Burg Bad Orb ist eine Höhenburg neben der Martinskirche auf 180 m Höhe oberhalb der Altstadt der Kurstadt Bad Orb. Die Burg wurde 1064 erstmals urkundlich erwähnt und war zunächst im Besitz der Herren von Büdingen, später Teil der Stadtbefestigung. Nachdem 1328 Orb zum Erzstift Mainz gehörte war sie Verwaltungssitz der Mainzer Amtmänner. 1428 wurde sie an die Grafen von Hanau verpfändet und 1566 wurde die Pfandschaft wieder eingelöst. Erzbischof Daniel Brendel von Homburg liess um 1570 die Burg im Stil der Renaissance umbauen. Der Palas der Burg diente zeitweise der Adelsfamilie von Milchling als Wohnsitz. An der Westseite der Burg wurde 1621 eine Zehntscheune angebaut (1981–1982 als Haus des Gastes und Vortragssaal eingerichtet). Nach dem Dreissigjährigen Krieg wurde die Burg nicht mehr bewohnt und als Fruchtspeicher genutzt. Ab 1988 wurde dem Gebäude ein Zugangsturm mit Treppenhaus und Lift angebaut und das Ensemble als städtisches Museum genutzt:

13.07.2020: An exponierter Stelle, auf einem Vorsprung des Molkenbergs, steht die älteste Kirche der Kurstadt an der Orb. Dass sie nicht – wie für ein mittelalterliches Stadtbild üblich – inmitten der Stadt errichtet wurde, ist durch ihre Nähe zur alten Burgbefestigung zu erklären. Denn schon als das „Kastellum“ im Jahre 1064 in den Besitz von Erzbischof Siegfried I. von Mainz überging, stand bereits ein Gotteshaus an dieser Stelle, eine romanische Burgkapelle. Der Bau des grösseren Gotteshauses ist in das 14. Jh. zu datieren, eine Zeit, in der die Salzgewinnung die Bevölkerungszahl anwachsen liess. Dadurch, dass alte Bausubstanz in den Bau einer dreischiffigen Kirche integriert wurde, lässt sich die generelle Asymmetrie der Martinskirche erklären. So war der heutige Kirchturm Bestandteil der Wehranlagen. Gerade im vergangenen Jahrhundert blickt die Martinskirche auf eine Geschichte voller (geplanter und unbeabsichtigter) Umgestaltungen zurück. In den 1930ern wurden die gotischen Züge der Kirche durch die Entfernung des barocken Hochaltars wieder hervorgehoben. An seine Stelle trat das Orber Altarbild, ein Werk des Meisters der Darmstädter Passion von kunstgeschichtlicher Relevanz aus dem 15. Jahrhundert. Im gleichen Zeitraum wurde die Kirche auch durch den Anbau einer zweigeschossigen Sakristei erweitert. Die bis heute letzte Renovierung war genauso unbeabsichtigt wie umfangreich. Sie wurde nötig durch den Kirchbrand an Weihnachten 1983, der sämtliche Kunstschätze der Pfarrkirche dahinraffte:

13.07.2020: Der Bahnhof Bad Orb war der Endbahnhof der Bad Orber Kleinbahn und dient heute in derselben Funktion einer touristischen Schmalspurbahn. Das Empfangsgebäude wurde 1925/1926 aus dem örtlichen roten Buntsandstein des Spessarts erbaut. Das Gebäude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz. Es wird heute als Restaurant genutzt. Vor dem Gebäude erstreckt sich eine kleine Parkanlage: