Schlösser
03.08.2018: Einmalig im süddeutschen Raum sind die Prunkräume in der einst fürstäbtlichen Residenz mit ihrer Rokoko-Ausstattung. Das um 750 gegründete Benediktinerstift wurde im Dreissigjährigen Krieg zerstört. Fürstabt Roman Giel von Gielsberg liess Kirche und Residenzgebäude von 1652 an als erste monumentale Klosteranlage Deutschlands neu erbauen. Die Ausstattung der Wohnräume, die Prunkräume in der Residenz, erfolgte 1732 – 1742 unter dem kunstsinnigen Anselm von Reichlin-Meldegg. Vor- und Audienzzimmer, Tag- und Schlafzimmer sind im späten Régencestil gehalten, der Thronsaal führt bereits ins Rokoko. Das Einzigartige der Räume liegt zum einen in der Einbringung sowohl sakraler als auch profaner Elemente, zum anderen in der kräftigen, warmen Farbigkeit:
Die Orangerie ist das 1780 als nördlicher Abschluss des Hofgartens erbaute, spätbarocke Bauwerk mit Formen des Klassizismus. Seit 1963 befindet sich in dem denkmalgeschützten Gebäude die Stadtbibliothek:
02.07.2018: Das Schlösschen wurde 1847 im Auftrag von Herzogin Pauline von Nassau (1810-1856), der Witwe des 1839 verstorbenen Herzogs Wilhelms von Nassau, erbaut. Ihr erster Kuraufenthalt mit ihren Kindern in Soden 1841 über sieben Wochen gefiel ihr so gut, dass sie einen eigenen Landsitz errichten liess. Zum dreistöckigen Wohnhaus gehörten noch Wirtschaftsräume, ein Hofraum, ein Garten, die gegenüberliegende Remise, eine Wiese und brachliegendes Ackerland. 1855 verkaufte die Herzogin das Anwesen an den Sanitätsarzt Dr. Georg Thilenius. 1908/09 verkaufte der Arzt den gesamten Gebäudekomplex mit Parkgelände an die Gemeinde Soden. Das Areal wurde mit dem Kurpark verbunden, das Paulinenschlösschen als Rathaus genutzt. Seit der Jahrtausendwende ist im Paulinenschlößchen das Bürgerbüro untergebracht ist:
24.04.2018: Das Kurfürstliche Schloss Koblenz gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten des französischen Frühklassizismus in Südwestdeutschland und ist eines der letzten Residenzschlösser, das unmittelbar vor der französischen Revolution in Deutschland gebaut wurde. Heute bietet das Schloss im Mittelteil exklusive Räumlichkeiten für festliche Bankette, Tagungen und Familienfeiern. Das frei zugängliche, exklusive Grand Café lädt zu einem Besuch ein. Zum Rhein hin befindet sich ein ebenfalls frei zugänglicher, herrlicher Terrassengarten. Kurfürst Clemens Wenzeslaus liess das Kurfürstliche Schloss 1777- 1786 errichten. Von 1850 bis 1858 residierte hier der preussische Kronprinz und spätere Kaiser Wilhelm I. als preussischer Militärgouverneur. 1944 wurde das Kurfürstliche Schloss bis auf die Assenmauern zerstört, in den Jahren 1950/51 wieder aufgebaut:

24.04.2018: Das Schloss Philippsburg war Teil der Kurfürstlichen Residenz in Rhrenbreitstein, das heute ein Stadtteil von Koblenz ist. Die Kurfürsten und Erzbischöfe von Trier residierten hier von 1632 bis 1786. Das Schloss wurde 1801 bei der Sprengung der Festung Ehrenbreitstein durch die Franzosen so in Mitleidenschaft gezogen, dass es abgebrochen werden musste. Von dem Schloss, das eines der größten und bedeutendsten Barockbauten am Rhein war, ist nichts mehr erhalten. Nur die zum Schloss gehörenden benachbarten Bauten (Pagerie, Dikasterialgebäude, Krummstall und Marstall) haben die Zeit überdauert.
Das Dikasterialgebäude – Kurfürst Franz Georg Schönborn liess das barocke, schlossartige Dikasterialgebäude Mitte des 18. Jahrhunderts am Fusse des Ehrenbreitsteins errichten. Die Pläne dafür stammten von dem berühmten Baumeister Balthasar Neumann. In dem weltlichen Verwaltungsbau des Kurfürsten von Trier war unter anderem das kurfürstliche Gericht untergebracht. Der Bau diente zwischenzeitlich auch als Residenz, Truppenunterkunft, Lazarett, Sitz der nassauischen Regierung und Proviantmagazin. 1936 wurde das Dikasterialgebäude zu Bürozwecken umgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde es teilweise zerstört und 1947 wieder aufgebaut:
Die Pagerie steht südlich des ehemaligen Schlosses Philippsburg und wurde als Festungspfortenbau am Weg hoch zur Festung Ehrenbreitstein erbaut. Sie ist damit der einzig erhaltene Bau der barocken Festung aus der kurtrierischen Zeit. Der quer zum Weg und parallel zum Hang gestellte Hauptbau hat einen stumpfwinklig angebauten Flügel:
12.04.2018: Schloss Philippsruhe wurde etwa von 1700 bis 1725 für den Hanauer Grafen Philipp Reinhard bei Kesselstadt als Barockschloss im Westen der Stadt Hanau errichtet. Sein heutiges Aussehen geht weitestgehend auf Umbauten aus der Gründerzeit zurück: Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Rumpenheim lebte zwar nur vier Jahre (von 1880 bis zu seinem Tod 1884) auf dem Schloss, was angesichts der vorausgegangenen fünf Jahre Umbauzeit wenig ist. Die Räumlichkeiten der Bel Etage, die heute vom Historischen Museum eingenommen werden, reflektieren jedoch trotz des in weiten Teilen verloren gegangenen Mobiliars dominant seinen Geschmack im Stil der Renaissance. Die Schlossanlage ist ganzjährig zu besichtigen. Der prächtige Trausaal gibt Brautpaaren das stilvolle Ambiente für ihre Hochzeit. Im Schlossgarten befindet sich ein Skulpturenpark. Im Amphitheater im hinteren Schlosspark finden in den Sommermonaten die Brüder-Grimm-Märchenfestspiele statt. Im Vestibül laden das Museumscafe, im Weissen Saal die Schlossgastronomie zum Verweilen ein, die im Sommer auch die grosse Außenterrasse am Main bewirtschaftet:
25.08.2016: Das Schloss aus Süden vom Main aus gesehen:
14.03.2018: Das heutige Saarbrücker Schloss von Gottfried Böhm erinnert in Umriss und einigen Bauteilen noch an das frühere, deutlich größere Barockschloss Friedrich Stengels. Seine ungewöhnliche Gestaltung mit gläsernem Mittelbau, aber auch das vielfältige gastronomische Angebot rund ums Schloss ziehen jährlich tausende Besucher an. Das Historische Museum Saar, eines der vier Geschichtsmuseen am Schlossplatz, eröffnet den Zugang zu einer unterirdischen Festungsanlage mit Wehrgängen und Kasematten aus Mittelalter und Renaissance. Weiterhin eröffnete im November 2008 eine Dauerausstellung des Historischen Museums Saar zur Saargeschichte seit 1870. Der Schlossgarten mit Reminiszenzen an verschiedene Gartenepochen bietet faszinierende Blicke über die Stadt. Zudem erinnert ein Kräuterbeet an den berühmten Arzt und Botaniker Hieronymus Bock:
Blick vom Schloss zum Schwarzenbergturm:
Blick auf Schlossgarten und Landtag:
Schlossmauer an der Franz-Josef-Röder-Strasse:
07.03.2018: Schloss Johannisburg, bis 1803 die zweite Residenz der Mainzer Kurerzbischöfe, liegt im Zentrum Aschaffenburgs am Ufer des Mains. Die gewaltige Vierflügelanlage, 1605 bis 1614 unter Kurerzbischof Johann Schweikard von Kronberg errichtet, gehört zu den bedeutendsten Schlossbauten der deutschen Renaissance. Für diesen Neubau übernahm der Strassburger Baumeister Georg Ridinger von der mittelalterlichen Vorgängerburg nur den Bergfried als fünften Turm. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Innere des Schlosses nach Plänen des Architekten Emanuel Joseph von Herigoyen klassizistisch umgestaltet. Nach den schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg musste zunächst das Äussere des Schlosses wiederhergestellt werden, bevor 1964 die ersten Schauräume und Sammlungen mit den geretteten Ausstattungsstücken neu eröffnet werden konnten:

06.02.2018: In Stuttgart steht mit dem Neuen Schloss die letzte grosse barocke Residenzschlossanlage Deutschlands. Herzog Carl Eugen von Württemberg (1744–1793) wollte mit dem Neuen Schloss, mitten in Stuttgart, die Landeshauptstadt zu einem zweiten Versailles machen. Die dreiflügelige Anlage ist ein typischer Vertreter ihrer Zeit: Einziger Schmuck an der schlichten Fassade sind die Skulpturen auf den Balustraden. Nach einem Brand im November 1762 verfügte Herzog Carl Eugen den raschen Ausbau von Weissem Saal und Spiegelgalerie im Stadtflügel. Er wollte ein Jahr später für seine Geburtstagsfeierlichkeiten den angemessenen Rahmen haben. Dann aber wurden die Arbeiten am Neuen Schloss für ein Jahrzehnt eingestellt, weil Carl Eugen 1764 seine Residenz verlegte und erst 1775 nach Stuttgart zurückkehrte. Es folgten der Bau des Marmorsaales und des Gartenflügels. Nachdem Herzog Friedrich II. 1806 König von Württemberg geworden war, ließ er die Räume im Neuen Schloss im Stil des Empire umgestalten. Bis um die Mitte des 19. Jahrhunderts residierten die württembergischen Könige im Neuen Schloss. Der Zerstörung des Schlosses im Jahr 1944 folgte von 1958 bis 1964 der Wiederaufbau. Der Corps de Logis wurde zu Repräsentationszwecken des Staatsministeriums genutzt. Seit dem Auszug des Ministeriums für Kultur, Jugend und Sport Anfang 2012 ist es heute noch Sitz des Finanzministeriums und für die Öffentlichkeit seit 2014 wieder bei regelmässigen Führungen zugänglich:

Die Jubiläumssäule ist ein Denkmal, das aus Anlass des 25-jährigen Regierungsjubiläums und des 60. Geburtstags von König Wilhelm I. von Württemberg 1841 bis 1846 auf dem Schlossplatz in Stuttgart errichtet wurde. Die Säule besteht aus einem 30 Meter hohen Schaft aus Granit, der 5 Meter hohen Statue der römischen Göttin Concordia, vier Reliefs mit historischen Szenen und vier allegorischen Figuren an den Ecken des Säulensockels: