12.04.2022: Die neue Kirche Sankt Cäcilia auf dem Berge wurde 1935 in Mosbach eingeweiht. Denn die katholische Gemeinde fand längst nicht mehr genug Platz in der Stiftskirche St. Juliana am Marktplatz, die beiden Konfessionen in getrennten Räumen als Gotteshaus dient. Auf einer Teilfläche des ehemaligen Gartens des Mosbacher Schlosses entstand St. Cäcilia unter Architekt Hans Herkommer. Ihre sakrale Architektur mit der Aussenfassade in hellgelbem und rotem Sandstein lässt sich in den Stil der neuen Sachlichkeit des frühen 20. Jahrhunderts einordnen:
12.04.2022: Das Kultur- und Tagungszentrum bietet ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm und den optimalen Ort für Tagungen, Events, als Hochzeits-Location oder um in den Genuss der Crossover-Küche in der Brasserie zu kommen. Die Alte Mälzerei wurde 1908 als Industriegebäude von der Brauerei Hübner für die Malzverarbeitung erbaut und genutzt. Nach sorgfältigem Umbau wird es seit 1997 als Kultur- und Tagungszentrum der Stadt Mosbach bewirtschaftet. Unter- und Erdgeschoss bestehen aus Sandstein-Mauerwerk, die darüber liegenden Etagen sind mit Sichtmauerwerk verkleidet. Die bestehende Architektur blieb bei der Verwandlung weitgehend erhalten. Das reizvolle Zusammenspiel zwischen der Dominanz des mächtigen Backsteinkörpers und der Transparenz und Leichtigkeit der vorangestellten gläsernen Eingangshalle ist heute ein architektonischer Blickfang im Mosbacher Stadtbild:
12.04.2022: Das Amts- und Landgericht Mosbach befindet sich in den Mauern eines Klosters des Bettelordens der Franziskaner, das 1686 gegründet und 1808 endgültig aufgehoben wurde. Von der Grundsteinlegung im Jahr 1686 dauerte es zwölf Jahre bis zur Fertigstellung der Klosterkirche, die das Geviert an der zur Stadt gelegenen Seite abschloss. In den Jahren 1768 und 1769 wurden dem Klosterquadrat in Richtung Dallau zwei weitere Flügelbauten angefügt, was heute noch an den Jahreszahlen der Ecksteine und am vorspringenden Knick der Aussenmauer an der Vorderseite des Gebäudes zu erkennen ist. Während der napoleonischen Kriege fiel das Kloster 1806 an Baden. 1808 verfügte Grossherzog Friedrich die Schliessung des Klosters. Nach tiefgreifenden Abriss- und Umbauarbeiten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, u.a. wurde auch die Klosterkirche bis auf die Grundmauern abgerissen, erhielt das Klostergebäude seine heutige Gestalt. Es sind nur wenige originale Bauteile erhalten, etwa der Brunnen an der Hauptstrasse, der seit 1689 von einer Zuleitung aus einer Quelle im Lohrtal versorgt wird. Als Brunnen diente auch der mittelalterliche Taufstein, der heute im Innenhof steht. Seitenaltäre und die prachtvolle Kanzel der Klosterkirche wurden vor dem Abbruch in den katholischen Teil der Stiftskirche verbracht. Nach Schliessung und Umbau diente das ehemalige Kloster als Sitz verschiedener Ämter, darunter auch einer Vogtei. Das Landgericht Mosbach ist im Wesentlichen im 1. Obergeschoss des ehemaligen Klosters untergebracht, wo sich in überschaubarem Rahmen sowohl fast alle Bediensteten als auch die Sitzungssäle befinden:
12.04.2022: Leuchtturm oder Burg? Elektrizitätswerk steht in großen Fraktur-Lettern auf dem dunkelroten Sandsteinmauerwerk. Als das Werk 1900 gebaut wurde, führten vom Turm aus Freileitungen über den Fluss hinweg in die Mosbacher Innenstadt und haben zunächst Strassenlaternen bedient. Das Gebäude ist 1989/1990 mit einem modernen Anbau versehen worden und wird als Geschäftsstelle der Stadtwerke Mosbach benutzt. Im Mosbacher Jahrheft 2006 ist das Gebäude beschrieben: „Das Mosbacher Elektrizitätswerk ist ein anschauliches Beispiel für Industriearchitektur des auslaufenden 19. Jahrhunderts. Dem Zeitgeist entsprechend versuchte man, die neue Technik in Herrschaftsbezogene, repräsentative Architekturformen aus dem kirchlichen (Kloster) oder weltlichen Bereich (Burg, Schloss) zu kleiden. Der Betrachter sollte die Funktion des Gebäudes nicht sofort erkennen. Der burgähnliche Charakter unterstreicht die trutzige Aussenfassade mit dem Rustikamauerwerk und dem Turm“:
28.03.2022: Innen wenig, dafür aussen umso stärker wahrnehmbar ist die Kombination von alt und neu. Die Front der denkmalgeschützten Stadthalle mit ihrem Mauerwerk aus Naturstein und Ziegelwerk sowie den Sprossenfenstern erinnert stark an das ehemalige Postgebäude. Es wurde unter der Planung und Leitung von Postbaurat Heinrich Müller errichtet. Seinen Betrieb nahm es am 1. Dezember 1930 auf. Das Grundstück hatte die Stadt schon 1925 erworben. Im Erdgeschoss fanden sich Schalterhalle und Diensträume, im Obergeschoss die Dienstwohnung des Amtsvorstehers sowie Fernmeldeeinrichtungen. Der westliche Seitenflügel habe als Lagerraum für Fernmeldegeräte, der Ostflügel als Unterstellraum für Hand- und Kraftfahrzeuge gedient, wie es in der Festschrift heißt. 1986 beschloss der Stadtrat, den schon langgehegten Wunsch nach einer Stadthalle umzusetzen, und erwarb das ehemalige Postgebäude. Die Architektengemeinschaft Römer und Reker, Kaiserslautern, konzipierte die Umgestaltung. Integriert in das Anwesen wurde der Posthof, der den modernen Bühnenteil beinhaltet. Erstmals gespielt wurde am 28. April 1996, „My Fair Lady“ soll ein riesiger Erfolg gewesen sein, wie es heisst:
28.03.2022: Der Poststallhalter Louis Didier erwarb das ehemalige Stadtschloss der Sickinger Grafen und vermachte es im Jahr 1827 seinem Sohn Heinrich Didier. Dieser ließ das, am Alten Markt gelegene, alte sickingische Stadtschloss abreissen und verwendete das Baumaterial im Jahr 1823 zum Bau seines Herrenhauses, einer Pferde Posthalterei und eines Wirtshaus an der Kaiserstrasse. Von 1907 an wurde das Gebäude als Forstamt genutzt und heute befindet es sich in Privatbesitz:
28.03.2022: Das 1891 erbaute königliche bayerische Rentamt als Vorfahre des heutigen Finanzamts war bald nach dem Zweiten Weltkrieg zu klein geworden. Als am 31.12.1968 das Forstamt Nord geschlossen wurde, übernahm die Finanzverwaltung auch dieses Gebäude und brachte dort ab 1970 ein Sachgebiet unter. Zusätzlich mussten Räume im Forstamt Landstuhl-Süd angemietet werden. 1973 kam durch die Territorialreform – zum zweiten Mal nach 1945 – eine Änderung der Finanzamtsbezirke. Bereits in den 70er-Jahren zeigte sich, dass die Unterbringung des Finanzamts Landstuhl auf Dauer so nicht hingenommen werden konnte. 1985 war es dann soweit, die Umbau- und Renovierungsarbeiten begannen. Das alte Finanzamt wurde renoviert, ebenso wie das frühere Forstamt Nord und beide Gebäude mit einem neuerrichteten Mittelteil zu einem Gebäude verbunden. Die Einschränkungen während der Bauzeit von Herbst 1985 bis zur endgültigen Fertigstellung 1988 waren zwar erheblich, wurden aber von den Bediensteten, die viele Jahre unter extrem widrigen Umständen hinsichtlich der räumlichen Unterbringung arbeiten mussten, gerne hingenommen. Heute präsentiert sich die Aussenstelle des Finanzamts Kusel-Landstuhl in Landstuhl mit einer gelungenen Synthese von alter und neuer Bausubstanz, die im Innern freundliche und moderne Büroräume birgt:
28.03.2022: Das Rathaus ist das Verwaltungsgebäude der Verbandsgemeinde Landstuhl. Mit der Eröffnung des „Moorbads Sickingen“ begann vor 125 Jahren für Landstuhl eine über Jahrzehnte hinweg dauernde erfolgreiche Epoche als Kurstadt. Das Rathaus wurde 1896 als Kurhotel (Schlosshotel) erbaut. Im Jahr 1908 wurde es vom Verein für Volksheilstätten gekauft. Das Gebäude diente fortan als Genesungsheim zur Unterbringung männlicher Erholungsbedürftiger. Seit 1942 wird das Gebäude als Rathaus genutzt:
28.03.2022: Im Jahr 1880 wurde der Beschluss gefasst, ein neues Gerichtsgebäude mit Gefängnisanbau zu errichten. Die Bauarbeiten am Gebäude nördlich der Kaiserstrasse dauerten etwa zwei Jahre. Das neue Gebäude wurde nach Plänen des Kaiserslauterer Bauamtmanns Ludwig von Stempel in einem einfachen Renaissancestil in Bruchsteinmauerwerk errichtet. 1891 bezog das Gericht das neue Gebäude. 1904 wurde das Gebäude an die elektrische Versorgung angeschlossen. Später wurde in den Räumen des Amtsgerichtes auch das Arbeitsgericht untergebracht. Seit der Errichtung wurde nur wenig am Gebäude verändert. So findet sich an der Südseite noch ein goldumrandetes Königlich Bayrisches Majestäts-Wappen mit Königskrone und der Inschrift K. B. Amtsgericht. Um den heutigen Parkplatz im Hof des Gebäudes stehen noch heute die etwa vier Meter hohen Mauern des ehemaligen Gefängnisses. Der Innenbereich des heute denkmalgeschützten Gebäudes wurde entgegen dem Aussenbereich mehrfach verändert und umgebaut:
28.03.2022: Bereits seit dem Mittelalter steht hier eine Zehntenscheune, bei der früher die Bauern des Herrschaftsgebietes Steuern in Form von Naturalabgaben entrichteten. Sehenswert in dem dreigeschossigen Gebäude ist das noch in seinem ursprünglichen Zustand erhaltene schwere Eichengebälk, das die Obergeschosse trägt. Im Inneren befinden sich heute Räumlichkeiten für Veranstaltungen verschiedenster Art (Ausstellungen, Vorträge usw.):