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02.06.2023: Durch immer wieder auftretende Choleraepidemien wurde, nicht zuletzt durch die Bemühungen des Arztes Emil Cordes, der Wunsch nach dem Bau einer neuen Lübecker Wasserkunst geweckt und 1867 verwirklicht. Es handelte sich um einen Backsteinrundbau, der durch Blendarkaden gegliedert war, die über zwei Stockwerke reichten und gekuppelte Zwillingsfenster aufwiesen. Im Innern befand sich das Sammel- und Ausgleichsbecken, ein ca. 1000 m³ fassender Flachbodenbehälter. Ein Zinnenkranz schloss den Rundbau ab, darüber erhob sich ein 20 Meter hoher Steigeleitungsturm, so dass das durch Sandfilteranlagen gereinigte Wasser auch in hochgelegene Entnahmestellen geleitet werden konnte. Als immer mehr Häuser an das neue Versorgungswerk angeschlossen wurden, der Verbrauch durch Einbau von Sanitäranlagen ständig stieg und der Gegendruck bei einem Brand auf dem Marktplatz nicht ausreichte, um den Einsatz der Feuerspritzen ausreichend zu ermöglichen, stockte man das Bauwerk auf und gab ihm damit die heutige Gestalt. Zur Auflockerung der massiven Turmwände wurden glasierte Ziegel eingesetzt. Sie bilden Streifen, die den Mittelteil des Turms spiralartig umlaufen. Der Turmkopf wurde reichlich mit Blendarkaden und weiteren Zierelementen ausgestattet, die sich an der norddeutschen Backsteingotik orientierten. Statt des ursprünglichen Flachbodenbehälters baute man einen Intze-1-Behälter ein. Dieser lag 10 m höher und fasste 2145 m³ Wasser. Er lagerte auf einem Innenfundament, das das Mauerwerk des abgerissenen Steigeleitungsturms ersetzte. Das Quantitätsproblem war damit gelöst, nicht aber das der Wasserqualität. Chlorgeruch und -geschmack trübten den Genuss, so dass nach Grundwasser gebohrt werden musste. Nach Inbetriebnahme des Wasserwerks Kleinensee 1972 (seit dem keine Chlorung mehr) und 1981 in Klein Disnack wurde das Wasser erheblich verbessert. Die Wasserkunst konnte ausser Betrieb gesetzt werden. Auf dem Gelände der Wasserkunst befinden sich heute 4 Reinwasserbehälter mit zusammen 14.400 m³ Inhalt, in denen nachts Wasser aus den Wasserwerken gespeichert wird, um es tagsüber bedarfsorientiert über Pumpen in das Lübecker Trinkwassernetz zu speisen. Der historische Wasserturm wird seit 2018 als Wasserspeicher nicht mehr genutzt und ist seit 2022 vollends ausser Betrieb. Er war bis dahin Europas ältester in Betrieb befindlicher Wasserturm. 1989 wurde die Wasserkunst unter Denkmalschutz gestellt:

02.06.2023: Zum Schutz des neuen Mühlendammes und der eingebauten lebenswichtigen Wassermühlen errichtete die Stadt um 1300 zwei Wehrtürme, den Buten- und den Kaiserturm. Der Butenturm wurde bereits Ende des 16. Jahrhunderts abgebrochen und durch einen runden Geschützturm, den Runden Zwinger oder Fischerturm ersetzt. Den Kaiserturm – angeblich nach seinem Erbauer so bezeichnet – flankierten Schutzwälle. Durch einen Tortunnel gelangten die Passanten in einen Zwinger. Von ihm führte eine Brücke über den Wassergraben ins Vorland. Dieser Torausgang wurde im Gegensatz zu den Mühlentoren wenig genutzt, so dass ihn der Rat um 1500 zumauern liess. Dies geschah nicht, wie eine Sage glaubhaft machen will, weil Kaiser Karl IV. das Tor 1375 durchschritt und nach ihm keiner mehr hindurchschreiten sollte. Der eigentliche Grund sei ein Streit zwischen dem Rat und den Domherren gewesen, berichtet der Chronist Hans Regkmann um 1540. Die Domherren wollten den Weg über den Mühlendamm verbieten oder aber beim Passieren Zoll erheben. Trotz eines Einspruchs des Senats habe das Domkapitel auf seinem Anliegen bestanden, das Tor zugemauert und die Brücke abgebrochen. Als im 17. Jahrhundert die Wehranlagen verstärkt wurden, legte der Wallbaumeister eine weit vorspringende Bastion, die Bastion Kaiser vor den Turm. In den ausgebauten Kasematten wurde Pulver gelagert. Den Turm selbst, der zur Verteidigung gegen neuzeitliche Geschütze sinnlos geworden war, brach man bis auf einen Stumpf ab, der den Wall vier Meter überragte. Im 19. Jahrhundert wurde ihm ein Obergeschoss aufgesetzt. Hier zog 1826 die Navigationsschule, die spätere Seefahrtschule Lübeck ein. Als 1897 beim Bau des Elbe-Lübeck-Kanals die Bastion Kaiser durchschnitten und dabei die Zwingerruine freigelegt wurde, öffnete man auch das zugemauerte Tor und machte es zur Wallstrasse hin durchgängig. Am 26. August 1900 durchschritt Kaiser Wilhelm II. das Kaisertor, um an Bord der LUBECA auf der Fahrt zum Stadthafen die Schifffahrt auf dem Elbe-Lübeck-Kanal zu eröffnen. Ergänzt wurde die Anlage seit 1926/36 durch einen Anbau im Stil der Heimatschutzarchitektur:

02.06.2023: Der Bunker wurde in den Jahrem 1940-41 in der Architektur eines Befestigungsturmes gebaut. Er hat ein Anbau zu seiner Linken. Die Wand zur Strassenseite, war früher ein Teil der Lübecker Mauer (Stadtbefestigung). In der Fassade sind auch noch die kleinen Öffnungen zu sehen, diese dienten als Schiessscharten. Seit vielen Jahren beherbergt er bereits das Restaurant Don Vito am Turm:

26.05.2023: Patrizierhaus mit Fachwerk aus dem Jahr 1587. Bis 1900 war dort die Postverwaltung von Thurn und Taxis untergebracht. Bis 1934 befand sich darin ein Betrieb für künstliche Blumen und von 1934 bis 1972 befand sich das Gebäude im Eigentum der Stadt und wurde als Jugendherberge genutzt. Seit 1978 ist das Haus in Privatbesitz und wurde zur historischen Gaststätte „Zum Ambtman“ eingerichtet:

26.05.2023: Die im neubarocken Stil erbaute Katholische Kirche Herz –Jesu in Neckarsteinach wurde am 8. November 1908 eingeweiht. Der Hochaltar entstand um 1750 und stammt von der katholischen Kirche in Mainz-Gonsenheim. Die zwei Seitenaltäre sind von 1711 und wurden vom Freiherrn von Metternich gestiftet. Die Seitenaltäre standen von 1711 – 1908 in der heutigen evangelischen Kirche. Die vier Glocken, die heute zu hören sind, kamen 1963. Sie haben die Namen Heiliger Geist, Maria, Michael und Cäcilia:

26.05.2023: Die Evangelische Kirche Neckarsteinach geht auf die ursprüngliche Kirche des Ortes zurück, wurde 1483 im Stil der Spätgotik neu erbaut und 1777/78 erweitert. Die Kirche wurde von 1662 bis 1908 als Simultankirche für bis zu drei Konfessionen genutzt. Im Schiff befinden sich Grabmäler und Epitaphien des Adelsgeschlechtes Landschaden. Die Kirche gilt als museales Kleinod der Stadt:

26.05.2023: Das derzeitige Rathaus wurde 1835 – 1837 im klassizistischen Stil erbaut. Sein Vorgänger, ein Renaissancebau von 1751, ist 1833 beim Ausräuchern eines Wespennestes abgebrannt. Daher sind die Neckarsteinacher als die „Weffzen“ bekannt. Das erste Rathaus wurde 1381 im gotischen Stil, das zweite 1591 in der Gerbergasse erbaut:

26.05.2023: Historischer Ausgangspunkt der Burgengruppe von Neckarsteinach ist die über der Altstadt gelegene und mit der Stadtmauer verbundene Vorderburg, die zwar erst ab 1341 in den Urkunden erscheint, aber vermutlich bereits zum Zeitpunkt der urkundlichen Erstnennung Neckarsteinachs und der Steinacher im Jahr 1142 existierte. Sie blieb immer im Lehensbesitz der Herren von Steinach bis zu deren Aussterben im Jahre 1653. Um 1200 lebte in ihren Mauern der Minnesänger Bligger von Steinach, der von einigen Wissenschaftlern sogar als Verfasser des Nibelungenliedes vermutet wird. Der Baubestand wurde bedauerlicherweise im 18. Jahrhundert durch Abbrüche auf den heutigen, fast unbedeutend erscheinenden Rest aus Bergfried und Steinhaus vermindert. Zur Vorderburg gehörte der noch erhaltene Stadthof der Herren von Steinach neben der Kirche. Heute ist sie Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden: