07.06.2023: Der erste Bau einer reinen Eisenbahnbrücke über die Elbe, mit einem seitlich angeordneten Gehweg, erfolgte im Jahr 1878 im Zuge der Bahnstrecke Lübeck-Lüneburg und ersetzte den Verkehr über das Trajekt Lauenburg–Hohnstorf. Die Brücke war für zwei Gleise ausgelegt worden, allerdings war immer nur ein Gleis in Betrieb. Diese Eisenbahnbrücke war im Zweiten Weltkrieg zuletzt hart umkämpft. Sie wurde in den letzten Kriegstagen von Wehrmachteinheiten der Heeresgruppe Blumentritt unter dem Befehl des Generals der Infanterie Günther Blumentritt bis zum 19. April 1945 für den Rückzug nach Schleswig-Holstein kontrolliert und am selben Tag unter dem Druck des Vormarsches der angreifenden englischen Truppen gesprengt. Der Wiederaufbau als kombinierte Strassen- und Eisenbahnbrücke erfolgte bis zum Jahr 1951. Das Bauwerk verbindet Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Zuge der B 209, die ihrerseits in Lauenburg an der Brücke über den Elbe-Lübeck-Kanal in die B 5 mündet. Der Brückenzug ist mit einer Länge von 517 Metern länger als der vorherige. Er besitzt acht Öffnungen, wobei die Stromrinne mit einem zweifeldrigen Strebenfachwerkträger mit je 104 Meter Stützweite überspannt wird. Die Vorlandbrücken sind stählerne Vollwandträgerkonstruktionen mit Stützweiten von rund 53 Meter:
07.06.2023: Bereits 1851 wurde die Bahnstrecke von Büchen nach Lauenburg eröffnet. Ab 1864 fuhren die Züge weiter über die Elbe bis nach Lüneburg. Heute fahren im Stundentakt Züge auf der Strecke von Lüneburg nach Lübeck bzw. Kiel. Sehr schnell geht es auf der Strecke nicht voran, maximal 120 Km/h dürfen die Dieseltriebwagen auf der meist eingleisigen Strecke fahren. So hat man das Problem, wenn ein Zug verspätet ist, hat auch der Gegenzug Verspätung. Das Bahnhofsgebäude und der Bahnsteig wurden mittlerweile modernisiert:
04.06.2023: Die Bahnstrecke Eutin-Neustadt wurde 1982 stillgelegt und die Gleise 1984/85 abgebaut. Vom Haltepunkt Neustadt besteht eine stündliche Regionalbahnverbindung nach Lübeck. Dieser ist über eine 1,3 km lange Stichstrecke am Neustädter Güterbahnhof (Gbf) mit der Vogelfluglinie verbunden. Eine Verbindungskurve in Richtung Norden wurde 1960 stillgelegt. Bis 2022 wurden aus Lübeck kommende Züge alle zwei Stunden bei einem Betriebshalt im Bahnhof Neustadt Gbf kurz vor dem Endhaltepunkt Neustadt geteilt. Ein Zugteil fuhr direkt über Oldenburg nach Puttgarden, der andere endete in Neustadt. Bei Fahrten in umgekehrter Richtung nach Lübeck wurden die beiden Zugteile aus Puttgarden bzw. Neustadt im Bahnhof Neustadt Gbf vereinigt. Seit dem 31. August 2022 ist die Vogelfluglinie für den Zugverkehr nördlich von Neustadt Güterbahnhof gesperrt, Regionalbahnen verkehren nur noch zwischen Lübeck und Neustadt. Das Bahnhofsgebäude steht als Ensemble unter Denkmalsschutz. Auch ein vierständiger Lokschuppen am Güterbahnhof ist noch erhalten und wird für Veranstaltungen genutzt:
04.06.2023: 100 Jahre nach der Stadtgründung wurde das Hospital 1344 als eine Stiftung der Neustädter Einwohnerschaft gegründet. Hauptanlass waren die Belastungen durch den Pilgerstrom zum Kloster Cismar, kranke und gebrechliche Pilgernde aufzunehmen. Die ersten Hospitalbauten wurden vermutlich aus Lehmwänden gebaut. 1408 wurde es ergänzt durch einen Backsteinsaalbau – die Kapelle – und ein Herbergshaus. Im Jahr 1627 wurde die Kapelle durch Tillys Truppen stark beschädigt. Nach der 1636 beendeten Renovierung blieb die Kapelle seitdem ohne grosse Veränderung. 1853 wurden die Wohngebäude durch Kaufmann Jacob Lienau neu erbaut, eine Wohnstätte für ältere Menschen. Eine Einzelwohnung wurde im Zustand von 1853 belassen und ist als Teil des Museums zu besichtigen:
04.06.2023: Der Bau der Stadtkirche zu Neustadt ist im Jahr 1244 begonnen worden. Ältester Bauteil ist der zweijochige, niedrige Kastenchor. An seiner Südseite wurde ein spätgotischer Sakristeianbau mit Kreuzrippengewölbe und Wendeltreppe zu einem niedrigen Obergeschoss errichtet. Über dem dreischiffigen Langhaus von drei Jochen befindet sich ein zusammenfassendes Satteldach. Die Spitzbogenblenden im Obergarden des Mittelschiffes sind durch Masswerkmalereien als Fenster charakterisiert. Blickfang ist das grosse Rosenfenster in breiter Blende über dem Chorbogen, in dieser Grösse einmalig in Europa. Der quadratische Westturm wurde erst ab 1344 errichtet. Die Gesamtausmalung von ca. 1350 wurde im Jahr 1957 freigelegt, bzw. nach Befund wiederhergestellt. Die Rippen wurden durch begleitende Krabben sparsam betont. Die Masswerkmalereien sind gelblich weiss auf grauem Grund gemalt:
04.06.2023: Das Heimatmuseum zeiTTor hiess vorher Ostholstein-Museum in Neustadt in Holstein und befindet sich seit 1908 neben und im Kremper Tor. Allerdings existiert das Kremper Tor schon seit der Stadtgründung im Jahr 1244. Das Museum beherbergt unter anderem eine Ausstellung über das Leben der Menschen in Neustadt vor 7000 sowie vor 50 Jahren. Das zeiTTor wurde von der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein als familienfreundliche Einrichtung zertifiziert, da es für Kinder viele Mitmachmöglichkeiten, Aktionsbereiche und Exponate zum Begreifen bietet. Ausserdem gelangt man durch das zeiTTor in das Museum Cap Arcona:
04.06.2023: Es ist das letzte von ursprünglich drei Stadttoren und gilt als einzig erhaltenes mittelalterliches Stadttor ausserhalb Lübecks an der Lübecker Bucht. Im Jahr 1907 wurde das Tor renoviert. Im Lauf dieser Renovierung wurde der Treppengiebel zugefügt. Der Unterbau stammt aus dem Mittelalter. Im Inneren befindet sich das zeiTTor Museum der Stadt Neustadt in Holstein. Seit 2007 befindet sich das Museum in Trägerschaft der Stadt Neustadt. Vorher war es Teil des Ostholstein-Museums in Eutin. Im Museum befinden sich hauptsächlich Ausstellungsstücke zur Archäologie und Geologie vom Mesolithikum bis zum 12. Jahrhundert n. Chr.:
04.06.2023: Nachdem das alte Rathaus auf dem Marktplatz gegenüber der Kirche bei einem Grossbrand 1817 abgebrannt war, wurde es nach einem Entwurf von Christian Frederik Hansen 1818-1820 an der jetzigen Stelle als eingeschossiger, breitgelagerter Putzbau des Spätklassizismus mit Walmdach neu errichtet:
04.06.2023: Er erinnert an eine fernöstliche Pagode und wurde 1830 in der Unteren Querstrasse errichtet. Man erkennt die Trockenluken auf dem Dach deutlich. Der Speicher wurde 1830 im Auftrag des Neustädter Kaufmanns Adam Jansen von dem Zimmermann Carl Friedrich Trahn (1806–1888) errichtet. Jansen wünschte einen Speicher mit möglichst guten Möglichkeiten, Getreide vor dessen Verschiffung zu trocknen. Er beauftragte Trahn mit dem Bau, was bei den ortsansässigen Zimmermeistern auf erhebliche Missbilligung stiess, weil Trahn noch kein Meister war. Der Pagodenspeicher wurde 1972 als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung unter Denkmalschutz gestellt. 1991 wurde der Pagodenspeicher umfassend saniert. Er wird seitdem als Büro- und Geschäftsgebäude genutzt:
04.06.2023: Das Neustädter Brücktor und die alte Holzbrücke wurden 1846 abgerissen und man errichtete stattdessen ein kleines, klassizistisches Haus (Brückengeldeinnehmerhaus) mit dem Neustädter Wappen im Ziergiebel. Man verlangte bis in die 1930er Jahre hinein weiterhin Brückengeld: