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08.07.2023: Der Bahnhof liegt an der Kinzigtalbahn und wurde von der Frankfurt-Bebraer Eisenbahn an 1. Mai 1867 eröffnet. Die Bahnstation wurde wahrscheinlich nach Plänen des Architekten Julius Eugen Ruhl gebaut. Der zweigeschossige im klassizistischen Baustil gebaute Putzbau besitzt aus rotem Sandstein eingefasste Fenster, Türen und Wandpfeiler. Der Güterschuppen aus Sandstein wurde 1868 fertiggestellt. Am 30. Juni 1898 eröffnete die Vogelberger Südbahn den Streckenabschnitt von Wächtersbach nach Birstein. Die Bahnstrecke wurde am 27. Mai 1967 stillgelegt. Am 23. Mai 1901 begann der Eisenbahnbetrieb nach Bad Orb. Eine Unterführung zu den Bahnsteigen der Kinzigtalbahn entstand 1901. Der Betrieb auf der Strecke wurde im März 1995 eingestellt. Die Strecke wurde auf 600 mm Schmalspur umgebaut und die Bahnstrecke am 29. Oktober 2006 in Betrieb genommen:
07.07.2023: Hauptgebäude der Stadtverwaltung in der Rathausstrasse 7:
07.07.2023: Unmittelbar an der Dill gelegener Wehrturm der um 1600 errichteten Stadtbefestigung. Als solcher von geschichtlicher Bedeutung und deshalb Kulturdenkmal. Der Turm ist zudem von wichtiger städtebaulicher Funktion für das Erscheinungsbild des historischen Stadtgebietes vom linken Dill-Ufer aus:
07.07.2023: Er ist Teil der ab 1588 errichteten Stadtbefestigung. Der zur Stadt hin offene Turm schützt den nordwestlichen Bereich der Stadtmauer. Er liegt nach Norden weithin sichtbar erhöht auf dem Köppel. Kulturdenkmal aus geschichtlichen und städtebaulichen Gründen:
07.07.2023: Als einzig erhaltenes Gebäude der alten Dillenburger Festungsanlage steht heute noch auf dem Schlossberg das Stockhaus, das schon auf der ältesten Stadtansicht aus dem Jahr 1575 zu erkennen ist. Es war über Jahrhunderte ein Gefängnis, in dem der Stock, ein ausgehöhlter grosser Holzklotz, stand, in dem die Füsse der Insassen eingeschlossen wurden. In diesem Stockhaus war mit grosser Wahrscheinlichkeit auch Jan Rubens, der Vater des berühmten Malers Peter Paul Rubens, inhaftiert. Er hatte mit Anna von Sachsen, der zweiten Gemahlin des Prinzen Wilhelm von Oranien, ein Kind gezeugt:
07.07.2023: Das Wahrzeichen Dillenburgs wurde in den Jahren 1872 – 1875 auf dem ehemaligen oberen Schlosshof mit deutsch-niederländischer Unterstützung errichtet. Von den Gesamtbaukosten in Höhe von 29.122 Talern trug allein Prinzessin Marianne der Niederlande mit 18.000 Talern den grössten Teil. Ein moderner Kritiker umschrieb das Bauwerk als eine Mischung aus romantischer Zweckberechnung mit einem monumentalen architektonischen Grundgedanken. Damit hat man Wilhelm I., Prinz von Oranien, der 1533 hier geboren wurde, ein bleibendes Denkmal errichtet. Diesem Zweck dient bis heute, mit vielen Ausstellungsstücken und reich bebilderten Texten zum „Schweiger“ und zu seinem Freiheitskampf für die Niederlande, das modern gestaltete Oranien-Nassauische Museum in den Räumen des Turmes. In dem 41 m hohen Gebäude befinden sich vier Ebenen und 114 Treppenstufen führen in die dritte Etage. Für standesamtliche Eheschliessungen steht im 3. Stock ein Trauzimmer mit Blick über die Stadt zur Verfügung:
07.07.2023: In der 1914/15 im neoklassizistischen Stil erbauten Villa Grün befindet sich seit 1983 das wirtschaftsgeschichtliche Museum. In über 20 Räumen wird hier die wirtschaftliche Entwicklung und die Struktur des Dillgebietes eindrucksvoll dokumentiert. Mit der Farbe Grün wäre zwar die Lage der Villa im Grün des Schlossparks treffend beschrieben, aber Grün war der Familienname des Erbauers und ersten Besitzers dieses Hauses. Der Gruben- und Hüttenbesitzer Carl Grün liess in den Jahren 1914/15 das Haus im neoklassizistischen Stil errichten. Das Gebäude wurde von der Stadt Dillenburg im Jahre 1979 angekauft und dem Museumsverein übergeben, der hier 1983 das wirtschaftsgeschichtliche Museum eröffnete:
07.07.2023: Nach dem grossen Stadtbrand von 1723, dem auch das Rathaus zum Opfer gefallen war, wurde schon ein Jahr später an gleicher Stelle ein neues Ratsgebäude gebaut. Es diente bis 1930 der Dillenburger Stadtverwaltung. Da es zunächst und lange Zeit in Dillenburg an den entsprechenden Räumlichkeiten mangelte, wurden im Versammlungssaal des Rathauses Konzerte und Bälle, Theatervorstellungen und politische Diskussionsabende veranstaltet. Sogar der Turnverein hielt hier seine Übungen ab. Wenige Amtszimmer waren nötig, denn noch im Jahre 1909 gehörten ausser dem Bürgermeister nur zehn weitere Personen der Stadtverwaltung an. Dazu kamen noch zwei Polizisten und zwei Nachtwächter. Heute befindet sich die städtische Touristinfo sowie das Ressort für Kultur und Sport im Alten Rathaus:
07.07.2023: Die einschiffige, geostete Kirche ist ein spätgotischer Saalbau aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit einer aufwändig restaurierten, barocken Innenausstattung. Der Chor- und Altarraum in der über 520-jährigen Kirche ist sicher der älteste Teil der Kirche. Wahrscheinlich wurde dieser Teil ursprünglich zu reinen Begräbniszwecken genutzt. Die Amtskirche lag zu jener Zeit südlich von Dillenburg im Dörfchen Feldpach. Der Weg dorthin war weit, und immer mehr Bürger siedelten sich in der Nähe der Burg an. Darum beantragte Graf Johann V. bei dem Trierer Erzbischof die Verlegung der Pfarrkirche nach Dillenburg. Am 3. Juni 1491 wurde sie als Johanniskirche geweiht. Dieser Name findet sich heute nur noch bei der Johanniskantorei wieder. Die Fertigstellung und der Bau des Turmes zog sich bis Anfang des 16. Jahrhunderts hin. Knapp 40 Jahre war die heutige evangelische eine katholische Kirche. 1521 lernte Wilhelm der Reiche beim Reichstag zu Worms Martin Luther kennen. Acht Jahre später berief er Heilmann Bruchhausen zu seinem Hofkaplan, der die lutherische Lehre in der ganzen Grafschaft verbreitete. Schon bald, 1594, wurde der Raum für die Gläubigen zu klein und man baute an den Längsseiten zwei übereinanderliegende Emporen ein. Die dritte Empore auf der Bergseite kam erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dazu. Im Altarraum befindet
sich der Zugang zur Fürstengruft. 1989 bis 1990 wurde die Kirche renoviert. Aufgrund der Befunde empfahl der Restaurator die Rekonstruktion der barocken Fassung, die als einzige durchgängig belegbar ist. Damit bekam die gesamte Innenausmalung in restaurativer Feinarbeit ihre barocke Gestalt wieder. Im Zuge der Restaurierung erhielt die evangelische Gemeinde auch das barocke Orgelgehäuse wieder zurück, das schon einmal (1719–1880) hier in der Stadtkirche seinen Platz hatte:
07.07.2023: Der älteste Teil des Alten Amtshauses am Kirchberg 24, der nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit im Jahre 1989 sein heutiges Aussehen erhielt, entstand schon 1499. Der mittlere Teil des Wohnhauses wurde 1528 angebaut, während der südöstliche Teil im Jahre 1595 vollendet wurde. Ein Eintrag im Brandregister von 1775 bezeichnet diesesGebäude als Amtshaus und herrschaftliches Haus. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass in diesem Haus von jeher die Bediensteten der Nassau-Dillenburger Grafen und späteren Fürsten ihren Wohnsitz hatten. Beachtenswert sind die beiden Häuser an der Strassenseite, sie zeigen die zwei typischen Fachwerkkonstruktionen – Ständerbauweise (links) und Rahmbauweise (rechts):