Andere Profanbauten
19.08.2020: In seiner Jugend wanderte der Hamburger Kaufmann Henry Brarens Sloman mittellos nach Chile aus. Im Alter von 60 Jahren kehrte er schliesslich als reicher Mann zurück und beschloss, seiner Heimatstadt etwas Gutes zu tun. Am 21. Oktober 1922 erstand er das ca. 5.000 Quadratmeter grosse Grundstück des Chilehauses, zusätzlich erwarb er 4,8 Millionen Ziegelsteine, die er einigen von der Inflation gebeutelten Architekten abkaufte. Damit sollte ein besonderes Bauwerk in der Form eines Passagierschiffs entstehen. Im Jahr 1924 war es soweit: die Bauarbeiten unter der Leitung des renommierten Architekten Fritz Höger wurden abgeschlossen, Hamburg war um eine Attraktion reicher. Das Chilehaus gilt als Zeichen des Aufschwungs nach dem Ersten Weltkrieg und wurde neben dem Michel zu einem der Aushängeschilder der Hansestadt. Seit mehr als 50 Jahren beherbergt das repräsentative Gebäude Firmen aus unterschiedlichsten Branchen, im Jahr 1993 erwarb die Union Investment Real Estate GmbH (vormals DIFA) diese einzigartige Immobilie. Das herrliche Bauwerk im Herzen Hamburgs steht seit dem 27. September 1983 unter Denkmalschutz:

11.08.2020: Mitten in der Nürnberger Altstadt, gegenüber der Lorenzkirche, liegt der einzige, in Nürnberg erhaltene Wohnturm, das Nassauer Haus. Es zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Nürnberg und ist eines der wenigen Beispiele romanischer Architektur. In den 800 Jahre alten Kellergewölben des Nassauer Hauses geniesst man heute im Restaurant Nassauer Keller fränkische Spezialitäten und Weine. Nur wenige historische Gebäude in der Nürnberger Altstadt wurden wie das Nassauer Haus im Zweiten Weltkrieg nicht vollständig zerstört. Vermutlich als Wohnturm für einen Ministerialen aus rotem Burgsandstein erbaut, waren seine Zinnen und Ecktürme nicht wirklich zur Verteidigung vorgesehen, sondern besassen ausschliesslich symbolische Bedeutung. Das Restaurant Nassauer Keller mit seinen Kreuzgewölben sowie die beiden unteren Geschosse zeugen von der romanischen Architektur in Nürnberg im 12. und 13. Jahrhundert. Die oberen Geschosse stammen aus dem 15. Jahrhundert und zeigen wie die vier Erkertürme unter dem Dach, die Steinbalustrade mit dem Wappenfries sowie das Chörlein an der Ostfassade typische Elemente gotischer Architektur:

10.08.2020: Der damals reichste Patrizier der Freien Reichsstadt Nürnberg, Konrad Groß, wollte sich durch gute Taten im Diesseits Wohltaten im Jenseits verschaffen und stiftete mit dem Heilig-Geist-Spital das seinerzeit grösste Spital in Nürnberg, das 200 Kranken und Armen Platz bot. In den Jahren 1332 und 1339 wurde das Heilig-Geist-Spital zusammen mit einer Kirche errichtet. Im Jahre 1420 stiftete der Spitalpfleger Herdegen Valzner die Allerheiligenkapelle. Das gesamte Areal brannte 1944 bis auf die Grundmauern nieder und wurde in den Jahren 1951 bis 1953 bis auf die Heilig-Geist-Kirche rekonstruiert. Wem der Blick von der Museumsbrücke auf das herrliche gotische Bauwerk nicht genügt, der kann direkt im Restaurant oder im Innenhof des Heilig-Geist-Spitals speisen oder Frankenwein trinken:

10.08.2020: Das Unschlitthaus wurde 1491 von Hans Beheim dem Älteren erbaut. Der Bau gehört zu den sieben Kornhäusern, die der Rat im 15. Jahrhundert errichten liess. 76 Dachluken sorgten für die Belüftung der Kornböden. Seinen Namen erhielt es von dem 1562 hier untergebrachten Unschlittamt. Das städtische Monopol verpflichtete die Metzger zur Abgabe allen Unschlitts (nicht geniessbares Fett). Die Stadt verkaufte den geschmolzenen Talg von hier aus an andere Gewerbe weiter. Als Rohstoff für Kerzen, Seife, Wagenschmiere und Schuhwichse wurde Unschlitt bis ins 19. Jahrhundert genutzt. Der südliche Teil des Dachstuhls ist noch erhalten, der im Zweiten Weltkrieg zerstörte nördliche Teil wurde erneuert. Neben dem Leihhaus ist heute auch das Statistische Amt hier untergebracht:
22.07.2020: Der Alte Posthof war die meist frequentierte Thurn-und- Taxis‘sche Reichspoststation im 18. Jahrhundert. Grund dafür war vor allem die geographisch günstige Lage Hattersheims, mitten an der alten Handels- und Geleitstrasse zwischen Frankfurt und Mainz. Nach dem Bau der Taunus-Eisenbahn begann der Niedergang der Poststation. Das Anwesen diente danach als landwirtschaftliches Gut. Die IG Farben übernahm es nach der Jahrhundertwende als Versuchsgut. Heute ist es Verwaltungsgebäude und Veranstaltungsstätte. Heiratswillige können sich hier in historischer Atmosphäre im Trausaal das Ja-Wort geben:

12.06.2020: Bis zu seinem Abriss 1839 wegen Baufälligkeit stand an dieser Stelle der Ertzmannsche Hof. An dessen Stelle wurde 1839 bis 1842 durch den Baumeister Haas ein neues Gebäude für die bis dahin in der Schulgasse untergebrachte Stadtschule gebaut. Nach dem Auszug der Schule in einen 1959 errichteten Neubau ist das Gebäude das Haus des Handwerks. Es handelt sich um einen Putzbau mit drei Geschossen und flachem Walmdach:
12.06.2020: In den Jahren 1775–1778 erfolgte der Bau des Amthauses in der Mauerstraße 25. Da das Gebäude ab 1803 als Ministerialgebäude genutzt wurde, musste das Amt in ein Gebäude der Bogengasse ausweichen. Ab 1841 konnte das Amt wieder das Amtshaus in der Mauerstrasse nutzen. Nach den Preussischen Verwaltungsreformen verblieb das Amtsgericht Weilburg in diesem Gebäude. Das Bauwerk selbst ist ein zweistöckiger, gestreckter Rechteckbau. Entgegen den sonst in Weilburg vorherrschenden Mansardendächern besitzt der Bau ein einfaches Walmdach:

08.05.2020: 250 Jahre ist es her, da kaufte die Bankiers- und Apothekerfamilie Bansa eine Mühle in Isenburg als Sommersitz. Zwar hiess das Gebäude, das 1705 Hofbaumeister Andreas Löber erbaut hatte, eigentlich Löbersche Mühle. Der Volksmund nannte es auch gern mal „Blitz- und Donner-Mühle“, weil der Luderbach nur nach starkem Regen genug Wasser führte, um das Mühlrad zu drehen. Doch die Jahre überdauert hat der Name Bansamühle – obgleich die namensgebende Familie das Anwesen nach 100 Jahren wieder verkaufte. Und der Name ist nicht das einzige, was geblieben ist: Die Familie Bansa, deren Angehörige inzwischen in der ganzen Welt verstreut leben, pflegt die Tradition und trifft sich bis heute alle drei Jahre in dem Haus, das als das repräsentativste öffentlich genutzte Gebäude Isenburgs gilt:
08.05.2020: Seit 1986 gibt es das Haus der Vereine in Nei-Isenburg. Es ist der Sitz und die Übungsstätte von 16 Isenburger Vereinen, darunter auch der Dachorganisation aller Isenburger Vereine, der Interessengemeinschaft (IG) Neu-Isenburger Vereine. Das geschichtsträchtige Haus in der Offenbacher Straße war von 1875 bis 1984 der Sitz der Freiwilligen Feuerwehr Neu-Isenburgs. In zwei Jahren wurde das ehemalige Feuerwehrhaus für seine neue Bestimmung umgebaut. In den alten Fahrzeughallen entstanden durch Raumtrennwände die heutigen Vereinsbüros. An der Westseite wurde im ersten Obergeschoss ein Anbau mit einem großen Veranstaltungssaal errichtet. Aus dem ehemaligen Schlauchturm wurde das Treppenhaus, das den alten und neuen Gebäudeteil verbindet. Hier wurde auch ein Aufzug für Behinderte eingebaut. In Anlehnung an die einstige Nutzung sollen die Walmgauben, der weiße Anstrich des Hauses und die roten Fenster erinnern:

15.02.2020: Das 1913 fertiggestellte Stadthaus Nord begrenzt den Ludwigshafener Europaplatz nach Norden. Dieser nach Plänen des Stadtbauamtes unter Leitung von Ernst May errichtete, schlossartige Putzbau in neuklassizistischen Formen ist mit Ausnahme der Sprossenfenster nahezu unberührt erhalten und steht an städtebaulich hervorgehobener Stelle. Das Stadthaus beherbergt das Sozial- und Wohnungsamt: