07.07.2023: Nach dem grossen Stadtbrand von 1723, dem auch das Rathaus zum Opfer gefallen war, wurde schon ein Jahr später an gleicher Stelle ein neues Ratsgebäude gebaut. Es diente bis 1930 der Dillenburger Stadtverwaltung. Da es zunächst und lange Zeit in Dillenburg an den entsprechenden Räumlichkeiten mangelte, wurden im Versammlungssaal des Rathauses Konzerte und Bälle, Theatervorstellungen und politische Diskussionsabende veranstaltet. Sogar der Turnverein hielt hier seine Übungen ab. Wenige Amtszimmer waren nötig, denn noch im Jahre 1909 gehörten ausser dem Bürgermeister nur zehn weitere Personen der Stadtverwaltung an. Dazu kamen noch zwei Polizisten und zwei Nachtwächter. Heute befindet sich die städtische Touristinfo sowie das Ressort für Kultur und Sport im Alten Rathaus:
07.07.2023: Die einschiffige, geostete Kirche ist ein spätgotischer Saalbau aus verputztem Bruchsteinmauerwerk mit einer aufwändig restaurierten, barocken Innenausstattung. Der Chor- und Altarraum in der über 520-jährigen Kirche ist sicher der älteste Teil der Kirche. Wahrscheinlich wurde dieser Teil ursprünglich zu reinen Begräbniszwecken genutzt. Die Amtskirche lag zu jener Zeit südlich von Dillenburg im Dörfchen Feldpach. Der Weg dorthin war weit, und immer mehr Bürger siedelten sich in der Nähe der Burg an. Darum beantragte Graf Johann V. bei dem Trierer Erzbischof die Verlegung der Pfarrkirche nach Dillenburg. Am 3. Juni 1491 wurde sie als Johanniskirche geweiht. Dieser Name findet sich heute nur noch bei der Johanniskantorei wieder. Die Fertigstellung und der Bau des Turmes zog sich bis Anfang des 16. Jahrhunderts hin. Knapp 40 Jahre war die heutige evangelische eine katholische Kirche. 1521 lernte Wilhelm der Reiche beim Reichstag zu Worms Martin Luther kennen. Acht Jahre später berief er Heilmann Bruchhausen zu seinem Hofkaplan, der die lutherische Lehre in der ganzen Grafschaft verbreitete. Schon bald, 1594, wurde der Raum für die Gläubigen zu klein und man baute an den Längsseiten zwei übereinanderliegende Emporen ein. Die dritte Empore auf der Bergseite kam erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts dazu. Im Altarraum befindet sich der Zugang zur Fürstengruft. 1989 bis 1990 wurde die Kirche renoviert. Aufgrund der Befunde empfahl der Restaurator die Rekonstruktion der barocken Fassung, die als einzige durchgängig belegbar ist. Damit bekam die gesamte Innenausmalung in restaurativer Feinarbeit ihre barocke Gestalt wieder. Im Zuge der Restaurierung erhielt die evangelische Gemeinde auch das barocke Orgelgehäuse wieder zurück, das schon einmal (1719–1880) hier in der Stadtkirche seinen Platz hatte:
07.07.2023: Der älteste Teil des Alten Amtshauses am Kirchberg 24, der nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit im Jahre 1989 sein heutiges Aussehen erhielt, entstand schon 1499. Der mittlere Teil des Wohnhauses wurde 1528 angebaut, während der südöstliche Teil im Jahre 1595 vollendet wurde. Ein Eintrag im Brandregister von 1775 bezeichnet diesesGebäude als Amtshaus und herrschaftliches Haus. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass in diesem Haus von jeher die Bediensteten der Nassau-Dillenburger Grafen und späteren Fürsten ihren Wohnsitz hatten. Beachtenswert sind die beiden Häuser an der Strassenseite, sie zeigen die zwei typischen Fachwerkkonstruktionen – Ständerbauweise (links) und Rahmbauweise (rechts):
07.07.2023: Der Bismarcktempel in Dillenburg wurde am 1. April 1885, dem 70. Geburtstag Bismarcks, auf dem Weinberg im Beisein des örtlichen Verschönerungsvereins und den Spitzen der Behörden feierlich eingeweiht. Der inzwischen liebevoll restaurierte, sechs Meter hohe Aussichts-Pavillon steht auf dem nordöstlich der Ortsmitte gelegenen Weinberg und bietet einen tollen Blick auf den Wilhelmsturm und Dillenburg:
07.07.2023: Die denkmalgeschützte Postbrücke wurde 1901 als eine der ersten Brücken in Monierbauweise (Stahlbeton) mit Natursteinverblendung erbaut, Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen, technischen und städtebaulichen Gründen:
07.07.2023 Durch das Obertor im Norden und das Untertor im Süden Dillenburgs wurde wahrscheinlich schon ab der Stadtrechtsverleihung (1344) die alte Fernstrasse für den Verkehr zwischen den Messestädten Köln und Frankfurt in das Stadtgebiet aus- und eingeleitet. Die ersten grösseren Umbauarbeiten erfolgten 1594. Fürstin Isabella, die Gemahlin des letzten Dillenburger Fürsten Christian, liess im Jahre 1737 durch verschiedene Um- und Anbauten das Untertor in seinen heutigen Zustand versetzen:
07.07.2023: Das Stadtschloss Dillenburg besteht in seiner älteren Form als sogenanntes Untertor vermutlich bereits seit der Verleihung der Stadtrechte an Dillenburg im Jahr 1344. Wie das Obertor im Norden der Stadt, regelte das Untertor den Fernverkehr zwischen den Städten Frankfurt und Köln, der damals noch Dillenburg passierte. Mit der Befestigung von Dillenburg gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Untertor in die Stadtmauer integriert und um eine zusätzliche Etage aufgestockt. Zwischen dem Dreissigjährigen und dem Siebenjährigen Krieg wurde das Untertor baulich verändert und einer neuen Nutzung zugeführt. Nach zweijährigen Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt Dillenburg ging das Untertor am 26. April des Jahres 1737 in das Eigentum der Fürstin Isabella von Nassau-Dillenburg über, die es zusammen mit dem westlich gelegenen Wüstenhöferschen Doppelhaus als Wohnsitz nutzen wollte. Prämisse dafür war, dass das Tor von Bürgern, Handelnden und Reisenden weiterhin uneingeschränkt als Zugang zur Stadt genutzt werden konnte. Fürstin Isabella liess in den folgenden Jahren umfangreiche bauliche Veränderungen an Untertor und Wüstenhöferschem Doppelhaus durchführen, die schliesslich das barocke Stadtschloss Dillenburg hervorbringen sollten. Das Stadtschloss Dillenburg wurde nach dem Tode von Isabella als Hofgericht genutzt und im 19. Jahrhundert als Kollegienhaus Sitz der Kreis-, der Forst- und der Domänenkasse. Nach einer umfassenden Renovierung sind seit 2009 Eigentumswohnungen im Gebäude zu finden sowie die Stadtbücherei:
07.07.2023: Mit Steinen des zerstörten Schlosses wurde ab 1763 das Archivgebäude am ehemaligen Paradeplatz und heutigen Europaplatz errichtet und 1766 als erstes nassauisches Archiv bezogen. In der napoleonischen Zeit (1806 – 1813) wurde das Gebäude völlig umgebaut und als Justizpalast eingerichtet. Später war hier für lange Jahre das Amtsgericht ansässig, ehe 1971 das Kriminalkommissariat einzog. Nach dem Erwerb durch private Investoren und einer grundlegenden Sanierung zog im Jahr 2015 das Jugendamt des Lahn-Dill-Kreises in die Räume ein: