04.09.2023: Das alte Rathaus wurde um 1700 ursprünglich als Zehntscheune und Amtmannssitz des Erzbischofs von Trier erbaut. Nach alten Aufzeichnungen befand sich im Erdgeschoss eine offene Laube, um dort Markt zu halten oder den „Fruchtzehnten“ anzuliefern. Das Zehnthaus wurde 1722 durch einen Anbau erweitert, in dem auch das Backhaus eingerichtet wurde. Im Obergeschoss befand sich ein dreiseitig durch fränkische Erker belichteter Versammlungsraum. Die Erker fielen im Klassizismus leider einer Modernisierung zum Opfer. Einige der geschnitzten Brüstungsfelder mit geflügelten Engelsköpfen, umrahmt von einer Blattgirlande, hatten sich jedoch erhalten und sind nach der gegenwärtigen Restaurierung wieder unter den Fenstern eingebaut worden. Die Zehntabgaben wurden über ein Zwerchhaus in den zweigeschossigen Speicher befördert. 1791 ist das Zehnthaus zum Rathaus umgebaut worden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde dann auch die offene Laube im Erdgeschoss geschlossen. Aus Gründen des Brandschutzes wurde das ganze Fachwerk verputzt. Vermutlich sind in dieser Zeit auch die Erker und das Zwerchhaus abgetragen worden. Für die Feuerwehr wurde am Giebel ein Schlauchturm aufgestellt. Die kleinen alten Dachgauben ersetzte man bei einer Neudeckung des Daches 1895 durch breite Schleppgauben. 1977 zog die Gemeindeverwaltung in das ehemalige Schwesternhaus in der Marktstrasse um. Heute befinden sich im Erdgeschoss das Besprechungszimmer der Gemeinde und im Obergeschoss das Gemeindearchiv:
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