Waterclerk
02.07.2022: Halbmond – so wird der halbrund gebaute Turm in der alten Stadtmauer von Gelnhausen seiner Wölbung nach aussen heute meist genannt. 1535 errichtet, hiess er einst Aulenturm und diente zur Abwehr vor Feinden. Da er der Mauer etwas vorgesetzt war, konnten diese schon ausserhalb mit Kanonen beschossen werden. Zur Stadtseite hin war er ursprünglich mit Fachwerk verschlossen. Heute ermöglicht der Turm eine sehr schöne Aussicht über Stadt und Umland:
02.07.2022: Das Äussere Holztor gehört zum zweiten Mauerring, der um 1330 auf den äusseren Grenzen des Stadtgebietes errichtet wurde:
02.07.2022: Das Innere Holztor war in die Stadtmauer integriert und sicherte die Stadt nach Norden. Der Name Holztor leitet sich von der Lage am Stadtausgang zum Büdinger Wald ab, von dem man das damals unentbehrliche Holz in die Stadt brachte. Es gehörte zum ersten Befestigungsring der Stadt, der bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts das Stadtgebiet vor feindlichen Angriffen schützte:
02.07.2022: Das Johanniterhaus fällt durch seinen in Gelnhausen ungewöhnlichen Treppengiebel besonders ins Auge. Es entstand 1257 als neue Niederlassung der Johanniter und ging nach der Reformation in den Besitz der Herren von Büdingen über. Heute wird es für Privatwohnungen genutzt:
02.07.2022: Franziskanermönche errichteten zu Beginn des 13. Jahrhunderts hier eine grosse Klosteranlage, die mit der Reformation aufgelöst wurde. Ab 1540 richtete die Stadt darin eine Lateinschule ein. An ihrer Stelle entstand Ende des 19. Jahrhunderts eine nach der Kaiserin Auguste-Victoria benannte Mädchenschule, die architektonisch an die früheren Klostergebäude erinnern sollte. Heute haben Bibliothek, Stadtarchiv und Museum darin ihren Sitz:
02.07.2022: 1834 mussten die inzwischen baufälligen Klostergebäude diesem klassizistischen Neubau weichen, der bis in die 1980er Jahre weiter als Schule genutzt wurde. Seither sind hier städtische Behörden untergebracht:
02.07.2022: Das heutige Rathaus wurde 1333 nach einem Privileg Ludwigs des Bayern als Kaufhalle errichtet. Daran erinnert noch heute die Gelnhäuser Elle, ein mittelalterliches Marktmass. Seit dem 16. Jahrhundert dient die ehemalige Kaufhalle auch als Rathaus, beherbergt die Stadtverwaltung und ist Sitz des Bürgermeisters. Bei einem Gewitter am 15. August 1736 wurde das oberste Stockwerk durch einen Blitzschlag in Brand gesetzt, gleich darauf von einem Hagelschauer wie durch ein Wunder gelöscht und somit die drohende Feuersbrunst aufgehalten. Noch heute gedenkt die Stadt an diesem Tag dieses Vorfalles. Das Dachgeschoss wurde im spätbarocken Stil wieder aufgebaut:
02.07.2022: Der Turm wurde 1328 als Signal- und Beobachtungsturm erbaut und hiess ursprünglich der Hohe Turm. Er gehörte zum äusseren Befestigungsring der Stadt.
Aufgrund seiner Form bekam er später den Namen Buttenturm, weil er an eine Weinbutte (Gefäss für die Weinlese, das auf dem Rücken getragen wird) erinnert. Früher konnte man den Turm nur von der Stadtseite aus betreten. Der jetzige Zugang wurde später gebaut. Bis 1936 befand sich der Turm sogar einige Jahrzehnte in Privatbesitz und wurde als Teestube zweckentfremdet:
02.07.2022: Die St. Peterskirche wird als Stadtpfarrkirche in staufischer Zeit geplant und begonnen. Durch päpstliches Edikt von 1238 (Gregor IX.) wird der Weiterbau der Kirche zu Gunsten der östlich gelegenen Marienkirche untersagt. Die Peterskirche bleibt ein baukünstlerisches Fragment. Das Bauwerk wird nach der Reformation profanisiert, es dient als Lager, Abstellraum und Gewerbefläche. Notwendige Reparatur- und Erhaltungsaufwendungen unterbleiben. Die beiden romanischen Rundtürme des Kirchenbauwerks werden wegen angeblicher Baufälligkeit abgebrochen (um 1830). Im Jahre 1922 erwirbt die katholische Kirchengemeinde Gelnhausen die Peterskirche. In mehreren Sanierungsstufen wird das nahezu zur Ruine verfallene Bauwerk renoviert und restauriert. Die umfassendste Sanierung erfolgt in den Jahren 1982/83. In einer geglückten Synthese von alter Bausubstanz und neuzeitlicher baukünstlerischer Gestaltung (Fenster, Lettner, Orgel) ist die Peterskirche heute ein integraler Bestandteil der Altstadt von Gelnhausen. Schlicht aber würdig präsentiert sie sich mit den wenigen ursprünglichen Elementen staufischer Kunst und den einfühlsam gestalteten künstlerischen Additiven der Moderne dem Kirchenbesucher:
02.07.2022: Der Wasserturm wurde im Stil der Türme der Stadtmauer im Jahr 1937 gebaut. Er wird von der DAV-Sektion Hanau als Kletterturm genutzt und bietet im Aussenbereich gut versicherte Kletterrouten in den UIAA-Schwierigkeitsgraden III bis VIII. Im Innenbereich befindet sich ein Boulderraum und ein Seminarraum: