03.05.2022: Nach der Zunftrevolution bildete das städtische Patriziat 1347 seine eigene Zunft, die Grosszunft (auch Patrizierzunft). Das damalige Ball- und Versammlungshaus der Patrizier „Die Grosszunft“ dominiert die Ostseite des Marktplatzes. Das Gebäude wurde ca. 1720 am Markplatz, anstelle der ersten Trinkstube der reichen Memminger Kaufleute (ca. 1452-1719), errichtet:
03.05.2022: Das elegante Rathaus mit seinem geschweiften Giebel, feinem Stuck und den Türmen stammt aus dem Jahr 1589. Es ist eines der berühmtesten Bauwerke in Memmingen. Der imposante Renaissancebau befindet sich im Nordosten des Marktplatzes und direkt vor dem ältesten Teil der Stadtbefestigung. Durch einen Übergang ist es mit dem Welfenhaus verbunden. An der prachtvollen Vorderseite befindet sich ein grosses Tor, das von zwei kleineren Eingangstüren umrahmt wird. Ehemals diente das Tor dazu, Fuhrwerke in die Rathaushalle durchzulassen. Darüber ist ein Erker mit mechanischer Uhr und Turm angebracht. Alle drei Erkertürme sind mit welschen Hauben gedeckt. Die helle Fassade trägt um die Fenster herum reichlich Stuck. Vor dem Rathaus befindet sich der neobarocke Marktbrunnen, der im Jahr 1994 neu erbaut wurde:
03.05.2022: Das Steuerhaus steht zentral am Marktplatz und nimmt fast die gesamte Nordseite ein. Es wurde 1494/95 als Verwaltungsgebäude der damals noch Freien Reichsstadt Memmingen errichtet. Es beherbergte in den oberen Geschossen den Geheimen Rat und die Finanzverwaltung. Im Erdgeschoss befanden sich Läden. An das Steuerhaus schloss sich der vierstöckige Münzturm an, der 1863 als Treppenhaus umgebaut und teilweise abgebrochen wurde. Bis zum Ende der Reichsstadt wurde das Gebäude als Steuerhaus genutzt. Seit 1805 beherbergte es viele verschiedene Ämter. Heute befinden sich im Erdgeschoss ein Café und ein Schmuckgeschäft. Im ersten und zweiten Stock ist das Sozialamt der Stadt untergebracht. Zu seiner Entstehungszeit war es ein profaner unverputzter Ziegelbau. Die heutige neubarocke Bemalung konnte 1909 aufgrund des Vermächtnisses der Bürgermeisterswitwe Rosa von Zoller vollendet und mit einer gemalten neubarocken Stadtansicht in der Mitte des Gebäudes versehen werden. Es verbindet den Rathausvorplatz mit dem westlichen Fischmarkt:
03.05.2022: Das Landgericht Memmingen ist eines von zehn Landgerichten, denen das Oberlandesgericht München übergeordnet ist, nachgeordnet sind die Amtsgerichte in Günzburg, Memmingen und Neu-Ulm. Ebenfalls in Memmingen angesiedelt ist die Gerichtsärztliche Dienststelle, die derzeit mit zwei Gerichtsärzten besetzt ist. Das Gericht ist auf dem Gelände des ehemaligen Spitals des Kreuzherrenklosters auf dem Hallhof untergebracht:
03.05.2022: Das Kreuzherrenkloster oder Heilig-Geist-Kloster in der Memminger Altstadt geht auf eine Gründung aus dem 13. Jahrhundert zurück. Die Anlage wurde mehrfach erweitert und umgebaut und besteht aus Spital, Wirtschaftsgebäuden, Kirche St. Peter und Paul sowie Konventsgebäude. Das Ensemble ist 1998 bis 2003 saniert worden. Der Innenraum der Kirche mit seiner Stuckdecke dient heute als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum, die ehemalige Dürftigenstube wird als Café genutzt:
03.05.2022: Durch die verkehrsgünstige Lage an der Salzstrasse von München in die Schweiz hatte der Salzhandel seit Bestehen der Stadt Memmingen einen grossen wirtschaftlichen Stellenwert. Zur Abwicklung der Salzgeschäfte mussten bis zum Bau des Grossen Salzstadels diverse Räumlichkeiten sorgen. 1470 bis 1474 erbaute man auf Befehl des Stadtmagistrats den Salzstadel in der Stauferstadt, einem alten Stadtteil Memmingens, welcher auch als Kalcher Vorstadt benannt wurde. In dem Gebäude wurde der komplette Salzhandel abgewickelt. Gleichzeitig wurden im ersten Stock Aufenthalts-, Gesellschafts- und Proberäume für verschiedene Memminger Gesellschaften und Vereine eingerichtet, darunter die Gesellschaft zum Pfannenstiel, die Memminger Meistersinger und das Collegium musicum. Beim grossen Bombenangriff 1944 wurden Teile des Grossen Salzstadels zerstört und 1945 wieder rekonstruiert aufgebaut. Massiv betroffen davon war der Südteil, während der mittlere und nördliche Teil keine Schäden davontrug. Heute dient der Salzstadel gewerblichen Zwecken. So ist ein Sportstudio, mehrere Einzelhandelsbetriebe, eine Spielhalle und ein gastronomischer Betrieb eingerichtet:
12.04.2022: Das 1879 ursprünglich erbaute Bahnhofsgebäude des neuen Bahnhofs Neckarelz wurde inzwischen wieder abgerissen und durch einen modernen Stellwerksbau und einen Kiosk ersetzt. Der Stadtteil Neckarelz ist ein wichtiger Eisenbahn-Knotenpunkt. In Neckarelz zweigt die Bahnstrecke Neckarelz-Osterburken von der Neckartalbahn Heidelberg–Bad Friedrichshall ab. Die Linien S1 und S2 der S-Bahn RheinNeckar bedienen die Relation Homburg (Saar)–Kaiserslautern–Mannheim–Heidelberg–Mosbach–Osterburken. Seit Dezember 2014 führt die Stadtbahnlinie S41 der Stadtbahn Heilbronn bis nach Mosbach (Baden) über Neckarelz. Ferner gibt es zweistündlich eine Regional-Express-Verbindung nach Mannheim oder Heilbronn. In Neckarelz befindet sich ein Reisezentrum, Stellwerk, S-Bahn-Abstellplatz und eine Wartungseinrichtung der Deutschen Bahn AG:
12.04.2022: Das Tempelhaus blickt auf eine mindestens 700-jährige Geschichte zurück. Die älteste Erwähnung der vermutlich noch älteren Tiefburg in Neckarelz ist eine Urkunde vom 11. Juni 1300, nach der die Johanniter in diesem Gebäude ihre Niederlassung hatten. Sein tatsächliches Alter kann nur vermutet werden. Man geht vom 12. bis 13. Jahrhundert aus. Ursprung des Gebäudes ist vermutlich ein Wohnturm aus der Stauferzeit, den die Johanniter übernommen haben. Schon 50 Jahre später, am 5. Februar 1350 verkauften die Johanniter ihr Haus an Engelhart von Hirschhorn. Über die Jahrhunderte erfuhr das Tempelhaus zahlreiche Nutzungen, Umbauten und Eigentumsänderungen. Im Jahr 1737 wurde es Pfarrkirche der katholischen Kirchengemeinde Neckarelz und ist auch heute noch in ihrem Eigentum. Beim Tempelhaus handelt es sich um das älteste in Mosbach erhaltene Gebäude und um die einzige in ihrer authentischen Form erhaltene Johanniterburg in Baden-Württemberg:
12.04.2022: 773 n. Chr. beginnt die geschriebene Geschichte von Neckarelz mit der Erwähnung in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Lorsch. Um diese Zeit dürfte die erste Martinskirche bereits gestanden haben, umgeben von einer nachweisbaren, christlichen Begräbnisstätte. Schutzpatron war der Hl. Martin, Bischof von Tours. 1371 war die zweite Martinskirche fertig, ein stattlicher, spätgotischer Bau mit einem fast 52 m hohen Turm. Die Kirche hatte besonders unter den Folgen des Dreissgjährigen Krieges zu leiden. Die Not führte dazu, dass notwendige Reparaturen an Dach und Kirchenschiff nicht durchgeführt werden konnten. 1765 erfolgte eine gründliche Untersuchung. Das Gutachten empfahl den Abriss des Kirchenschiffs. Die dritte Martinskirche wurde unter Beibehaltung des spätgotischen Turms gebaut, in dem sich die Sakristei befindet. Die Einweihungsschrift von 1773 finden wir über dem geschlossenen Eingangsportal der Ostseite. Die Sitzanordnung war ursprünglich quer gerichtet, Kanzel und Altar an der Nordseite. Die Herkunft des barocken Orgelprospekts ist ungeklärt. Beim Kirchenumbau 1929/30 fand eine Umgestaltung in Längsrichtung statt, die Orgelempore wurde erweitert. 1961-1963 erhielt die Kirche eine helle Gestaltung und farbige Fenster. Mit Ausnahme des 1959 gestifteten Kanzelfensters sind diese Arbeiten von Hans Göthert. In der Folge erhielt das Turmdach neue Schieferziegel. Hauptstück des Dreier-Geläutes dort ist die 1000 kg schwere Osanna-Glocke aus dem Jahr 1511:
12.04.2022: Schloss Neuburg ist ein bei Obrigheim (Baden) auf einer Anhöhe über dem Neckar und Mosbach-Neckarelz gelegenes Schloss. Die Ersterwähnung der Burg liegt im Jahr 1384. Damals war die Anlage im Besitz des Berthold Vetzer von Obrigheim. Im Jahre 1401 verkaufte Vetzer die Burg an König Ruprecht von der Pfalz, der die Anlage 1405 an die Witwe des Markgrafen von Baden verpfändete. Um 1413 von Pfalzgraf Otto I. von Mosbach wieder ausgelöst, wurde die Burg ab 1424 durch die Mosbacher Pfalzgrafen bzw. die Pfalzgrafen bei Rhein wiederholt an verdiente pfälzische Vasallenfamilien zu Lehen vergaben. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde die Anlage von der bayrischen Regierung an den Kanzler Georg Friedrich von Isselbach vergeben, der das Lehen 1648 wieder verlor. Danach befand sich die Neuburg im Besitz der Familie Cloos und später der Familie Mezger. Zum Lehen Neuburg zählte lange Zeit auch der Schreckhof, der beim Tod von Joseph Franz Xaver von Mezger 1747 heruntergewirtschaftet war und von der Hofkammer eingezogen und als Erbbestand parzelliert wurde. 1759 wurde schliesslich auch Schloss Neuburg einem Obrigheimer Landwirt und dessen Erben als Erbbestandsgut überlassen. Im Jahre 1845 erwarb Graf Karl Wenzeslaus von Leiningen-Billigheim die Anlage und liess sie anschliessend zu einem Schloss im Stil der Burgenromantik umbauen. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stand die Anlage häufig leer und wurde während des Dritten Reichs als Kreisschulungsburg der NSDAP genutzt. Seit 1959 dient das Schloss als Hotel und Restaurant: