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Türme

22.05.2023: Das Maintor sicherte am Westende der Maingasse den Zugang zur alten Flusslände vor der mainseitigen Stadtmauer. Die Aussenseite des Torbogens ist mit ihren Hochwassermarken eine steinerne Chronik der oft verheerenden Überschwemmungen vor der Mainregulierung. Seit den Anfängen der Stadt befand sich vor dem Tor an der noch erhaltenen Lademauer zu Be- und Entladen von Schiffen ein wichtiger Warenumschlagplatz, da der Fluss über Jahrhunderte der bedeutendste Transportweg für fast alle Güter war. Der Rundturm neben der Mainpforte ist flußseitig im Gesims des obersten Stockwerks auf 1522 datiert, doch kann es sich dabei auch nur um die Aufstockung eines viel älteren Turmes handeln:

22.05.2023: Der Rote Turm an der Nordwestecke der Stadtbefestigung hat seinen Namen von dem leuchtend roten Verputz, den er im 16 Jahrhundert nach der Erhöhung um ein Stockwerk erhielt. Diese Farbigkeit soll, ähnlich wie beim Katzenturm, wiederhergestellt werden:

19.05.2023: Ehemaliger Kühlturm (sogenannter Backsteinturm) der Fa. Georg Schütz GmbH Erste Süddeutsche Ceresinfabrik, die zum 31.01.1988 ihren Betrieb schloss. Durch
die Werksschliessung verloren 52 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Es wurde bekannt, dass das Firmengelände an den japanischen Autokonzern Mazda verkauft werden sollte, der hier sein europäisches Forschungs- und Entwicklungszentrum errichten wolle. Mazda erwarb etwa 71.000 qm mit 11 000 qm Nutzfläche des Schütz Geländes sowie eine Wegeparzelle von der Stadt Oberursel, die restlichen ca. 10.000 qm erwarb die Firma
Webb Service (Mister Minit) zur Einrichtung ihrer Hauptverwaltung mit Vertrieb und Hochregallager:

19.05.2023: Der Turm stammt aus dem Jahr 1942 und wurde dazu passend 42 Meter in die Höhe gebaut. Er wurde notwendig und zur Auflage gemacht, als sich bei einem Brand 1941 zeigte, dass die Wasserzuführung auf das Betriebsgelände der Ceresinfabrik mit ihrer aufwendigen Herstellung von Kunstharzen, Konservierungsmitteln und industriellen Spezialwachsen auf der Basis von veredeltem schwarzem Erdwachs für den Eigenbedarf und eventuelle Brandbekämpfung nicht ausreichend war. Ein Wachsveredlungswerk, das seinerzeit als grösste Ceresinfabrik in Europa galt. Das Wasser für den Wassersturm stammte aus dem Niederurseler Wasserwerk im Wiesenbereich von Stierstadt. Von dort wurde es eingespeist und über Pumpen hochgedrückt. Ein Behälter mit einem Fassungsvermögen von 80 Kubikmetern Brauchwasser befand sich an der Basis, unterhalb des Salons in luftiger Höhe konnten bis zu 200 Kubikmeter Trinkwasser im Rundum-Becken gespeichert werden. Eine erste Sanierung des Turms war 1977 nötig, 1988 reagierte die Denkmalbehörde schnell und stellte den besonderen Turm unter Denkmalschutz. So hat ihn Mazda Europa ein Jahr später beim Kauf von knapp 70 000 Quadratmetern des ehemaligen Schütz-Geländes für rund 60 Millionen Mark übernommen. Und damit auch die Sorgfaltspflicht für seinen Erhalt, der das Unternehmen nun nachkommt:

06.05.2023: Das Haus befindet sich südlich des Speyerers Tors schräg gegenüber dem ebenfalls denkmalgeschützten, ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik. Das Gebäude ist eine repräsentative zweieinhalbgeschossige Villa im Landhausstil. Der Putzbau zeigt in den zwei Dachgeschossen Fachwek. Der Grundriss ist unregelmässig, er hat einen Wintergarten und einen Verandavorbau. Im Treppenturm befand sich früher ein grosser Wasserbehälter, der die ständige Wasserversorgung sicherstellte. Angeblich soll vom Keller aus ein unterirdischer Gang zum Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik geführt haben. Das ist aber unwahrscheinlich, da dies eine aufwändige Untertunnelung der Isenach erfordert hätte:

04.05.2023: Wichtigstes Bauwerk zwischen dem Grauen Turm und dem Oberen Tor war der ehemalige Gefängnisturm. Hier stösst der westliche mit dem vom Oberen Tor kommenden nördlichen Zug der Stadtmauer in einem stumpfen Winkel zusammen. Die erhaltene Bastion verfügt über ein ehemaliges Verlies, das einen Durchmesser von 3,30 m aufweist. Die Decke ist trichterförmig eingewölbt und hat als einzigen Zugang in der Mitte eine runde Öffnung, die zum darüber liegenden Raum führt. Auf eine ganz andere Funktion der Bastion weist allerdings die Bezeichnung Pulverturm als Lagerstätte von Schiesspulver hin. Eine weitere Namensgebung kam im 20. Jahrhundert dazu: Apothekerturm. Denn er begrenzte den zur ehemaligen Hofapotheke gehörenden Garten. In Fotos der 1920er Jahre ist deshalb auf dem Turm ein Gartenhäuschen platziert. Es wurde auch in die damalige Querschnittszeichnung der Bastion aufgenommen. Erhalten ist eine eindrucksvolle Ruine. Sie hat einen äusseren Durchmesser von 10 m, die Dicke der Wände liegt bei 3,35 m. Über die einstmalige Höhe gibt es keine Angaben, doch ist sie im Hinblick auf eine gute Rundsicht über das vorgelagerte Gelände mit mindestens 20 m anzunehmen. Vor allem aber war der höchste Punkt der Stadtmauer damit ganz besonders befestigt:

04.05.2023: Der Graue Turm ist zwischen dem Roten Turm und dem Gefängnisturm der mittlere. Da der Wald hier im westlichen Mauerabschnitt bis nahe an die Stadt heranreichte, waren in diesem Bereich aufwändige Befestigungsmassnahmen notwendig, um einen zweckmässigen Bevölkerungsschutz zu gewährleisten. Entsprechend hat der Graue Turm eine Höhe bis zur Dachtraufe von mehr als 12 m. Der Graue Turm ist damit augenfälliger Ausdruck städtischer Sicherheitsleistung im Mittelalter. Um sie zu gewährleisten, bedurfte es der Stadtgemeinschaft. Nur so konnte der Bau und die Erhaltung der Stadtmauer ermöglicht werden. Ebenso waren der Mauer- und der Turmdienst eine städtische Gemeinschaftsaufgabe. Dazu kam die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Sie lag beim Stadtknecht und beim Nachtwächter:

04.05.2023: Der Rote Turm aus dem 14. Jahrhundert war als Eckturm ein nach der Stadtseite offener Rundturm. Ein angebautes Haus wurde 1885 abgerissen und durch Herausnahme einer Bogenfüllung der Durchbruch zur heutigen Schillerstraße geschaffen. Damals sollte auch der Turm abgetragen werden. Nur einer knappen Stadtrats-Mehrheit war es zu verdanken, dass er erhalten blieb. Als wichtiger Eckturm der Stadtbefestigung ist er mit noch erhaltenen Schiessscharten versehen. Die Höhe bis zur Dachtraufe beträgt etwa 12 m, der Aussendurchmesser in der Rundung etwa 6 m. Der rote Dachaufsatz erfolgte im Zuge der Stadtsanierung 1980:

Stadtmauer:

04.05.2023: Das Schneckentürmchen, alternativ Schneckenturm genannt, ist ein Aussichtsturm in Kirchheimbolanden, der unter Denkmalschutz steht. Der Turm befindet sich im Stadtteil Schillerhain 45 Meter nördlich des Wartturms. Statt einer Treppe führt ein spiralförmig ansteigender Zugang nach drei Umläufen auf eine 4,10 Meter hohe Betonplatte von 7,80 Meter Durchmesser zum mittig stehenden Aussichtspavillon. Dieser wurde als gründerzeitliches Belvedere errichtet. Der achteckige hölzerne Bau ist 7,40 Meter hoch, bietet innen fünf Holzbänke und ist mit einem schiefergedeckten Dach gekrönt. Das Schneckentürmchen wurde im Zeitraum von 1880 bis 1884 errichtet. Der Pavillon wurde 1891 von den Brüdern Karl und Heinrich Giessen gestiftet. Ausser dem Schneckentürmchen und dem Schillerdenkmal von 1951 sind keine der ursprünglichen Tempel, Pavillons oder Denkmale, die sich einst auf dem Schillerhain bestanden, mehr vorhanden:

04.05.2023: Seit dem Mittelalter war der Schillerhain als Wartberg bekannt, da auf ihm im Spätmittelalter vor 1431 der damalige Wartturm erbaut wurde, der eine Ergänzung zur Stadtbefestigung bildete. Mitte des 19. Jahrhunderts gründete sich ein sogenannter Schillerverein, später Verschönerungsverein genannt, der den Wartturm samt umliegendem Gelände kaufte und letzteres in der Folgezeit in eine Parkanlage umwandelte. In diesem Zuge wurde der Wartturm 1859 zum Aussichtsturm umgebaut, dessen 10,5 Meter hohe Aussichtsplattform über 51 Stufen einer Metallwendeltreppe bestiegen werden kann. 1862 besserte man den Wartturm aus und versah ihn mit einer Wendeltreppe und einer Eingangstür. 1876 errichtete man die Veranda vor dem Wartturm. Es wurden überall in der Umgebung Warnungstafeln zum Schutze der Anlage angebracht und Bänke aufgestellt. Der Kriegerverein setzte 1891 zum Gedenken an den Generalfeldmarschall Graf von Moltke eine Eiche auf die Veranda des Wartturms und brachte eine Gedenktafel an der Ostseite des Turms an:

Aussicht auf Kirchheimbolanden mit St. Peter:

Blick auf den Schneckenturm: