Kalender
September 2025
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  
Archiv
437886
Users Today : 409
Users Yesterday : 808
From the Makers of…

luebeckportdiary
schiffeinfrankfurt
nahverkehrinhessen

Stadttürme

21.09.2024: Der Michelfeldturm I ist ein relativ kleiner, fast quadratischer Schalenturm von 6,5 Meter Seitenlänge. Er ragt auf der Feldseite etwa vier Meter vor die Mauerflucht. Über dem sehr hohen Erdgeschoss liegen noch drei weitere. Diese haben nach allen drei Seiten hin Schiessscharten. Die einzelnen Geschosse waren durch Balkendecken voneinander getrennt, aber mit Leitertreppen untereinander verbunden. In dem Mauerwerk des obersten Geschosses waren nach jeder Seite zwei rechteckige Fenster eingelassen und ein Wehrgang aus einer Holzkonstruktion führte rundum. Wie Stadtansichten bis ins frühe 19. Jahrhundert zeigen, trug der Turm immer ein Dach, das danach aber verloren ging. Das heutige Dach, die Verschieferung des Turmes zur Stadtseite hin, die vergitterten Fenster und der Wehrgang auf Eisenträgern stammen von einem privaten Ausbau, der in den Jahren von 1979 bis 1983 vorgenommen wurde.
Der Turm kann nicht besichtigt werden:

21.09.2024: Der Michelfeldturm II steigt mit seinen fünf Geschossen bis zu der stolzen Höhe von 20 Metern auf. Dieser mächtige Schalenturm misst an seiner Sohle 7,80 Meter in der Breite und ragt 5 Meter vor die Stadtmauer. Die einzelnen Geschosse hatten Balkendecken. Auf Leitertreppen konnte man hochsteigen. Jedes Geschoss hatte nach allen drei Seiten Schiessscharten. Das oberste besass rechteckige Fensteröffnungen und einen hölzernen Wehrgang. Die Seite zur Stadt hin war durch eine Holzwand verschlossen, wie die ausgesparten Balkenlöcher vermuten lassen. Früher trug der Turm ein hohes Pyramidendach, wie alle alten Stadtansichten belegen. So hohe Schalentürme wie der Michelfeldturm II sind, weil sie nur drei Mauerscheiben haben, statisch nicht sehr stabil. Die mittelalterlichen Baumeister verbesserten die Statik der zur Stadtseite hin offenen Türme durch ein ausgeklügeltes System von hölzernen Mauerankern. Dicke Eichenbalken verklammerten die drei Turmwände miteinander und kompensierten so die fehlende Stabilität, die eine vierte Mauerscheibe gegeben hätte. Da diese Maueranker im Laufe der Zeit verrottet sind, fiel bei dem Michelfeldturm II 1938 die südliche Turmwange zu einem Drittel ein. Der Turm ist aber wieder saniert:

21.09.2024: In dem Namen des Turmes spiegelt sich ein Stück Agrargeschichte. Er war in der Tat die Wohnung des städtischen Kuhhirten. Bis zu Beginn der Industriealisierung hielten auch viele Haushalte in einer Stadt Vieh. Die Winzer in Oberwesel waren bis zur Erfindung des Mineraldüngers auf den Dung der Kühe angewiesen. Der Kuhhirtenturm ist der dritte rechteckige Schalenturm auf dem Michelfeld. Da er in einer Geländesenke steht, mussten bis zur Höhe des Wehrganges zwei Untergeschosse gebaut werden, um diesen möglichst auf einer Ebene zu halten. Der Kuhhirtenturm ist darum der einzige, der sechs Stockwerke aufweist. Die Fundamente reichen bis sechs Meter in die Tiefe. Das Mauerwerk ist zwei Meter stark, misst in der Breite acht und an den Seiten etwa sieben Meter. Der Turm trug immer ein Pyramidendach. Ältere Ansichten zeigen, dass der Kuhhirtenturm früher zur Stadtseite hin mit einer verschieferten Bretterwand verschlossen war. Im vierten Obergeschoss lag die Wohnung des Kuhhirten. Der musste auch das Amt des Feuerwächters wahrnehmen. Die Wachstube hatte darum zur Stadt hin einen vorkragenden Erker mit Fenstern nach allen Seiten. Im Dach hing in einer breiten Schallöffnung die Feuerglocke. In einer Dachgaube darüber war das Zifferblatt einer Uhr zu sehen. Im Innern des hohen Turmes gab es keine Treppen, sondern der Kuhhirte musste auf Leitern in seine Wachstube hochsteigen. Bei der dringend notwendigen Sanierung des Kuhhirtenturmes wurde er 1983 zu einem Wohnturm umgebaut. Er wird privat genutzt und kann nicht besichtigt werden:

21.09.2024: Der Pulverturm liegt auf einem Felssporn an einer für die Verteidigung der Stadt wichtigen Stelle. Hier änderte die Stadtmauer auf dem Michelfeld ihre Richtung und steigt in das Tal des Oberbaches hinab. Nur der Pulverturm wurde als halbrunder Schalenturm zugleich mit dem Bau der Mauer hochgezogen. Durch dendrochronologische Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Zeit seiner Erbauung in die Jahre 1241/42 fällt. Der Turm war zunächst, wie die ganze Mauer auf dem Michelfeld, niedriger als sie sich heute darbietet. Als die Stadtmauer erhöht wurde, stockte man auch den Pulverturm um zwei neue Geschosse auf. Zum bessern Schutz des Pulvers erhielt das unterste Geschoss ein Tonnengewölbe. Das oberste Geschoss versah man mit einem Zinnenkranz und einem hölzernen Wehrgang. Bei genauem Hinsehen kann man im aufsteigenden Mauerwerk die zugemauerten Zinnen des älteren, niedrigeren Turmes noch sehen:

21.09.2024: Der Weisse Turm hat der heutigen Stadt und Verbandsgemeinde Weissenthurm ihren Namen gegeben und fungiert als anschauliches Beispiel eines spätmittelalterlichen Wehrturms. Im Volksmund heißt er Eulenturm. Der freistehende 28,5 Meter hohe Wohn- und Wehrturm wurde Anfang des 15. Jahrhunderts vom Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein in Rheinnähe errichtet. Damals diente er der Sicherung der Zollstelle und Festigung der Grenzlinie zum Kurkölner Herrschaftsgebiet im Norden. Der verputzte Bruchsteinbau wurde anstelle eines 1298 nachgewiesenen Kettiger Turms errichtet und bildete den Anfang eines gesicherten Grenzverlaufs von Weissenthurm nach Mayen. Der „wiesse Thorn“ sicherte die ehemals dort befindliche Zollschranke mitsamt dem Zollhaus und garantierte den Trierer Erzbischöfen die Einnahme der Landzölle. Heute dient der Turm romantischeren Zwecken, hier sind Trauungen und Feierlichkeiten möglich:

21.09.2024: Am Südende der Stadt steht der Zehnerturm. Die rheinseitige Ringmauer bog an diesem Turm in einem rechten Winkel zur Liebfrauenkirche hin ab. Der Zehnerturm ist der jüngste Turm der Stadtbefestigung. Erst um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der südliche Vorort Kirchhausen mit der Liebfrauenkirche in den Mauerring einbezogen. Ältere Mauerreste in der Tordurchfahrt weisen darauf hin, dass hier schon vorher ein Turm stand. Der Turm diente weniger der Verteidigung der Stadt als viel mehr den Kurfürsten von Trier als Zollturm. Zölle waren für die Landesherrn am Rhein wichtige Einnahmequellen. Allein von Koblenz bis Bingen gab es 16 Zollstationen. Auf dieser kurzen Strecke mussten oft zwei Drittel des Warenwertes als Zoll bezahlt werden. Der Zehnerturm war durch eine Mauer mit einem kleinen Hafen verbunden. Diesen sicherte ein Bollwerk. Der Hafen lag damals ungefähr dort, wo heute die Eisenbahn fährt. So nahe kam früher einmal der Rhein an die Stadt heran. Die alte Strasse, die in der Tordurchfahrt zu sehen ist, führte nicht in die Stadt hinein. Sie war Teil des Leinpfades. Das war ein Wirtschaftsweg, der immer am Ufer entlang verlief. Auf ihm zogen Pferde oder Menschen an langen Leinen die Schiffe stromaufwärts. Daher der Name Leinpfad:

31.08.2024: Der Mühlbach verliess hier durch eine rundbogige Maueröffnung das Stadtgebiet. Diese Öffnung war gesichert durch einen Rundturm, dessen Rumpf noch erhalten ist. Als Teil der noch im 13. Jahrhundert errichteten Stadtbefestigung Herboms Kulturdenkmal:

31.08.2024: Teil der früheren Stadtbefestigung und Pulverturm, heute nur noch zur Hälfte vorhanden. Einst war der Hainturm mit einer Pforte (Hainpforte oder Vogtspforte) in den Schlossbezirk eingegliedert und sicherte dieses Stadttor. Der Turm liegt an der Chaldäergasse (alte Bezeichnung Kaltergasse oder Vogts/Veitsgasse), eine der ältesten Strassen Herborns. Die Erbauung der Stadtbefestigung erfolgte nach und nach im 13. und 14. Jahrhundert:

31.08.2024: Die Ringmauer um die Stadt wurde im 13. und 14. Jahrhundert angelegt. Wegen seiner Lage in der Stadtbefestigung wurde der Hexenturm zunächst Linker Turm genannt. Turmstube und Dach entstanden nach 1904. Der ursprüngliche Hexenturm nahe des Schlosses wurde 1858 abgebrochen. In diesem wurden der Hexerei angeklagte Personen bis zu ihrem Prozess eingekerkert. Der Name des Turms ging später auf den Linken Turm über: