BRECHEN
(6.475 Einwohner, 186 m ü. NHN) ist eine Gemeinde im mittelhessischen Landkreis Limburg-Weilburg. Brechen liegt im südöstlichen Teil des Limburger Beckens zwischen Taunus und Westerwald. Das waldarme Lösshügelland wird hier von Südost nach Nordwest vom Emsbach durchquert, welcher bei Niederbrechen den Wörsbach aufnimmt und das Gebiet zur Lahn hin entwässert. Zusammen mit der sich südlich anschliessenden Idsteiner Senke ist diese Landschaft unter dem volkstümlichen Namen Goldener Grund bekannt, welcher auf die Klimagunst und fruchtbare Böden verweist. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung finden Nieder- und Oberbrechen unter dem Namen Brachina (an der Berglehne) in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch vom 12. August 772. In der Folgezeit gingen die Orte in das Eigentum der Abtei St. Maximin Trier über. Über viele Jahrhunderte wechselte der Besitz zwischen den Kurfürstentum Trier und der Herrschaft von Molsberg hin und her. Bedeutung hatten die Orte durch ihre Lage an der Fernhandelsstrasse Köln-Frankfurt am Main (Via Publica) als Vorposten kurtrierischen Gebiets in Richtung Frankfurt. Niederbrechen besass im Mittelalter zeitweilig Stadtrechte und eine heute noch in Teilen erhaltene Stadtmauer. Der Ortsteil Werschau wurde 1235 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Brechen entstand im Zuge der Gebietsreform in Hessen. Zuerst fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Niederbrechen und Werschau freiwillig zum 31. Dezember 1971 zur neuen Gemeinde Brechen. Oberbrechen kam am 1. Juli 1974 kraft Landesgesetz hinzu. Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet. 1974 kam Brechen mit dem Kreis Limburg zum neugebildeten Landkreis Limburg-Weilburg. Und 1981 wurde der Landkreis Limburg-Weilburg dem neugeschaffenen mittelhessischen Regierungsbezirk Giessen angegliedert. Anlässlich der Ersterwähnung von Brachina von 772 wurde 2022 im Rahmen einer Veranstaltungsreihe das 1250-jährige Jubiläum der Ortsteile Niederbrechen und Oberbrechen gefeiert.
Empfangsgebäude Bahnhof Niederbrechen:
Bahnhofstrasse Richtung Ortsmitte Niederbrechen:
Katholische Pfarrkirche St. Maximin:
Rathaus Niederbrechen:
Altes Rathaus Niederbrechen:
Haus Bergstrasse 16 neben dem alten Rathaus – das Gebäude wurde 1662 und damit als eines der ersten nach dem grossen Ortsbrand erbaut. Es zählte zu den bestimmenden Bauten der geschichtlichen Ortsmitte. Direkt vor dem Haus lag der Dorfbrunnen:
Gefangenenturm:
In der Sackgasse steht die ehemalige Stadtmauer in einer Länge von etwa 50 Metern teilweise noch in der alten Höhe. Aufgrund dieser Höhe war im Süden der Stadtbefestigung auch kein Wallgraben erforderlich. An dieser Stelle befand sich das Untertor, wobei das Gebäude an der Ecke zur Rathausstrasse als Pförtnerhaus diente:
Schreibe einen Kommentar