Tages-Archive: 23. Mai 2019
23.05.2019: Der markante Hochbunker (früher General-Wever-Turm) auf der Theresienwiese wurde im Herbst 1940 durch das für Heilbronn zuständige Luftgaukommando VII München errichtet. Er erhielt zur Erinnerung an den 1936 tödlich verunglückten ersten Generalstabschef der Luftwaffe, General Walther Wever, dessen Namen. Es ist der einzige Hochbunker, der in Heilbronn im Zweiten Weltkrieg eigens für den Luftschutz gebaut worden ist. Während des Zweiten Weltkriegs war der Turm, dessen Eingang in einigen Metern Höhe liegt, über einen Steg zu betreten, der vom Schlachthof aus über die Theresienstraße führte. Der Steg wurde in der Nachkriegszeit entfernt, so dass der Einstieg in dem Turm seitdem nur noch sehr eingeschränkt möglich war. Am 2. Februar 2016 erhielt der Hochbunker den Namen Theresienturm. Dank der Initiative der Heilbronner Bürgerstiftung wurde im Frühjahr 2019 ein Treppenaufgang errichtet, um den Turm auf diese Weise interessiertem Publikum zugänglich zu machen:
23.05.2019: Zu den Wahrzeichen der Stadt gehört das zwischen 1950 und 1953 nach historischem Vorbild wiederaufgebaute Rathaus mit schönen Arkaden unter der Freitreppe. Der repräsentative Bau wurde 1417 im gotischen Stil errichtet und Ende des 16. Jahrhunderts im Renaissancestil erweitert. Prunkstück der Rathausfassade ist die 1579/80 entstandene Kunstuhr mit astronomischer Uhr und Mondphasenuhr von Isaak Habrecht aus Schaffhausen, der auch die Kunstuhr am Strassburger Münster geschaffen hat:
23.05.2019: Nach dem irischen Wanderbischof St. Kilian ist das bedeutendste Baukunstwerk der Stadt Heilbronn benannt. Die ältesten Teile der Kilianskirche gehen auf das 13. Jahrhundert zurück, ihr origineller achteckiger Turm gilt als der erste Turm mit Renaissanceelementen nördlich der Alpen. Baumeister Hans Schweiner stellte am Westturm mit karikierenden Figuren die religiösen Missstände seiner Zeit dar, 1529 wurde der Turm mit dem Landsknecht, dem „Männle“, gekrönt. Im Inneren der Kirche befindet sich der Hochaltar von Hans Seyfer, ein Spitzenwerk der spätgotischen Plastik und Altarkunst. Die Figuren des Altars überstanden die Zerstörung der Stadt Heilbronn im Jahre 1944 in den Stollen des Salzbergwerks Kochendorf. 1998 wurde der Altar 500 Jahre alt. Der Siebenröhrenbrunnen am Kiliansplatz wird von einer Quelle gespeist, die vermutlich „Helibrunna“ einst den Namen gab:
23.05.2019: Der Hafenmarktturm erinnert an das ehemalige Franziskanerkloster. Die gotische Franziskanerkirche wurde 1314 geweiht und 1688 von den abziehenden französischen Truppen niedergebrannt. Aus den Spenden der Bürger wurde zwischen 1698 und 1727 nur der Turm wieder aufgebaut. Den Turmabschluss bildet heute ein handgeschmiedeter Phönix aus der Asche, Symbol für das Wiederaufstehen der Stadt nach dem Luftangriff am 4. Dezember 1944. In seinem Innern beherbergt der Hafenmarktturm ein Gefallenenehrenmal, gestaltet von Paul Bonatz, das 1964 eingeweiht wurde. Seinen Namen hat der Hafenmarktturm vom Töpfermarkt, der vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg am Fusse des Turms abgehalten wurde. Dazu muss man wissen, dass im Schwäbischen „Hafen“ Topf bedeutet:
23.05.2019: Der heute noch stehende Bollwerksturm geht wohl in das 13. Jahrhundert zurück. 1365 heisst er „sinwel turn“ (runder Turm), und auch später wurde er allgemein kugeliger Turm genannt – der einzige Rundturm an der Stadtmauer. In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1519 wurde der Ritter Götz von Berlichingen hier für eine Nacht gefangen gehalten:
HEILBRONN
(126.600 Einwohner, 157 m ü. NHN) ist eine Grosstadt im Norden Baden-Württembergs. Die siebtgrösste Stadt des Bundeslandes liegt am Neckar, etwa 50 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Stuttgart, ist ein eigener Stadtkreis und darüber hinaus Sitz des Landkreises Heilbronn, der sie vollständig umgibt. Salzstadt, Einkaufsstadt, Grüne Stadt, Industriestadt, Freizeitstadt – die kleine Großstadt Heilbronn hat viele Facetten. Weltberühmt wurde der Name Heilbronn jedoch durch eine Person, die niemals in der Stadt war: das Käthchen von Heilbronn, die literarische Figur Heinrich von Kleists. Weithin bekannt ist Heilbronn auch als Weinmetropole, als Zentrum von Deutschlands größtem Rotwein-Anbaugebiet. Die Rebhänge haben die Landschaft geformt und sind charakteristisch für die einmalige Lage der Stadt. Der Neckar ist schließlich die traditionelle Lebensader der Stadt, die Heilbronn schon im Mittelalter zu wirtschaftlicher Blüte führte. Heute ist der Neckar mit dem Heilbronner Hafen noch immer ein wichtiger Verkehrsweg. 741 erstmals urkundlich erwähnt blickt die Stadt auf eine lange Geschichte zurück. Davon zeugen auch die vielen Sehenswürdigkeiten die es zu entdecken gilt.
Hauptbahnhof:
Altes Postamt in der Bahnhofstrasse:
Theaterschiff ROANBER:
Götzenturm:
Neckarturm: Seit 2002 steht bei der Friedrich-Ebert-Brücke eine neue Landmarke der Innenstadt, der so genannte Neckarturm mit seinen abgerundeten Formen. Die Fassade des Neckarturms wölbt sich oval nach Osten zum Neckar hin. Die Südseite des Gebäudes zur Frankfurter Straße hin wurde mit einem schachtelartigen Querriegel gegliedert. An den Turm schließt sich nach Westen zur Bahnhofstraße hin ein langer Flügel an mit einer Putzfassade und Sandsteinplatten:
Bollwerksturm:
Hafenmarktturm:
Kilianskirche:
Rathaus:
Theresienturm:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 23.05.2019.
23.05.2019: Er wurde 1392 vermutlich aus den Steinen der ehemaligen Burg Klingenberg gebaut. Viereckiger Turm hiess er, bis im 19. Jahrhundert der Götzenturm aus ihm wurde, da Goethe den Helden in seinem Schauspiel „Götz von Berlichingen“ vor einem Turm sterben lässt. Der berühmte Ritter sass während seiner dreieinhalbjährigen Gefangenschaft (1519-1522) eine Nacht im Heilbronner Bollwerksturm ein, der durch die Stadtmauer mit dem Götzenturm verbunden war. Auf dem Dach des Götzenturms balanciert seit 1985 ein scherenschnittartiger Scheibenmensch „über dem Abgrund“. Geschaffen hat die gleichnamige Skulptur der in Berlin lebende Künstler Hubertus von der Goltz:
23.05.2019: Das Alte Postamt in der Bahnhofstraße 22 wurde 1906 erbaut und war damals das grösste Postamt der Region. Es steht inzwischen als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Das repräsentative Postgebäude mit Turm wurde im Stil der Neorenaissance errichtet. Im Erdgeschoss befanden sich grosszügige Schalter- und Abfertigungshallen, im ersten Obergeschoss Büros und ein Morsesaal, darüber lagen Bedienstetenwohnungen. Das Gebäude ist mit Ziergiebeln, Erkern, Loggien und verschiedenem Bauschmuck äußerst aufwändig gestaltet. Es zählt zu den wenigen Amtsgebäuden in der Kernstadt, die die Luftangriff auf Heilbronn im Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt überstanden haben: