Monats-Archive: August 2024
31.08.2024: Der unterschiedlich als Neue Pforte oder Sandtor bezeichnete rechteckige Torbau ist Teil der um 1300 errichteten Stadtbefestigung. Er besitzt einen steilen Walmhelm und war auf der zur Stadt gekehrten Seite ursprünglich offen (jetzt ausgefacht). Seitlich sind die Durchgänge zum Wehrgang auf der ursprünglich sich anschliessenden Stadtmauer erhalten. Die Namensgebung Leonhardsturm ist nicht belegt, möglich ist die Benennung nach dem Schutzheiligen des Viehs, St. Leonhard, da durch das Stadttor auch das Vieh auf die Viehmärkte getrieben wurde. Eine weitere lokale Deutung ist die Namensgebung nach einer Herborner Familie:

31.08.2024: Das Rathaus mit seinem markanten Uhrturm, einst Sitz der Räte und des Gerichts, beherbergt bis heute die Stadtverwaltung und ist Sitz des Stadtparlaments. Der Ursprungsbau wurde 1589 errichtet, Teile davon mussten nach dem Stadtbrand 1626 erneuert werden. Erweiterungen gab es u.a. Anfang des 20. Jahrhunderts. 1994 entstand der Neubau in der Turmstrasse. Das historische Rathaus diente früher als Stadtwaage und Markthalle, Ratssaal, Gerichtssitz, Eichamt, Getreidespeicher, Weinkeller, Zunfthaus, Festsaal, Waffenkammer, Gefängnis und Feuerwehrdepot. Die umlaufende Wappenborte (Nachbildungen von 1914) stellt neben dem Herborner Stadtwappen auch Wappen wichtiger Herborner Familien aus der Erbauungszeit des Rathauses dar. Das Innere zeichnet sich durch eine grosszügige Eingangshalle mit einer frühbarocken Treppenanlage aus:

31.08.2024: Der einstige Mudersbacher Hof geht auf den Amtsmann Wiegand von Mudersbach zurück, der das Gebäude 1524 besass. Der Sitz der Druckerei der Hohen Schule befand sich von 1585 bis 1670 an diesem Standort. Der Buchdrucker und Verleger Raab bzw. Corvinus aus Zürich und Frankfurt a. M. war Herborns bedeutendster Buchdrucker. Das Verlagshaus bestand bis 1685. Christoph Corvin (+ 1620) und seine Buchdruckergesellen sorgten für Herborns hervorragenden Ruf als Druckort europäischen Ranges mit der Herausgabe von mindestens 1.000 Buchtiteln in sehr hoher Qualität, wie zum Beispiel die Piscator-Bibel (die zweite vollständige Übersetzung in die deutsche Sprache, nach der ersten Bibelübersetzung von Martin Luther), die Herborner Enzyklopädie von Professor Alsted, die Nassauische Chronik von Johann Textor und die Politica von Johannes Althusius. Später Wohnsitz des fürstlichen Oberschultheissen, ab 1901 im Privatbesitz:

31.08.2024: Ältester erhaltener Teil der Stadtbefestigung, etwa Mitte des 13. Jahrhunderts in romanisch-gotischer Mischform erbaut. Die Kragsteine im spätromanischen Dekor, während der Torbogen bereits gotische Form aufweist. Dies lässt vermuten, dass das Tor bereits zur Zeit der Stadterhebung Herborns 1251 entstand. Es diente dem Zugang zur Kirche und Friedhof und auch als Fahrweg der Grafen zu Nassau. In diesem Bereich der Stadtbefestigung befanden sich einst weitere Befestigungsanlagen, die zwischen Obertor und Bürgerturm ein Bollwerk mit mehreren zum Teil nicht mehr existenten Türmen wie der Dicke Turm, der Schleifturm und dem Johannisturm bildeten. Der Durchgangsweg wurde erst 1994 frei gelegt:

31.08.2024: Der Aussichtsturm am Dillblick ist ein 17 Meter hoher Aussichtsturm mit einer Aussichtsplattform in 14 m Höhe. Der Baubeginn war im September 2015. Die Eröffnung fand nach dreimonatiger Bauzeit am 20. Dezember 2015 statt. Seitdem thront er als neues Wahrzeichen von Herborn am Dollenberg. Von hier oben hat man einen wunderbaren Blick über ganz Herborn, die Burg Greifenstein bis hoch nach Hörbach. Ein paar Fakten: drei Monate Bauzeit, 80 Stufen bis zur Aussichtsplattform in 14 Meter Höhe bei einer Gesamthöhe von 17 Metern. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorg die Webcam und die LED Beleuchtung mit Strom. Die Grundfläche von 6,0 × 6,0 Meter verbreitert sich nach oben zu einer Fläche von 7,5 × 7,5 Meter:

Blick über Herborn:
Blick zur Raststätte Dollenberg: