15.01.2020: Das Deutsche Goldschmiedehaus, ein wunderschöner Fachwerkbau im Stil der Spätrenaissance, befindet sich im Herzen Hanaus am Altstädter Markt, in unmittelbarer Nähe von Congress Park und Schlossgarten. Seit 1942 wird das ehemalige Rathaus als Museum für die Gold- und Silberschmiedekunst genutzt, nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg erfolgte zwischen 1955 und 1958 der Wiederaufbau. Heute werden im Deutschen Goldschmiedehaus Wechselausstellungen, insbesondere Präsentationen von Schmuck gezeigt:

Der Sandstein-Brunnen vor dem Rathaus ist ein bedeutendes Werk renaissancezeitlicher Steinmetzkunst. Er wurde 1607/1608 vom Rat der Altstadt Hanau in Auftrag gegeben und von dem Büdinger Bildhauer Johannes Rab geschaffen. Der Brunnen wird bekrönt von Justitia mit Waage und Schwert. Die beiden Löwen links und rechts halten Wappenschilde mit den Wappen der Altstadt Hanau und den Grafen von Hanau-Münzenberg. Der Brunnenaufbau war ursprünglich farblich gestaltet: 
Der Renaissancebrunnen vor dem Rathaus (Goldschmiedehaus) sollte jedem Bürger genügend Wasser zur Verfügung stellen. Der Brunnen galt als Gerechtigkeitsbrunnen. Bei Dürer gibt es einen Kupferstich von 1499 mit der Benennung „Die Gerechtigkeit“, Tatsächlich haben die Justitia und Dürers Druckgrafik etwas Gemeinsames, z. B. Sol (Dürer) und die Tugend Justitia. Beide tragen Schwert und Waage und gesellen sich zu Löwen. Einer der drei Löwen die als Element das Feuer (heiß und trocken) darstellen ist das Taghaus von Sol (Sonne). Die Allegorie Justitia gehört zu der antiken Tugend der Gerechtigkeit (daher der Name Gerechtigkeitsbrunnen). Die Gerechtigkeit wird mit den Elementen Wasser und Feuer in Verbindung gebracht. Das Wasser wird oft mit einer 6-fächrigen Rosette oder einem regelmäßigen Sechseck in der Ornamentik dargestellt. Das Feuer wird als 3-fach Rosette oder als regelmäßiges Dreieck abgebildet. Beide Elemente – Feuer und Wasser – werden mit der Gerechtigkeit bedacht. Die Waage im Tierkreis ist der Zeitpunkt an dem die Tagundnachtgleiche einsetzt. Die Diamantquader werden mit Winkeln abgebildet, 60° stehen für Wasser und 120° für Feuer (antike Tugenden). Die christlichen Tugenden bewegen sich zwischen 120° (Feuer) und 90°(Erde). In diesem Zusammenhang ist der Affe der in einen Spiegel schaut nicht glaubwürdig. Eher schaut ein Betrachter in den 12-teiligen Tierkreis.