Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten
16.06.2023: Die Talkirche liegt direkt unterhalb der Burg im Zentrum Alt-Eppsteins. Sie wurde in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts von den Herren von Eppstein im spätgotischen Stil errichtet. An ihrer Stelle war bereits im 12. Jahrhundert eine Laurentius-Kapelle im romanischen Stil errichtet worden, die seit etwa 1200 als Pfarrkirche diente. Gegen 1299 baute man eine dem Ritterheiligen Georg geweihte Kapelle an. Mit dem Bau der Talkirche auf den Fundamenten der beiden alten, niedergelegten Gotteshäuser trugen die Herren von Eppstein der steigenden Einwohnerzahl ihrer Residenz (seit 1318 Stadt) Rechnung. Sie schufen ein einschiffiges Gotteshaus im spätgotischen Stil, das ihre Machthöhe angemessen repräsentieren und als würdige Grablege für ihr Geschlecht dienen konnte. Da sich die Bevölkerung Eppsteins wahrscheinlich im Jahre 1529 der Lehre Martin Luthers angeschlossen hatte, dürfte die Talkirche in der Reformationszeit einen Teil ihrer spätgotischen Ausstattung verloren haben. Nachdem französische Truppen am Ende des 30-jährigen Krieges die Kirche in einen Pferdestall umgewandelt und durch Verheizen des Gestühls einen Innenbrand ausgelöst hatten, musste sie in der Folgezeit renoviert werden. Sie erhielt teilweise eine barocke Neuausstattung. Im Zuge einer weiteren, neugotisch geprägten Restaurierung wurde 1908 das heutige Kreuzrippengewölbe eingefügt. Vorher besass die Kirche eine flache Decke, doch deuten Rippenansätze auf eine ursprüngliche Gewölbeplanung hin. Im Laufe ihrer langen Geschichte bedurfte die Talkirche immer wieder umfassender Renovierungsmassnahmen. Die letzte, vor allem auch die statische Sicherung des Bauwerks betreffende, aufwendige Sanierung fand in den Jahren 1992 – 1994 statt und lässt die Talkirche als eines der bedeutendsten Bauwerke Eppsteins in neuem Glanz erstrahlen. Zu ihrer Erhaltung und zur Unterstützung der vielseitigen Aktivitäten rund um die Talkirche wurde 1993 ein Förderverein gegründet:
16.06.2023: Die erste urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1122. Zwei Jahre später schenkte Kaiser Heinrich V. eine Hälfte dem Erzstift Mainz, das wenige Jahre später auch die zweite Hälfte in seinen Besitz bringen konnte. In der Mitte des 12. Jahrhunderts übernahm die Hochadelsfamilie der Herren von Hainhausen die Burg Eppstein als Lehen, nannten sich fortan „von Eppstein“ und machten die Anlage zum Mittelpunkt ihres Territoriums. Der Unterhalt der Burg war schon damals kostspielig. In einer politischen und wirtschaftlichen Notlage mussten die Herren von Eppstein 1492 die westliche Hälfte der Burg an die Landgrafen von Hessen verkaufen. Diese wiederum nutzten die Burg als Verwaltungszentrum. Nach dem Aussterben der Herren von Eppstein fiel die östliche Hälfte der Burg an die Grafen von Stolberg-Wernigerode und 1581 an das Kurfürstentum Mainz, das hier ebenfalls eine Verwaltung einrichtete. Hessen und Kurmainz bauten die Burg im 16. und 17. Jahrhundert schlossartig aus. 1803 kam Eppstein an das Herzogtum Nassau, das, ebenso wie ein privater Besitzer, grosse Teile der Burg niederlegen ließ. 1824 konnte der Abbruch durch privates Eingreifen gestoppt werden. Die Rettung der Ruine erfolgte zu Anfang des 19. Jahrhunderts. Ab 1926 legte der letzte private Eigentümer die alten Mauern frei und sicherte sie. 1929 schenkte er die Burg Eppstein der Stadt, die damit auch die Verpflichtung zur Erhaltung des Denkmals übernahm. Die erhaltene Bausubstanz stammt hauptsächlich aus der Zeit des 14. bis 17. Jahrhunderts. Der runde Bergfried überragt weithin sichtbar die Anlage mit den Überresten mehrerer herrschaftlicher Wohnbauten. Im Osten der Kernburg haben sich die Bauten durch ihre spätere kirchliche Verwendung besser erhalten. Dort dokumentiert heute das Burgmuseum die wechselvolle Geschichte der denkmalgeschützten Anlage und künftig auch der Stadt Eppstein.
Burg mit Bergfried aus der Burgstrasse und vom Wernerplatz aus gesehen:
Infotafel am Eingang zur Burg:
Bettelbubturm:
Inneres Tor:
Bergfried, Palas und Kemenate:
Burginnenhof mit Bühne und Tribüne:
Im Inneren des Bergfrieds:
Auf der frisch sanierten Plattform des Bergfrieds:
Blick von der Burg auf das Zentrum Eppsteins und dem neuen Südostportal des Eppsteiner Tunnels mit der S-Bahn Linie 2 und Güterzug:
Blick in Richtung Nordosten und zum Staufen mit Kaisertempel und Restaurant:
Blick in Richtung Bergpark Villa Anna mit Neufville-Turm und einem der drei Tempel im Kriegerwald:
Blick zur Stanniolfabrik und Tiefblick auf Kappelle, Museum und Zuschauertribüne:
Baumgarten:
Altangarten:
Blick durch eine Schiessscharte auf den Turm des Alten Rat- und Spritzenhauses:
Ansicht aus Süden und Westen: