Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten
19.08.2021: Auf einer Erhebung südöstlich von Bingen befindet sich die 1895 im neugotischen Stil errichtete Wallfahrtskirche St. Rochus. Ihre Geschichte reicht aber weit über dieses Datum hinaus. Nachdem die Pest 1666 viele Tote gefordert hatte, gelobten Mitglieder des Magistrats der Stadt Bingen dem Schutzheiligen der Pestkranken, dem heiligen Rochus, eine Kapelle zu stiften und alljährlich eine Prozession dorthin abzuhalten. Nachdem die Kirche 1795 bei Kämpfen zwischen französischen Revolutionstruppen und deutschen Soldaten in Flammen aufging, errichtete man sie 1814 erneut. Die Feierlichkeiten der Kirchweihe wurden von Johann Wolfgang von Goethe beschrieben, der unter den Gästen weilte und auch ein Altarbild, das den Heiligen auf Wanderschaft zeigt, stiftete. Ab dieser Zeit wird die Rochuskapelle auch zu einem Ort der Verehrung Hildegards von Bingen, die im 19. Jahrhundert an Bedeutung gewann. Nach der Auflösung des Eibinger Klosters gelangten die Inneneinrichtung der ehemaligen Klosterkirche und der Reliquienschatz auf den Rochusberg. Das neueingeführte Hildegardisfest liess zu Hildegards 700. Todestag 1879 über 8.000 Menschen in die Kapelle strömen. 1889 brannte die Wallfahrtskirche infolge eines Blitzschlags nieder, auch Teile der Einrichtung aus Eibingen wurden ein Opfer der Flammen. Die heutige Kirche entstand schliesslich von 1891 bis 1895 nach Plänen des Diözesanbaumeisters Max Meckel. Zwei Nebenaltäre der Kirche wurden erneut Hildegard und Rupert geweiht. Der Hildegard-Altar von Jakob Busch zeigt in acht plastischen Reliefs Szenen aus dem Leben der Heiligen. Im Sockel des Altars befinden sich die aus dem Feuer geretteten Reliquien Hildegards:

Ansicht aus Süden von der gegenüber liegenden Rheinseite:

19.08.2021: Mit der Erzbergerschen Reform wurden 1920 reichseinheitlich Finanzämter geschaffen. Für den Landkreis Bingen war dies das Finanzamt Bingen. Es hatte seinen Sitz zunächst im Beamtenhaus in der Maria-Hilf-Strasse. Aufgrund des Zuwachses der Mitarbeiter wurde bald ein Neubau notwendig. In den Jahren 1927 bis 1928 wurde das jetzige Dienstgebäude in der heutigen Rochusallee 10 erbaut. Die Pläne stammten von dem Darmstädter Architekten Friedrich Lauer. Er entwarf einen viergeschossigen klassizierenden Walmdachbau, in dem auch die Wohnungen für Vorsteher und Hausmeister eingerichtet wurden. Das Gebäude steht als strassenbildprägend unter Denkmalschutz. 1943 wurde das Finanzamt Ingelheim aufgelöst und die Aufgaben vom Finanzamt Bingen übernommen. Zum 1. Januar 2003 wurden die Finanzämter Bingen und Alzey zum Finanzamt Bingen-Alzey fusioniert. Heute dient das Gebäude diesem Finanzamt als Hauptstelle:

19.08.2021: Das ehemalige Grossherzogliche Kreisamt (Landratsamt) mit Steuergebäude dient jetzt als Ämterhaus mit den Ämtern für Gebäudewirtschaft, öffentliche Ordnung, soziale Aufgaben und Sport. Das Bauamt und die Stadtkasse sind hier ebenfalls untergebracht. Es handelt sich um eine monumentale drei- bis viergeschossige Baugruppe aus Porphyrbruchstein (1901-1903):

19.08.2021: Das Staatl. Gesundheitsamt Bingen hat seinen Sitz in einem ehemaligen Dienst- und Wohngebäude in der Art französischer Schlossbauten erbaut in den Jahren 1891/92:

19.08.2021: Wie geschaffen für eine Burg oder Festung ist der Kloppberg. Der gesamte Berg war damals Teil eines von einer Mauer umschlossenen Verteidigungsgürtels, in dem auch das Städtchen Bingium Platz fand. 355 n. Chr. fiel die Anlage den Alemannen zum Opfer. Die Jahrhunderte danach spielten dem Berg übel mit. Burgen entstanden und wurden vernichtet. 1282 wird der Name Burg Klopp zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die Burg Klopp wurde mehrfach durch kriegerische Auseinandersetzungen zerstört, zuletzt 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg. Die malerische Ruine etablierte sich zur Zeit der Rheinromantik zu einem beliebten Ausflugsziel. Erst Mitte des vorigen Jahrhunderts begann der vermögende Kaufmann Ludwig Cron aus Köln einen grosszügigen Wiederaufbau. 1897 ging die Burg dann in den Besitz der Stadt Bingen über. Seitdem residieren hier die Oberbürgermeister und ein Teil der Stadtverwaltung. Erheblich zerstört im Zweiten Weltkrieg, präsentiert sich die Feste heute wieder als eines der schönsten Wahrzeichen der Stadt.
Ansicht vom Rochusberg aus Süden:

Ansicht vom Rheinufer aus Norden:

Ansicht aus Richtung Westen von Bingerbrück:

Torhaus und Burgbrücke:

Brunnen und Treppenaufstieg zum Burgkomplex:

Der Bergfried:

Im neugotischen Hauptgebäude ist ein Teil der Binger Stadtverwaltung untergebracht, darunter das Büro des Oberbürgermeisters:


Kleiner Wehrturm:





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