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11.09.2023: Der Streckenabschnitt von Hanau nach Babenhausen wurde am 1. Mai 1882 von der Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft in Betrieb genommen. Die 88,7 Kilometer lange Gesamtstrecke der Hessischen Odenwaldbahn ging am 27. Mai 1882 in Betrieb. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs – damals noch weit ausserhalb der Stadt liegend – wurde 1882 als Typenbau von der Hessischen Ludwigsbahn in einem einfachen klassizistischen Stil errichtet. Es dient heute als Eventlocation. Aus dem Eröffnungsjahr stammt auch die ehemalige Restauration zum Bahnhof, welche noch heute als Gasthaus genutzt wird. Vias betreibt im Auftrag des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) im Stundentakt die Linie RB 86 von Gross-Umstadt Wiebelsbach nach Hanau. Ergänzend kommen im Zweistundentakt die Züge der Linie RE 85 von Gross-Umstadt Wiebelsbach und teilweise Erbach nach Frankfurt (Main) HBF dazu:

SELIGENSTADT

(21.500 Einwohner, 110 m ü. NHN) ist eine Stadt im Landkreis Offenbach in Hessen. Sie liegt am Main und war in karolingischer Zeit von grosser Bedeutung. Seligenstadt trägt seit dem 6. Februar 2020 die amtliche Zusatzbezeichnung Einhardstadt. Die Geschichte Seligenstadts beginnt in der Römerzeit. Um das Jahr 100 n. Chr. errichteten die Römer hier ein Kastell, das Unterkunft für ca. 500 Soldaten bot und Teil des als Limes bekannten Grenzwalls war. Um 260 n. Chr. wurde die Anlage aufgegeben, die Römer zogen sich zurück. Im Jahr 815 schenkte Kaiser Ludwig der Fromme seinem Berater Einhard für dessen Dienste den Ort, der damals Ober-Mulinheim hiess. Am 17. Januar 828 überführte Einhard die Reliquien der bedeutenden römischen Heiligen Marcellinus und Petrus in die dortige Kirche und liess zwischen 830 und 835 zu ihren Ehren die eindrucksvolle Basilika errichten, die bis heute das Wahrzeichen der Stadt ist. Dies zog zahlreiche Pilger aus dem gesamten Frankenland an und bald wurde der Ort Saligunstatt = beseligende Stätte genannt. Daraus entstand der heutige Name Seligenstadt. Einhard gründete hier auch ein Benediktinerkloster, das regional grosse Bedeutung erlangte. Er wurde (Laien-)Abt von wichtigen Klöstern in Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland, und somit ein früher Europäer. Die sterblichen Überreste Einhards und seiner Frau Imma (Emma) ruhen in einem Sarkophag in seiner Basilika. Im Jahr 1175 erhielt Seligenstadt durch Kaiser Friedrich Barbarossa Stadtrechte, um 1180 wurde das Steinerne Haus (Romanisches Haus) errichtet, das älteste weltliche Gebäude. Ungefähr um dieselbe Zeit entstand eine Königspfalz am Mainufer, deren Aussenwand noch heute zu bestaunen ist. Bereits im 12. Jahrhundert begann man auch mit dem Bau einer Stadtmauer, die mehrmals erweitert und verstärkt wurde. Grosse Teile mit Türmen und Bollwerken sind noch heute zu sehen. Im mittelalterlichen Stadtbild bezaubern enge Gässchen und wunderschöne Fachwerkhäuser, von denen viele unter Denkmalschutz stehen. Die Einhardstadt Seligenstadt hat viele Traditionen bewahrt. Dazu gehören der grosse Fastnachtsumzug am Rosenmontag, das Geleitsfest, der Kaufmannszug, Märkte und Ausstellungen und kirchliche Anlässe.

Empfangsgebäude des Bahnhofs:

Wasserturm:

Steinheimer Tor:

Rathaus:

Ehemalige Benediktinerabtei mit Klosterhof und Klostergarten:

Katholische Pfarrkirche St. Marcellinus und Petrus:

Evangelische Gustav-Adolf-Kirche:

Autofähre STADT SELIGENSTADT:

Stumpfaul (22.07.2017):

Bollwerkturm:

Pulverturm (22.07.2017):

Romanisches Haus:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 11.09.2023…Ausnahmen in Klammern.

10.09.2023: Nach dem Schluss des Westfälischen Friedens schenkte der Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn den Kapuzinern ein Kloster in Dieburg, das 1692 unbewohnbar wurde. Daher errichteten die Kapuziner in der Vorstadt an der Wallfahrtskirche einen neuen Konvent, der für seinen Wein- und Hopfenanbau bekannt war. Dieser Konvent wurde nach dem Frieden von Lunéville entschädigungslos aufgehoben. Wie viele Klöster beherbergte es eine Lateinschule, bot allgemeinen Schulunterricht und ein theologisches Studium an. Im Jahr 1822 mussten die letzten Brüder das Kloster verlassen, da das Klostergebäude in ein Gefängnis umgewandelt wurde. Im Jahr 1860 errichtete der Orden auf Einladung von Bischof Wilhelm Emmanuel von Kettler erneut einen Konvent. Der Bau einer neuen Klosterkirche dauerte noch bis 1868, sie wurde dem Patrozinium des heiligsten Herzens Jesu unterstellt. Der Neubau am Minnefeld wurde durch Geländeankauf des Mainzer Domkapitulars Christoph Moufang ermöglicht, es wurde auf dem Gelände des ehemaligen Wolfenstetter’schen Anwesens errichtet:

10.09.2023: Golden leuchtet das Zwiebeltürmchen der Wendelinuskapelle an der Ecke Minnefeld /Frankfurter Strasse. Das kleine Häuschen, dem Heiligen Wendelin, Patron der Pilger und Wanderer geweiht, wurde 1904 am Rande des Kapuzinerklosters errichtet und ersetzte ein älteres Wendelinushäuschen. Man finanziert den Bau der Einraumkapelle durch Sühnegelder. Der Altar der kleinen Kapelle war einst Station der Prozession am Sonntag nach Fronleichnam. Der Odenwaldclub, der die Pflege des Wendelinushäuschens übernommen hat, lädt jährlich im Mai zum Wendelinusfest, das dem Erhalt der schmucken Kapelle dient:

10.09.2023: Die neugotische Saalkirche wurde 1888/1889 nach einem Entwurf von Reinhard Klingelhöffer gebaut. Das mit Strebepfeilern gestützte Kirchenschiff hat vier Joche. Der eingezogene Chor im Osten hat einen dreiseitigen Schluss. In der südwestlichen Ecke von Kirchturm und Kirchenschiff befindet sich ein Treppenturm. Das oberste Geschoss des mit einem achtseitigen, spitzen Helm bedeckten Kirchturms beherbergt die Turmuhr und den Glockenstuhl. Der Innenraum des Kirchenschiffs ist mit einem Tonnengewölbe überspannt, das als Kassettendecke bemalt ist:

10.09.2023: Der Gründungsbau dieser Kirche entstand auf römischen Fundamenten. Diese Saalkirche wurde zwischen 1150 und 1200 zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut, die 1350 spätgotisch umgestaltet wurde. Die Weihe des Gnadenbildes 1498 markierte den Beginn der Dieburger Wallfahrt zur schmerzhaften Mutter Gottes. 1569 ging das Patrozinium St. Peter und Paul auf die alte Klosterkirche innerhalb der Stadtmauern über. Im 17. Jahrhundert lassen Lichtwunder die Wallfahrt wieder aufleben. Damit verbunden war der barocke Ausbau der Wallfahrtskirche, die Niederlegung der Seitenschiffe und der Bau des südlichen Querhauses mit der Rotunde. Die Pietá von 1420, auch heute noch alljährlich Ziel tausender Wallfahrer, ist in der Nische des barocken Hochaltares zu besichtigen:

10.09.2023: Im Jahr 1905 war der architektonisch schöne, am Jugendstil orientierte Neubau des Gerichts im ehemaligen Pfarrgarten der katholischen Kirche erstellt. Die geplante Einweihungsfeier zum 01.07.1905 fiel allerdings aus nicht bekannten Gründen ins Wasser. Man begann stillschweigend mit der Arbeit. Das Gericht war fortan für folgende Orte zuständig: Dieburg, Gross- und Klein-Zimmern, Münster, Altheim, Ober-Roden, Messenhausen, Eppertshausen, Nieder-Roden und Gundernhausen, ein Bezirk mit insgesamt 18.808 Gerichtseingessenen. Der erste Leiter wurde Oberamtsrichter Pullmann aus Gross-Zimmern, der zuvor in Altenstadt gearbeitet hatte:

10.09.2023: Der grosse zweigeschossige Bau in der Badgasse hat ein massives Erdgeschoss. Hier lag auch die Badestube. Das Obergeschoss wurde um 1579 in Fachwerk erbaut. Der einst hohe Schwebegiebel fiel wie bei vielen Fachwerkhäusern Dieburgs auch hier der barocken Umgestaltung zum Opfer, konnte aber wieder rekonstruiert werden und vermittelt dem Betrachter eine Vorstellung der hohen Schwebegiebel, die im Mittelalter den Markt und die Strassen säumten. Im Badhaus gab es neben dem Badlokal, Feuerungs- und Heizraum noch Räumlichkeiten für medizinische Behandlung und Körperpflege:

10.09.2023: Die den Heiligen Aposteln Peter und Paul geweihte Kirche befindet sich im Zentrum von Dieburg. Sie ist Teil der gleichnamigen katholischen Pfarrei. Durch seinen ungewöhnlichen T-förmigen Grundriss hebt sich das Bauwerk in besonderer Weise hervor. Die zwischen 1930 und 1931 erfolgten Ausgrabungen führten zu mehr Aufklärung über die Geschichte des Gotteshauses. Insgesamt lässt sich seine Entstehung in sechs Bauabschnitte gliedern. Erstmalig wurde eine romanische Basilika im Jahr 836 urkundlich erwähnt. Nachgewiesen ist, dass dieses karolingische oder ottonische Gebäude einen freistehenden quadratischen Glockenturm besass, dessen Grundmauern unter der südlichen Apsis des aktuellen Querschiffes entdeckt wurden. Eine Um- oder Neugestaltung des Langhauses zu einer dreischiffigen Pfeilerbasilika erfolgte in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Bei einem Feuer im Jahr 1216 wurden weite Teile des Gotteshauses zerstört. Daraufhin erfolgte eine Abtragung des Glockenturms. An dessen Stelle errichtete man eine Marienkapelle, die 1232 durch den Mainzer Weihbischof Wilhelm geweiht wurde. Am westlichen Ende der Basilika wurde zudem ein neuer Turm erbaut, dessen Überbleibsel im heutigen Turmunterbau zu finden sind. Der Wiederaufbau des übrigen Gebäudes erfolgte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in veränderter Form. Im Zuge dessen wurden die Seitenschiffe abgebrochen, des Weiteren entstand der in länglicher Form gestaltete gotische Ostchor:

Katholisches Pfarrhaus – der repräsentative zweigeschossige Steinbau aus behauenem Sandsteinquadermauerwerk ist nach Fertigstellung der Kirche 1892 als Eckgebäude zur Pfarrgasse errichtet worden:

10.09.2023: In dem grossen zweigeschossigen massiven Gebäude mit gebrochenem Walmdach war einst die kurmainzische Zentscheuer untergebracht. Im 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut, erinnert es durch sein auffälliges Volumen noch immer an diese öffentliche Funktion. Ortsgeschichtliche Gründe sprechen für seine Erhaltung als Kulturdenkmal: