Waterclerk
16.08.2024: Ladenburg erhielt im Mittelalter um 900 eine erste und um 1200 eine erweiterte Umwehrung mit vier Toren und sieben Türmen. Neben mehreren Mauerzügen sind heute noch das Martinstor und der Hexenturm, sowie Ruinen des Pfaffenturms erhalten. Der Name kommt von der früher im Feld stehenden Martinskirche. Über dem Torbogen steht die Figur des Heiligen Martin, der Schutzpatron der Franken. Eine bedeutende mittelalterliche Plastik aus dem 13. Jahrhundert:
16.08.2024: Von den Stadttürmen Ladenburgs sind nur noch das Martinstor und der Hexenturm erhalten. Der Hexenturm ist Teil der nach 1200 n. Chr. errichteten Stadtmauer. Hexen wurden aber in Ladenburg nicht verbrannt. Der Turm enthielt im Erdgeschoss ein fenster- und türenloses Gefängnis für Diebe und andere nicht zum Tode verurteilte Kriminelle (Diebsturm). Die Tür, welche von der Wormser Strasse her noch deutlich zu erkennen ist, war ein Stockwerk höher. Von dort wurde man dann in das Verlies hinuntergelassen. Auch eine mittelalterlich-frühneuzeitliche Latrine ist an der Nord-Ost-Seite zu sehen. Seit 1987 trägt der Hexenturm dank grosszügiger Spenden der Ladenburger Bürger wieder sein spitzes Dach:
16.08.2024: Der Bahnhof Ladenburg (Baden-Württemberg) liegt an der Bahnstrecke Frankfurt am Main-Heidelberg. Er wird von der Deutschen Bahn sowie der Tochterfirma S-Bahn Rhein-Neckar bedient. Die S-Bahn-Linie S 6 (Bensheim-Mainz) bedient seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 den Bahnhof werktags im Stundentakt, samstags und sonntags wird der Takt auf einen Zweistundentakt ausgedünnt. Die Regionalbahn-Linien RB 67/68 fahren täglich stündlich gemeinsam zwischen Frankfurt und Neu-Edingen/Friedrichsfeld und werden dort geteilt oder vereinigt. Die RB 67 fährt nach Mannheim oder Schwetzingen und die RB 68 nach Heidelberg und unter der Woche meistens weiter nach Wiesloch-Walldorf. Der RE 60 (Frankfurt – Mannheim) fährt im Zweistundentakt von 6 Uhr bis 22 Uhr. Das traufenständige, zweistöckige Empfangsgebäude vom 9. August 1847 wurde in klassizistischen Formen aus rotem Sandstein errichtet. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle für die verschiedenen Fahrklassen, Fahrkarten- und Gepäckschalter, einen Telegrafenraum sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen der Bahnbediensteten. Das Gebäude ist bewohnt und wird nicht mehr für den Bahnbetrieb genutzt:
LADENBURG
(12.700 Einwohner, 106 m ü. NHN) ist eine Stadt im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis. Bekannt ist die Römerstadt für ihre denkmalgeschützte Altstadt, als Wirkungsort von Carl Benz und für ihre Geschichte, die bis in die keltische und römische Zeit zurückreicht. Heute ist Ladenburg vor allem ein bedeutender Wirtschaftsstandort (u. a. Heidelberg Pharma) und attraktiver Wohnort, der von seiner Nähe zu den Universitätsstädten Heidelberg und Mannheim profitiert. Ladenburg erlebte die Völkerwanderung und mit ihr verschwanden die Zeichen der römischen Zivilisation. Um das Jahr 500 zeigten die Franken in Ladenburg mit einem Königshof ihre damalige Bedeutung. Ladenburg wurde zur Hauptstadt des Lobdengaus. Gut 100 Jahre später schenkten die Franken Ladenburg dem Bischof von Worms, der die Stadt zu einer Nebenresidenz entwickelte. Es begann eine bis zum Jahr 1705 währende bischöfliche Herrschaft. Sie ermöglichte Ladenburg die Entwicklung zu einer mittelalterlichen Stadt. Sichtbare Zeichen dieser Präsenz sind bis heute die St. Gallus-Kirche, die St. Sebastian-Kapelle, der Bischofshof (heute Sitz des Lobdengau-Museums) und der Fürstenbau (heute Sitz der Stadtbibliothek). Die Stadt erhielt im 9./10. Jahrhundert eine erste und um 1200 eine erweiterte mittelalterliche Stadtmauer. Von dieser Stadtmauer sind neben den erhaltenen Mauerzügen heute noch das Martinstor, der Hexenturm und Teile des Pfaffenturmes besondere Merkmale und touristische Anziehungspunkte der Stadt. Die Bischofspräsenz brachte eine Reihe von Aufenthalten deutscher Könige und Kaiser mit sich, so etwa Heinrich II., Heinrich IV. oder Maximilian I. Mit dem Bau der zweitürmigen gotischen St. Gallus-Kirche vom 13. bis zum 15. Jahrhundert unterstrichen sie die Bedeutung Ladenburgs. Der Kurfürst von der Pfalz trat bestimmend im 14. Jahrhundert in die Geschicke der Stadt ein. Die Reformation im 16. und 17. Jahrhundert brachte erhebliche Verwicklungen mit Zerstörungen für die Stadt. Geprägt wurde diese konfliktreiche Zeit dadurch, dass ein katholischer Bischof von Worms und der Kurfürst von der Pfalz, der früh den Ideen der Reformation folgte, hier direkt aufeinander trafen. Die Zeit der Wormser Bischöfe ging im Wesentlichen 1705 mit dem Zessionsvertrag zwischen dem Kurfürsten und dem Bischof zu Ende. Die Zerschlagung der Kurpfalz durch Napoleon ließ die Ära der Kurfürsten enden. 1803 wurde die Geschichte der Stadt in die Hände des badischen Grossherzogs in Karlsruhe gelegt, mit nicht allzu positiven Auswirkungen für die Stadt. Die Revolution von 1848 brachte mecklenburgische Soldaten, die auf der Seite des Grossherzogs kämpften, in die Stadt und als Gefallene auf den Ladenburger Friedhof. Der Erfinder des Automobils, Dr. Carl Benz (1844–1929), lebte von 1904 bis zu seinem Tode in Ladenburg. Er erhielt ebenso wie seine Frau Bertha das Ehrenbürgerrecht der Stadt, ihr Grabmal befindet sich auf dem Ladenburger Friedhof. Das Benz-Haus, die im Benz-Park stehende wohl älteste Steingarage und das Automuseum Dr. Carl-Benz zählen ebenfalls zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Bahnhof Empfangsgebäude:
Hexenturm:
Martinstor:
Handschuhsheimer Hof:
Stadtmauerverlauf zwischen Zehnt- und Schulstrasse:
Jesuitenhof (Bettendorfer Hof) – ummauerter Adelssitz mit spitzbogigem Doppelportal, zweigeschossiges verputztes Hauptgebäude mit Treppenturm und Rechteckfenstern (um 1200 erbaut):
Gasthaus Zum Schwan – zweigeschossiger, traufständiger, verputzter Massivbau mit frühklassizistischem Portal, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts:
Neunheller Haus:
Marienbrunnen:
Altes Rathaus:
Gasthaus Zum Ochsen:
Zum Goldenen Löwen:
Katholische Pfarrkirche Sankt Gallus:
Vor St. Gallus ein Blick auf die freigelegten Grundmauern der Basilika:
Evangelische Stadtkirche:
Sebastianskapelle:
Rathaus am Domhof:
Hotel Zur Goldenen Krone – zweigeschossiges verputztes Gasthaus in Ecklage zwischen Hauptstrasse und Brauergasse von 1709:
Stadtbibliothek:
Ehemaligen Bischofshof (Schloss) der Wormser Fürstbischöfe – jetzt Sitz des Lobdengau-Museums:
Nordturm der Porta praetoria des römischen Steinkatells um 90 nach Christus, im Vordergrund Mauer mit Treppenhausapsis Fränkischer Königshof 6./7. Jahrhundert:
Carl-Benz-Haus mit Garage im Carl-Benz-Park:
Wasserturm Ladenburg:
Neckarbrücke:
Blick von der Neckarbrücke nach Ladenburg mit dem Ölberg im Hintergrund:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 16.08.2024.
12.08.2024: Am 22. Januar 1866 wurde die Strecke von Bebra nach Hersfeld von der Bebra – Hanauer Eisenbahn in Betrieb genommen. Zunächst war das Stationsgebäude ein Provisorium. Es ist südlich des heutigen Empfangsgebäudes als holzverschindeltes Gebäude erhalten geblieben. Das Provisorium diente 17 Jahre als Stationsgebäude. Erst 1882 wurde das noch heute erhaltene Empfangsgebäude aus Sandstein erbaut und 1883 eingeweiht. Der Baustil entsprach einer schweren romanischen Form. Die königliche Eisenbahndirektion Frankfurt am Main war für die Planung verantwortlich. Architekt war Rowald. Im Erdgeschoss waren Aufenthaltsräume für die Fahrgäste, den Stationsdienst und der Post vorgesehen. Im Obergeschoss befanden sich die Wohnungen des Stationsvorstehers, dessen Assistenten und für den Restaurantbetreiber. 1908 entstand ein einstöckiger Anbau, der stilistisch dem Bahnhof angepasst wurde. Es wurde 1957 umgebaut und diente ab 2005 als Bahnhofsgaststätte. 2005 und 2008 wurde das Gebäude in den Innenräumen modernisiert. Der Bahnhof steht unter Denkmalschutz. Der Bahnhof liegt an der Bahnstrecke (Kassel-)Bebra-Fulda. Es besteht im Zwei-Stunden-Takt eine IC/ICE-Verbindung von Frankfurt am Main nach Dresden. Der Regionalverkehr wird vom Nordhessischen Verkehrsverbund bestellt. Regionalzüge der Cantus Verkehrsgesellschaft fahren stündlich unter anderem nach Kassel und Fulda sowie vereinzelt nach Göttingen:
12.08.2024: Die Stadthalle bietet neben dem grossen Saal mit Grossbühne noch drei weitere Konferenzräume, die ideal für Tagungen, Seminare oder Besprechungen genutzt werden können. Zu den Räumen kann eine Grundausstattung an Technik, wie Beamer, Leinwand und Tonanlage dazu gebucht werden:
12.08.2024: 1906 entstand das Kurhaus durch den Architekten Lehmann aus Halle/ Saale. Im vergangenen Jahrhundert mehrfach umgebaut, ist das Kurhaus 2007/2008 im alten Glanz des früheren Jugendstils rekonstruiert worden. Der linke Flügel des Kurhauses ist der Kultur vorbehalten, dort finden regelmässig Kurkonzerte statt. Der Konzertsaal fungiert ausserdem als Aussenstelle des Standesamtes. Trauungen mit Blick in den Kurpark erfreuen sich grosser Beliebtheit. In der Mitte der Wandelhalle fliessen aus einem imposanten Granitbrunnen die beiden Heilwässer Lullus und Vitalis zur Anwendung als Trinkkur und das gute Bad Hersfelder Trinkwasser. Seit 2015 wird die Wandelhalle auch als Ausstellungsraum genutzt:
12.08.2024: Der Robert-Heil-Turm, ein Aussichtsturm auf dem Tageberg in Bad Hersfeld wurde vom Königlich-Peussischen Hofbäckermeister Robert Heil im Jahr 1930 seiner Heimatstadt Hersfeld gestiftet. Der nach ihm benannte Turm auf dem Tageberg (324 m), der am Sonntag, 17. August 1930 eingeweiht wurde. Dazu hatte damals der Verschönerungsverein Hersfeld die Bürgerschaft der Stadt eingeladen. Die Feier wurde von der Kurkapelle und dem Männergesangverein musikalisch begleitet und am Abend fand ein grosses Feuerwerk statt. Der Aussichtsturm ist ein Wahrzeichen der Stadt Bad Hersfeld und man hat von der Plattform bei schönem Wetter eine herrliche Aussicht ins Fuldatal und sogar bis zum Thüringer Wald:
Eine Katze vermutlich vom benachbarten Ponyhof geniesst den Schatten unter dem Turm:
Ausblick in Richtung Bad Hersfeld:
12.08.2024: Östlich der Stiftsruine steht der Katharinenturm als freistehender Glockenturm, der vermutlich um Mitte des 12. Jahrhunderts entstand. Grund für den Bau war der Einsturz des Nordturmes der Stiftsruine 1100 und die Notwendigkeit, für seine Glocken möglichst schnell eine neue Behausung zu schaffen. Der Turm beherbergt heute nur noch eine Glocke, die Lullusglocke. Sie stammt, wie die Inschrift belegt, aus dem Jahre 1038 und ist damit Deutschlands älteste gegossene Glocke. Geläutet wird Sie am Ostersonntag, Pfingstsonntag und dem 25. Dezember jeweils um 12:00 Uhr. Zusätzlich am ersten Sonntag zur offiziellen Eröffnung des Lullusfestes um 19:45 Uhr:
12.08.2024: Die Stiftsruine in Bad Hersfeld blickt auf eine lange Geschichte zurück. Am Standort einer Einsiedlerei mitten im unwegsamen Waldgebiet zwischen Knüll, Vogelsberg, Rhön und Thüringer Wald gründete Lullus 769 ein Kloster und liess es kurz darauf von Karl dem Grossen zum Reichskloster erheben. Nach einem grossen Brand im Jahr 1038 begann der Neubau, die Stiftskirche entstand. Schlichte Bauformen und sparsamer Einsatz von Schmuckelementen zeichneten ihre Architektur aus. Im Mittelalter wurden Kloster und Stadt ein bedeutender Handelspunkt an der Via Regia. Auf dem Rückweg vom Reichstag in Worms besuchte Martin Luther 1521 Bad Hersfeld und predigte auf Wunsch des Abtes am 1. Mai in der Stiftskirche. Kurze Zeit später wurde die Stadt endgültig protestantisch. Fast 250 Jahre später, im Jahr 1761 brannte die französische Armee beim Rückzug ihre in der Stiftskirche gestapelten Vorräte ab. Eine der grössten sakralen Hallenbauten Deutschlands ging in Flammen auf und wurde fast vollständig vernichtet. Heute ist die Stiftsruine die grösste romanische Kirchenruine der Welt. Vor und nach der Festspielsaison finden noch Auf- bzw. Abbauarbeiten statt, so dass während dem Zeitraum von Ende März bis Ende September die Stiftsruine nicht besichtigt werden kann:
Bad Hersfelder Festspiele – auf der 1400 qm grossen Bühne in der Stiftsruine werden Schauspiel, Musical sowie Theateraufführungen für die ganze Familie gezeigt. Die Bestuhlung bietet derzeit rund 1300 Zuschauern Platz. Das mobile Dach über dem Zuschauerraum der Stiftsruine macht Aufführungen bei jedem Wetter möglich:
Katharinenturm – östlich der Stiftsruine steht der Katharinenturm als freistehender Glockenturm, der vermutlich um Mitte des 12. Jahrhunderts entstand. Grund für den Bau war der Einsturz des Nordturmes der Stiftsruine 1100 und die Notwendigkeit, für seine Glocken möglichst schnell eine neue Behausung zu schaffen: