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HERBORN

(21.200 Einwohner, 204 m ü. NHN) ist eine historische Fachwerkstadt an der Dill im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg Eigenwerbung als Nassauisches Rothenburg betrieb. Sie zeichnet sich durch eine geschlossene historische Altstadt mit vielen Baudenkmalen aus acht Jahrhunderten aus, die zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands gezählt wird. In Urkunden erscheint Herborn zwar erst 1048, jedoch deutet der Name (Herbore, mundartlich Herwen) auf vorgermanische Ursprünge. Als Markt- und Brückenort ist Herborn schon im 13. Jahrhundert Zollstation und Sitz eines Kaufhauses (Markthalle) gewesen. Von 1584 bis 1817 war die Stadt an der Dill Standort einer von Johann VI., Graf von Nassau (1536-1606), gegründeten Hohen Schule. Der Gründungsakt fand tragischerweise nahezu zeitgleich statt mit der Ermordung des älteren Bruders von Johann VI., Wilhelm I. von Oranien, Statthalter von Holland, Seeland und Utrecht, der als Begründer des niederländischen Hauses Oranien gilt. Als Zentrum der Reformierten in Deutschland, beherrscht von dem Gedankengut des schweizerischen Reformators Johannes Calvin (1509-1564), erlangte die Herborner Hohe Schule mit den Fachbereichen Theologie, Philosophie, Recht und Medizin in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens europaweite Bedeutung. Als Nachfolgeorganisation des theologischen Fachbereichs der Hohen Schule wurde vor über 200 Jahren ein Theologisches Seminar im Herborner Schloss eingerichtet, das bis heute der Ausbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern dient. Die Stadt wurde am 18. Januar 1701 in den Gründungsakt des Königreichs Preussen einbezogen und nach dem Deutschen Krieg von 1866 zusammen mit dem Herzogtum Nassau von Preussen annektiert. Von 1868 bis 1944 gehörte sie der preussischen Provinz Hessen Nassau und bis zum Einrücken der Amerikaner im Jahr 1945 der preussische Provinz Nassau an. Im Zweiten Weltkrieg blieb Herborn weitgehend von Bomben verschont. In den Jahren 1986 und 2016 fand hier der Hessentag, das älteste Landesfest Deutschlands, statt.

Empfangsgebäude Bahnhof Herborn:

Eiserner Steg:

Blick zum Herborner Schloss:

Hexenturm:

Amtsgericht:

Katholische Kirche St. Petrus:

Hainturm:

Scharfrichter-Haus:

Alte Gerberei:

Speckturm und Mühlbachpforte:

Alte Färberei (Haus der Vereine):

Städtisches Museum Hohe Schule:

Schloss Herborn:

Blick zum Aussichtsturm Dillblick:

Bürgerturm:

Aussichtsturm Dillblick:

Blicke auf Herborn:

Steinerne Pforte:

Corvinsche Druckerei:

Evangelische Stadtkirche:

Pfarrhaus aus dem Jahr 1840:

Herborner Schloss von Norden:

Stadtbücherei in dem aufwendig sanierten Fachwerkbau Mühlgasse 7-15:

Rathaus:

Blick in die Bahnhofstrasse:

Marktbrunnen – zur 1000-Jahr-Feier der Stadt wurde im Jahr 1914 eine auf der Zeichnung von Wilhelm Thielmann basierende Rekonstruktion des ehemaligen Brunnens erbaut. Die ursprüngliche Brunnenfigur ist im Stadtmuseum in der Hohen Schule zu sehen:

Sandtor (Leonhardsturm):

Die Dill in Höhe Bahnhofstrasse – Blick in Richtung Süden:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 31.08.2024.

 

27.08.2024: Die Burg Hermannstein, der der Ort seinen Namen verdankt, wurde im 14. Jahrhundert vom Landgrafen Hermann, I. gebaut. Ursprünglich diente sie ihm als Schutz gegen seine ärgsten Widersacher Graf Johann von Dillenburg und Johann von Solms. Im 18. Jahrhundert zerfiel die Burg zunehmend, weil sie nicht mehr bewohnt war. Seit ihrer Restaurierung in den Jahren 1965 bis 1968 wird die Burg von ihren heutigen Besitzern bewohnt:

Sehenswert ist auch das zur Burg gehörige Hofgut, das übrigens mit seiner einmaligen Kulisse ein regelmässiger Standort der Wetzlarer Festspiele ist:

27.08.2024: Das traufseitig zur Strasse angeordnete, zweigeschossige Fachwerkwohnhaus auf massivem Erdgeschoss wurde im späten 18. Jahrhundert errichtet. Das massive Erdgeschoss wurde als Backhaus, das Obergeschoss seit 1823 als Ratsstube genutzt, später auch als Schulsaal und Amtssitz des Bürgermeisters. Vermutlich 1884 erfolgte der Abbruch des östlichen Stalles und der Anbau eines Treppenhauses:

27.08.2024: Die Paulskirche in Hermannstein wurde vermutlich 1491 erbaut, denn diese Zahl ist im Torbogen der Turmtüre eingemeisselt. Vieles deutet darauf hin, dass der hessische Marschall Johann Schenck zu Schweinsberg der Stifter dieser Kirche sein könnte. Urkunden, die dies bestätigen könnten, fehlen jedoch leider. Äusserlich hat sich die Kirche in ihrer 500-jährigen Geschichte nur wenig verändert. Ursprünglich trug der Turm ein achteckiges Dach. Als dieses einzustürzen drohte, wurde es 1975 durch ein viereckiges Dach ersetzt. 1730 wurde das Treppenhaus auf der Nordseite angebaut. Aus der Erbauungszeit der Kirche stammt das Sandsteinrelief über der früheren Südpforte, das die Geburt Christi darstellt. Es trägt die Jahreszahl 1492. Dieses wertvolle Kunstwerk wurde 1977 über dem Taufstein angebracht – an der ursprünglichen Stelle befindet sich heute ein Abguss. Auch das Kruzifix im Chorbogen der Kirche und der spätgotische Taufstein mit seiner achteckigen Pokalform stammen aus der Anfangszeit der Kirche. Im Dreissigjährigen Krieg hat die Kirche stark gelitten, so dass sie 1687 eine neue Inneneinrichtung erhielt. Ihre erste Orgel erhielt die Kirche 1837 als Geschenk der Zivilgemeinde. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts liessen die Freiherren Schenck zu Schweinsberg im Chor ein Totengewölbe erbauen. Dort finden sich mehrere Grabsteine von Angehörigen der Familie Schenck – der älteste trägt die Jahreszahl 1570:

27.08.2024: Die Hospitalkirche wurde 1762–1764 im Rokoko-Stil erbaut und gilt als seltenes und qualitativ hochwertiges Beispiel dieses Baustils unter den lutherischen Predigtkirchen. Der fünfachsige Saalbau mit Fünfachtelschluss und westlichem Haubendachreiter ist hessisches Kulturdenkmal mit reicher Innenausstattung. Das Hospital zum Heiligen Geist wird 1262 erstmals urkundlich erwähnt. Als Stiftung der Bürgerschaft gewährte es Armen Asyl und durchreisenden Pilgern Herberge. Später diente es als Altersheim:

27.08.2024: Die Alte Lahnbrücke wurde in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und erstmals 1288 erwähnt. Sie war Teil des mittelalterlichen Handelsweges von Frankfurt nach Köln. Um ihre Standfestigkeit zu erhöhen, verstärkte man die im Flussbett gelegenen Pfeiler durch Eisbrecher. Auf beiden Seiten der siebenbogigen Brücke befanden sich Tortürme, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurden:

27.08.2024: Das viergeschossige Fachwerkhaus aus dem Jahre 1897 erhebt sich auf einem sehr kleinen Grundstück am unteren Ende der Domtreppe über einem Erdgeschoss aus Werkstein. Der turmartige Bau ist mit einem dichten Gefüge aus Zierfachwerk versehen. Besonders prägend für das Gebäude ist der zweigeschossige, flache Erker zur Hauser Gasse und der im hinteren Teil des Hauses angeordnete, das Gebäude hoch überragende Treppenturm mit seinem Belvedere unter einer geschwungenen Welschen Haube. Das sehr hohe, auffällige Gebäude markiert nicht nur den Aufgang zum Dom, sondern dominiert optisch den gesamten unteren Bereich der Hauser Gasse:

27.08.2024: 1782 wurde hier der Grundstein zu einem Archivgebäude für das Reichskammergericht gelegt. Das Bauwerk war bei Auflösung des Gerichts 1806 noch unvollendet. 1852 wurde das Kreisgericht, später das Amtsgericht, in das inzwischen fertiggestellte Gebäude verlegt. Von 1911 bis 1996 war das Gebäude Rathaus der Stadt Wetzlar. Heute sind hier das Standesamt, die Patenschaft für das Ostdeutsche Lied und das Historische Archiv der Stadt Wetzlar untergebracht:

27.08.2024: Seit 1565 ist an dieser Stelle bereits eine Residenz der Herren von Bicken nachgewiesen. Sie wurde als Schule für die Wetzlarer Kinder genutzt. Das Palais entstand zwischen 1715 und 1718 für Franz Adolf von Ingelheim, der Richter am Reichskammergericht war. Es handelte sich um einen Dreiflügelbau, der vollständig als Fachwerkbau ausgeführt war. Das Gebäude war nicht nur Wohn- und Herrenhaus, sondern auch Mittelpunkt des geistigen Lebens in Wetzlar. Nach dem Tod des Besitzers 1742 wurde es zum Standort des Reichskammergerichts umgebaut, dessen Sitz es von 1782 bis 1806 blieb. Nach der Auflösung des Reichskammergerichts wurde das Gebäude 1818 an den preussischen Staat verkauft und bis 1877 als Kaserne genutzt. Am 25. März 1879 kaufte die damalige Reichs-, Post- und Telegraphenverwaltung des Königlich Preussischen Militärfiskus das damals 160 Jahre altes Haus, um die Post- und Telegraphendienststellen der Stadt besser unterbringen zu können. 1884 wurde auf den Grundmauern des Vorgängerbaus das neue Postamt errichtet, diesmal im Stil der Neorenaissance mit vielen Verzierungen und üppigem Dekor. Im Zuge eines Umbaus und umfassender Sanierung im Jahr 1928 wurde das Gebäude wieder als Dreiflügelanlage umgebaut, diesmal nur mit kurzen Seitenflügeln, die wie Eckhäuser leicht vorspringen. Der schmale Hof wurde dabei durch einen eingeschossigen Vorbau fast komplett verschlossen:

27.08.2024: Bis zum Jahre 1779 stand hier das städtische Kaufhaus. Nachdem 1693 das Reichskammergericht das Rathaus am Fischmarkt bezogen hatte, musste der Rat der Stadt in das alte Kaufhaus ausweichen. Der Zustand des mittelalterlichen Gebäudes war jedoch derart schlecht, dass 1725 der hintere Teil des Hauses ohne äussere Einwirkung einstürzte. Im Jahre 1729 wurde dieser Teil des Hauses wieder aufgebaut und bildet bis heute den rückwärtigen Teil des Hauses. Der vordere Teil des alten Kaufhauses fiel 1779 einem Brand zum Opfer und wurde 1790 durch den heutigen Bau ersetzt. Das hallenartige Erdgeschoss ist massiv gemauert, die Obergeschosse sind in Fachwerk errichtet. Das Gebäude wurde noch bis 1911 als Rathaus der Stadt genutzt: