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Monats-Archive: Juli 2024

29.07.2024: Im Jahr 1912 liess der Ortsgewerbeverein Friedberg ein Gewerbevereinsgebäude für die seit 1848 in Friedberg bestehende Gewerbeschule bauen. Das Gebäude ist den Reformbewegungen der Architektur im beginnenden 20. Jahrhundert zuzuordnen, denen an funktionaler und elementarer Gestaltung gelegen war. In diesem Zusammenhang ist etwa die gestaltprägende Stereometrie des Daches anzuführen. Nach der Selbstauflösung des Vereins 1933 beherbergte der Bau verschiedene Schulen, u. a. die Luftschutzschule. Ab April 1947 war das Gebäude Sitz der Amerikanischen Militärregierung in Friedberg. Nach der Wiedergründung des Ortsgewerbevereins 1948 kam es wieder in den Besitz des Vereins und ist seither Vereinssitz. Hauptnutzer ist allerdings die Augustinerschule, die im Haus zahlreiche Räume für ihre Schüler belegt:

29.07.2024: Seit 1850 besitzt Friedberg mit der Eröffnung der Strecke nach Frankfurt am Main einen Eisenbahnanschluss. Viele Streckenverbindungen folgten und spätestens mit der Eröffnung der Strecke nach Friedrichsdorf 1901 genügte der 500 Meter nördlich gelegene Alte Bahnhof den Ansprüchen nicht mehr, so dass Friedberg ein neues Empfangsgebäude und von 1911 bis 1922 erweiterte Bahnhofsanlagen erhielt. Das von 1911 bis 1913 unter der Leitung von Armin Wegner nach dem Entwurf von Regierungsbaumeister Krause im neoklassizistischen Stil erbaute Empfangsgebäude wird von der gestreckten Halle dominiert. Auf dem Parkplatz neben dem Bahnhof steht der 1897/98 errichtete Fürstenbahnhof in Gestalt eines barockisierenden Pavillons für die Besuche des Darmstädter Grossherzogs in seiner Friedberger Residenz. Im Jahr 1917 wurde der Fürstenbahnhof an den 1913 in Betrieb genommenen neuen Bahnhof verlegt. Den alten Bahnhof riss man 1983 für den Bau des City-Parkhauses ab. Im Bahnhof Friedberg (Hessen) hält im Zweistundentakt ein ICE der Linie 26 von Hamburg nach Karlsruhe. Zwei Zugpaare bedienen Schwerin. Ein Zugpaar fährt als Intercity nach Westerland. Mit Ausnahme einzelner HVZ-Verstärkerzüge halten alle verkehrenden Regionalzüge in Friedberg. Dies sind die Regional-Express-Züge Frankfurt Hbf-Siegen (Main-Sieg-Express) und Frankfurt Hbf-Kassel Hbf (Main-Weser-Express), der Mittelhessen-Express, die Züge der Relation Hanau-Giessen sowie die HVZ-Direktzüge der Relation Nidda-Frankfurt Hbf. Ausserdem ist er Anfangs- bzw. Endpunkt der HLB-Züge von/nach Friedrichsdorf, Wölfersheim-Södel und Nidda. Seit dem 28. Mai 1978 ist der Bahnhof Friedberg (Hessen) mit der Linie S6 an das S-Bahn-System Rhein-Main angeschlossen. Diese verkehrt im 30-Minuten-Takt zwischen Friedberg (Hessen) und Frankfurt Süd:

FRIEDBERG (HESSEN)

(31.300 Einwohner, 140 m ü. NHN) ist eine Mittelstadt am nördlichen Rand des Rhein-Main-Gebiets und der Verwaltungssitz des Wetteraukreises. Die ehemalige Freie Reichsstadt und Messestadt gehörte im Mittelalter zu den wichtigsten Städten im heutigen Hessen. Die reiche Vergangenheit lässt sich bis heute im gut erhaltenen Stadtbild ablesen. ls Friedberg in der Stauferzeit in das Licht der geschichtlichen Überlieferung tritt, hat es wie in der römischen Zeit eine Mittelpunktfunktion. In der Urkunde, die den Namen Wridburg im Jahre 1216 erstmals nennt, wies Friedrich II., der Hohenstaufer, den Friedberger Burggrafen und den Schultheissen von Frankfurt an, den Reichministerialen von Münzenberg in seinen Rechten zu respektieren, in die ihn der König wieder eingesetzt hatte. Die unter Friedrich Barbarossa reichstreue Ministerialenfamilie, die auf ihrer prächtigen romanischen Burg Münzenberg in der nördlichen Wetterau sass, hatte sich zuvor der staufischen Partei entfremdet. Bezog sich diese erste Erwähnung auf den Burggrafen von Friedberg als einen staufischen Reichsbeamten, auf den sich der König in seiner terra imperii, dem Wetterauer Reichsland, stützen konnte, so wird 3 Jahre später, 1219, die Stadt Friedberg im Zusammenhang mit Frankfurt und Gelnhausen erstmals urkundlich genannt. Beide Erwähnungen setzen aber bereits politisch handlungsfähige Gemeinwesen voraus, die schon seit Jahrzehnten existierten. Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt Friedberg war die Tuchproduktion. In Friedberg fanden jährlich zwei Messen statt. Das begehrte Friedberger Tuch erreichte Handelsplätze von Lübeck bis Wien, von Schlesien bis in den Niederlanden. Im 14. Jahrhundert hatte Friedberg ca. 3.000 Einwohner – für damalige Verhältnisse eine Stadt mittlerer Grösse. Innere soziale Konflikte, schwere Stadtbrände (1383 und 1447) und eine wirtschaftliche Depression liessen die Stadt in ihrer Bedeutung sinken. Ende des 14. Jahrhunderts hatten die Friedberger Messen nur noch lokale Bedeutung, die Tuchproduktion ging zurück. Die Frankfurter Messe verdarb als Konkurrenz den Markt. Die Stadt verschuldete sich in dieser Phase des Niedergangs zusehends. Das Alte Reich verpfändete die Reichsstadt Friedberg seit 1347 mehrfach an verschiedene Herren. 1497 gab es in Friedberg nur noch etwa 1.300 Einwohner, reichere Bürger zogen vielfach nach Frankfurt. Die Stadt litt bedingt durch ihre Lage an verschiedenen Fernstrassen stark unter kriegerischen Ereignissen, dem Dreissigjährigen Krieg, dem Siebenjährigen Krieg, den französischen Revolutionskriegen und den damit verbundenen Plünderungen. Der Bau der Main-Weser-Bahn (1850–1852) führte langsam wieder zu einem wirtschaftlichen Aufstieg. Die erste Automobil-Post-Linie der Deutschen Reichspost verkehrte 1906 zwischen Friedberg und Ranstadt. Am 29. März 1945 wurde Friedberg von Truppen der 3. US Army besetzt. Dabei konnte der US-amerikanische Kommandeur, Major Smith, dafür sorgen, dass die Stadt nicht einfach zusammengeschossen wurde, sondern nach Verhandlungen mit verantwortlichen Wehrmachtsoffizieren geordnet übergeben und weiteres Blutvergiessen sowie weitere Zerstörungen vermieden werden konnte. Seit 1980 ist Friedberg Sitz der Subaru Deutschland GmbH. Ebenfalls ansässig ist der Spieleverlag Pegasus-Spiele. Seit 1992 hat die Fredenius Kabi mit Sitz in Bad Homburg eines ihrer grössten Werke in Friedberg.

Bahnhof Empfangsgebäude:

Haus des Handwerks:

Ehemaliges Postamt:

Rathaus:

Evangelische Stadtkirche Userer Lieben Frau:

Wetterau Museum:

Katholische Marienkirche:

Roter Turm:

Stadtbauamt – zweigeschossiges, traufständiges Fachwerkwohngebäude, das als historischer Teil der Stadtkirchhofumgebung besonders erhaltenswert ist:

Ehemaliges Postamt – von 1710 bis 1892:

Altes Rathaus:

Burg Friedberg (weitere Aufnahmen siehe dort):

Landratsamt Gebäude A und B:

Amtsgericht:

Wasserturm und Gedenkstätte Friedberg auf dem Wartberg:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 29.07.2024.

18.07.2024: Als einziges fest bestuhltes Theater im Kreis Bergstrasse hat sich das Parktheater Bensheim erfolgreich zu einem wichtigen kulturellen Treffpunkt in der Region etabliert und hat einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Ein abwechslungsreiches Programm mit den Sparten Sprech-, Musik- und Tanztheater sowie Kinder- und Jugendtheater locken neben dem städtischen Spielplan alle Theaterbegeisterten ins Parktheater Bensheim, welches mit dem grossen Saal und der Empore eine tolle Atmosphäre hat. Die Räumlichkeiten des Parktheaters Bensheim wurden ab dem Jahre 1951 zunächst als Kino genutzt, welches bis 1963 existierte. Anschliessend wurde das Gebäude zuerst zu einem Musik- und später zu einem Theaterhaus ausgebaut, welches nach dreissigjähriger Spielzeit Ende der neunziger Jahre umfassend saniert wurde. Das Parktheater, das auch für tolle Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen genutzt wird, zeichnet sich durch moderne Bühnentechnik, exzellente Akustik und ein sehr angenehmes Theatererleben aus. Seit 1986 findet hier jährlich die Verleihung des Getrud-Eysoldt-Ringes statt:

18.07.2024: Mit der umfassenden Sanierung und Erweiterung wird aus dem Bensheimer Bürgerhaus das Kultur- und Kongresszentrum KUKO. Mit seinem neuen und flexiblen Raumangebot, seiner zukunftsweisenden technischen Ausstattung und der Gastronomie auf internationalem Niveau, ­bietet das Kultur- und Kongresszentrum KUKO ein besonderes Ambiente für vielfältige Veranstaltungen an der Bergstrasse. Mit seiner Lage in Bensheim hat es die Vorteile einer wunderschönen, naturnahen Umgebung und ist gleichzeitig ideal an die Region und die umliegenden Städte, wie Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg und Mannheim angebunden. Das Raumkonzept des KUKO gibt Veranstaltern grösstmögliche Gestaltungsräume, um das perfekte Umfeld für unterschiedlichste Events zu kreieren. Ob Konzerte, Shows, Tanzabende, Messen oder private Feiern, das KUKO passt sich an und unterstützt mit hoher Qualität in allen Bereichen:

18.07.2024: Der Dalberger Hof befindet sich unmittelbar an der nordwestlichen ehemaligen Bensheimer Stadtmauer. Teile der alten Stadtmauer wurden in den Adelshof mit eingebaut. Direkt an das Gebäude grenzt das Parktheater, das an Teile des Gebäudes stösst. Der Dalberger Hof wurde wahrscheinlich 1586/87, zusammen mit dem mittlerweile in das Gebäude integrierten Stadtmauerturm, erbaut. Die ehemaligen Besitzer des Hofes, die Familie Dalberg, waren in Bensheim seit dem 15. Jahrhundert begütert. Im Laufe der Geschichte wurde der Dalberger Hof mehrfach umgebaut und verschiedenartig genutzt. So wurden in der Zeit von 1852 bis zur Einweihung der Michaelskirche 1863 evangelische Gottesdienste abgehalten. Eine evangelische Schule wurde 1858 eingerichtet. 1866 ging der Dalberger Hof dann in den Besitz der Stadt Bensheim über, die das Gebäude lange Zeit als Zollamt nutzte. Der Umbau zu einem Restaurant erfolgte in den 1950er Jahren. Im Obergeschoss des Gebäudes wurde im Rahmen der Umbaumassnahmen der sogenannte Wappensaal durch Franz Freyer neu gestaltet. Der Saal wird für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Der Dalberger Hof ist ein langgestrecktes zweigeschossiges Gebäude. An der Südseite befindet sich eine konsolgestützte offene Fachwerkgalerie. Der Turm hat einen eigenen in Fachwerk ausgeführten Laubengang:

18.07.2024: Ursprünglich in der Südwestecke der ehemaligen Altstadtbefestigung gelegener Adelshof, erbaut wohl 1732/33 über den Grundmauern 1731 abgebrochener Vorgängerbauten. Bauherr war der kurtrierische und kurmainzische Geheime Rat, Generalfeldzeugmeister und Kommandant der Festung Ehrenbreitstein Franz Philipp Caspar Freiherr Wambolt von Umstadt, Architekt war vermutlich der Ingenieur und Fähnrich Franz Peter Kersten aus Ehrenbreitstein, dem die Entwürfe für ein prächtiges Herrenhaus der Wambolts in Bensheim zugeschrieben werden. Diese Entwürfe wurden hier in wesentlich vereinfachter Form realisiert, wobei bekannt ist, dass bei der Errichtung der Gebäude der Maurermeister Andreas Streng aus Bensheim, der Steinmetzmeister Andreas Schiffer aus Heidelberg und der Zimmermeister Martin Reichard beteiligt waren. Nach dem Ankauf durch die Stadt diente der Komplex zunächst als Unterkunft eines Infanteriebataillons, später wurden die Räumlichkeiten für Sozialwohnungen, Büros und Schulzwecke genutzt. 1933 legte man bereits das Fachwerk der Südseite frei. Nach einer heftigen Diskussion um Abriss oder Erhaltung wurde der alte Adelshof in den Jahren 1975/76 restauriert, heute befinden sich hier u.a. wieder Wohnungen, ein Café sowie eine Beratungsstelle der Kreisverwaltung:

18.07.2024: Die berühmte und bekannte Brücke über die Lauter verbindet die Altstadt mit der Vorstadt. Im Jahr 1732 noch als Holzbrücke installiert, wurde sie durch eine Überschwemmung zerstört und erst im Anschluss aus Stein wieder aufgebaut. Wohl 1747 stifteten die Eheleute Ernsperger zwei Heiligenfiguren, einen Heiligen Johann von Nepomuk und einen Heiligen Franz Xaver, die, sich diametral gegenüberstehend, beide mitten auf die damals niedrigeren Brüstungsmauern der Bücke gestellt wurden. Wohl in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurde die beschädigte Figur des Heiligen Franz Xaver durch eine völlig neue ersetzt und wahrscheinlich wenig später auch die Assistenzfigur des Inderknaben ergänzt. Der ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogene Heilige Nepomuk wurde im Jahr 1900 ebenfalls ausgetauscht, diesmal jedoch durch eine barocke Originalfigur. Beide Figuren wurden in den zwanziger und siebziger Jahren erneut restauriert, bis sie 1987 durch Kunststeinkopien ersetzt wurden. Die beiden Originale befinden sich heute in der Stadtpfarrkirche St. Georg:

18.07.2024: Repräsentativer Massivbau in der Bensheimer Altstadt, errichtet 1732 für den Faktor des Mainzer Domkapitels wohl an Stelle des alten Adelshofes der Junker von Rüdigheim zu Rückingen. Dieser war wahrscheinlich in der Mitte des 16. Jahrhunderts nach dem Niederlegen mittelalterlicher Häuser entstanden. Inwiefern Teile des Renaissancegebäudes wiederverwendet wurden, ist nicht eindeutig geklärt, die Faktorei entsprach jedoch bereits dem heutigen voluminösen Bau von fünf zu acht Achsen, jedoch noch ohne das zweite Obergeschoss und ohne das steile Mansarddach. Das ursprüngliche Dach entsprach eher einem gestuften Walmdach. Nach einer grundlegenden Sanierung in den der Jahren 1983-1987 wurde bis 2001 die Stadtbibliothek untergebracht, die wegen statischer Probleme das Gebäude wieder aufgeben und dem Bürgerbüro bzw. der Touristeninformation überlassen musste. Das Faktoreigebäude zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Bensheims. Es zeugt von der einst engen Bindung der Stadt an das Fürstbistum Mainz und ist heute innerhalb des Altstadtgefüges ein wichtiger Bezugspunkt. Stilistisch bietet der Bau eine gelungene Symbiose aus Barock und Historismus, wobei hinsichtlich seiner Entstehung durchaus noch Klärungsbedarf besteht:

18.07.2024: Das Besondere an diesem Fachwerkhaus, welches 1615 erbaut wurde ist der zweigeschossige Erker, welcher heute noch sehr gut erhalten ist. Früher befand sich hier der Gasthof Zur Armbrust. Direkt links nebenan befindet sich ein dreigeschossiges Fachwerkhaus, das vermutlich um 1600 herum erbaut wurde. Ab 1891 befand sich hier Schumachermeister Christoph Mitterle. Die Holzfigur zeigt Franziskanerprediger Antonius von Padua, u.a. der Schutzheilige der Liebenden, der Ehe, der Frauen und Kinder: