Kalender
September 2025
M D M D F S S
1234567
891011121314
15161718192021
22232425262728
2930  
Archiv
445144
Users Today : 25
Users Yesterday : 430
From the Makers of…

luebeckportdiary
schiffeinfrankfurt
nahverkehrinhessen

Schlösser

08.07.2024: Die Schlossanlage mit ihrem prachtvollen Garten erstreckt sich im Herzen der Stadt über eine Fläche von mehr als 72 Hektar. Bestens erhalten vermittelt sie bis heute die Harmonie und Leichtigkeit einer barocken Sommerresidenz. Im Schloss sind an die 30 Räume zu besichtigen, unter anderem die kurfürstlichen Appartements und die Gesellschaftsräume. Das Rokokotheater ist Mittelpunkt der alljährlichen Schwetzinger Festspiele. Ebenso wie Mannheim erlebte Schloss Schwetzingen unter dem kunstsinnigen Kurfürsten Carl Theodor (1724-1799) seine Blütezeit, als der Mannheimer Hof hier seine Sommer verbrachte und das Schloss zum Pfälzischen Versailles wurde. So entstand 1752 das Rokokotheater, in dem Voltaire mit seinen Werken zu Gast war und 1763 der siebenjährige Mozart auftrat. Das Meisterwerk von Nicolas de Pigage ist heute das älteste Rangtheater Europas. Ursprünglich geht die Schlossanlage auf eine Wasserburg zurück, die 1350 erstmals erwähnt wurde und die Strassen zwischen Worms, Ladenburg und Speyer sicherte. Im 16. Jahrhundert wurde sie zum Jagdschloss der Heidelberger Kurfürsten, das mehrmals zerstört und wieder aufgebaut wurde. Der Zerstörung der Pfalz durch Truppen Ludwigs IVX. fiel 1689 auch das Schloss zum Opfer. Im Zuge des Wiederaufbaus erweiterte es Kurfürst Johann Wilhelm zu einer Dreiflügelanlage mit Ehrenhof, die von seinem Nachfolger Carl Philipp 1720 zur Sommerresidenz erhoben wurde. Als Carl Theodor 1777 die bayerische Kurwürde erbte und die Residenz nach München verlegen musste, verlor das Schwetzinger Schlosses an Bedeutung. Mit dem Ende der Kurpfalz 1803 wurde Schwetzingen badisch. Nach dem Tod der Grossherzogin Stephanie 1860 diente das Schloss als Blindenanstalt, Lazarett und Finanzamt. 1919 wurde das Corps de Logis Schlossmuseum. Heute ist das Schloss im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.

Wachhäuschen und Haupteingang:

Ehrenhof mit Mittelbau und Nord- und Südflügel:

Nördlicher Zirkelbau mit Theater und Restaurant:

Südlicher Zirkelbau:

Schloss Mittelbau aus Westen:

Im Schlossgarten Schwetzingen ist eine Besonderheit zu bewundern, die es europaweit nur selten gibt, er verbindet harmonisch einen französischen Teil, der den strengen geometrischen Regeln des Barock folgt, mit einem englischen, der Landschaft kunstvoll in Szene setzt und immer wieder beeindruckende Perspektiven bietet. Die zentrale Achse, die den Garten durchzieht, reicht optisch vom Königstuhl in Heidelberg bis zur Kalmit, dem höchsten Berg des Pfälzer Waldes. Beim Spaziergang durch den Park sind zahllose Bauten und Anlagen zu sehen, unter anderem eine Moschee, ein Badhaus, diverse Tempel für antike Gottheiten, Wasserspiele und Skulpturen. Den Grundstein für den heutigen Schlossgarten legte Kurfürst Carl Philipp, als er Schwetzingen zu seiner Sommerresidenz machte. Sein Nachfolger Carl Theodor liess die Anlage zunächst im Barockstil erweitern und durch den Architekten Nicolas de Pigage mit Skulpturen und Bauten ausstatten, unter anderem mit der Moschee als Sinnbild für Toleranz. Ab 1777 erfolgte durch Friedrich Ludwig von Sckell die Erweiterung im englischen Stil. Da der Garten im 19. Jahrhundert kaum verändert wurde und beide Weltkriege unzerstört überstand, behielt er weitgehend sein ursprüngliches Aussehen und bietet eine einzigartige Vielzahl an original erhaltenen Gartenanlagen. Ebenso wie das Schloss befindet sich der Garten im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Eine Ausstellung im südlichen Zirkelgebäude des Schlosses widmet sich der Geschichte und Entwicklung des Schlossgartens:

Arkadische Atalante – eine der vielen Skulpturen im Garten:

Arkadenallee:

Orangerie: Die Nordseite des Schlossgartens erweitert Pigage 1761 mit dem neuen Orangerieparterre. Das Rechteck von 195 Meter Länge und 72 Meter Breite ist von einem Kanal umgeben und wird über vier Brücken erreicht. An seine nördliche Längsseite baute er die neue Orangerie. Zur Zeit des Neubaus musste sie 1000 Kübelpflanzen beherbergen. Mit zwei Glashäusern an den Enden sollte das Gebäude die Länge des Parterres erreichen. Das westliche Glashaus wurde nicht verwirklicht, sodass die Orangerie heute 171 Meter lang ist:

Eine erste Erweiterung vom streng formalen barocken Garten zum Landschaftsgarten ist das Arboricum Theodoricum, das im Norden angefügt wird. An das westliche Ende des langgezogenen romantischen Wiesentälchens legte Pigage einen Rundbau, den Tempel der Botanik und unweit davon das Römische Wasserkastell, eine künstliche Ruine mit Aquädukten und Obelisk – Aquädukt:

Blick zum Unteren Wasserwerk:

Römisches Wasserkastell – eine künstliche Ruine, teils in Tuffstein, mit zwei Türmen, zwei-und dreigeschossig:

Der Obelisk erinnert an vermeintlich römische Funde während der Bauarbeiten 1777:

Tempel der Botanik – ein zylindrischer Rundtempel, einem Baumstumpf mit Eichenrinde ähnlich, mit siebenstufiger Treppe, zwei Sphinxen, einem Portal mit Holzlamellen-Flügeltür und Dreiecksgiebel mit einem geflügelten weiblichen Kopf:

Das Badhaus – 1768–1775 gebaut – war ein Lieblingsaufenthaltsort des Kurfürsten:

Ende der Welt – Blick auf und in den Laubengang (Berceau de treillage) zum Perspektiv / zum „Ende der Welt“, gebaut nach Plänen des Architekten Nicolas de Pigage:

Wildschweingrotte:

Naturtheater und Apollotempel – Das Naturtheater gehört zu den wenigen erhaltenen barocken Gartentheatern überhaupt. Sechs Sphinxen des flämischen Bildhauers Peter Anton von Verschaffelt, entstanden 1773, bewachen den tiefer gelegenen Zuschauerraum. Über dem Naturtheater erhebt sich auf künstlichen Felsen ein kleiner Rundtempel. Er ist Apollo, dem Gott des Lichts und der schönen Künste, geweiht. Im Inneren wacht noch heute der marmorne, lyraspielende Gott über das Geschehen im Naturtheater zu seinen Füssen. Der Apollotempel bietet eine wunderbare Aussicht auf das Naturtheater, das daran anschliessende Orangerieparterre und auf den umgebenden Landschaftsgarten:

Mittelbau aus Richtung Grosser Weiher – im Hintergrund der Königstuhl mit seinen Fernmeldetürmen:

Grosser Weiher mit Hausgänsen:

Merkurtempel – Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz erteilte seinem Architekten Nicolas de Pigage den Auftrag zu einem neuen Gartenmonument. Pigage schlug vor, den geplanten Tempel in Form einer romantischen Ruine zu bauen, als Gegenüber zur Moschee. Der Baubeginn war 1784 – das späteste Bauwerk im Schwetzinger Schlossgarten. Wie alle anderen Bauwerke hat der Merkurtempel eine tiefere Bedeutung. Als Tempelbau erinnert er an ein Grab, als Ruine gemahnt er an die Vergänglichkeit. Der Name Merkurtempel taucht zum ersten Mal 1791 auf:

Gartenmoschee – Nicolas de Pigage errichtete die Gartenmoschee mit ihrem Zentralbau, den beiden Minaretten und Gebetsgängen zwischen 1779 und 1795. Als Vorbild für diese aussergewöhnliche Gartenarchitektur dienten neben der Gartenmoschee von William Chambers in Kew Gardens in London vor allem Entwürfe von Johann Fischer von Erlach. Faszinierend ist die Kombination abendländischer und orientalischer Architektursprache. So finden sich barocke Kuppel, spitzbogige Fenster und Rundbogenarkaden neben Minaretten, Pavillons und Halbmonden:

Eindrücke vom Rückweg von der Moschee zum Hauptbau des Schlosses mit dem grossen Arionbrunnen:

10.05.2024: Eine Schatzkammer des Spessarts, voller Geschichte und Geschichten, das ist das Spessartmuseum im Schloss zu Lohr am Main. Die Baugeschichte des Schlosses lässt sich zurückverfolgen bis in die Zeit um 1330, als die Eichen für die Deckenbalken des Erdgeschosses gefällt wurden. Graf Gerhard V. von Rieneck (um 1310-1381) war es vermutlich, der im Nordwesten der Stadt einen neuen Herrschaftssitz errichten liess. Der heutige Mittelbau folgt stilistisch dem Vorbild der französischen Donjons – wie einige zur gleichen Zeit entstandene repräsentative Wohnturmbauten des Hochadels in der Rhein-Mosel-Region. Bis zu ihrem Aussterben im Jahr 1559 diente das Schloss den Grafen von Rieneck als Wohn- und Verwaltungssitz. Die Mainzer Kurfürsten als neue Landesherren übernahmen das Gebäude und gaben ihm nach und nach seine heutige Gestalt. Seit 1936 ist im Schloss das Spessartmuseum untergebracht. Träger ist heute der Landkreis Main-Spessart. Unter dem Thema Mensch und Wald vermittelt das Museum Vergangenheit und Gegenwart eines der grössten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Auf über 2000 qm präsentiert das Museum unter anderem die legendären Spessarträuber, die als Aussenseiter der Gesellschaft ihre eigene Subkultur entwickelten, und die Spessarter Glasherstellung mit seltenen Glanzstücken aus sechs Jahrhunderten:

10.05.2024: Es war der berühmte Balthasar Neumann, nach dessen Plänen der Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten von 1725 bis 1728 die Schlossanlage errichten liess. Zwar wurde es Ende des Zweiten Weltkrieges stark beschädigt, konnte jedoch wieder aufgebaut werden. Seither gilt es als eines der ansprechendsten Barockschlösser Mainfrankens. Die Gesamtanlage umfasst neben dem sogenannten Neuen Schloss das etwas abseits gelegene Alte Schloss. Dazu gehören die Schlossmauer mit einem Portal aus dem 16. Jahrhundert, der Schosshof mit Brunnen, ein schöner Park und Wirtschaftsgebäude. Während das sich in Privatbesitz befindende Schloss selber nicht besichtigt werden kann, ist der Innenhof im Sommer für Veranstaltungen geöffnet. Auf dem Gelände sind heute ausserdem Mietwohnungen untergebracht.

Neues Schloss:

Altes Schloss:

14.04.2024: Die siedlerische Keimzelle der Stadt Erbach war die ehemals von Zwinger und Graben umgebene, kreisförmige Wasserburg der Schenken von Erbach. Von ihr ist der im frühen 13. Jahrhundert aus starken Buckelquadern errichtete, runde Bergfried erhalten, dessen Zinnenkranz 1497 von Schenk Erasmus durch eine Bekrönung mit drei getreppten Zwerchgiebeln und einem hohen Spitzhelm ersetzt wurde. 1736 liess Graf Georg Wilhelm – nach Aufgabe eines aufwendigeren Projekts des Saarbrücker Baumeisters Friedrich Joachim Stengel – die alte Burg abtragen und baute einen nüchternen dreigeschossigen, steinernen Schlossbau zu zwanzig Achsen mit Mansarddach und aufgemaltem Architekturdekor. Sein heutiges Aussehen verdankt das Schloss allerdings der Zeit von 1900-1902: Neobarocke Fensterverzierungen in Imitation der früheren Fassadenmalerei und eine ionische Kolossalordnung, beide aus mit Zinkblech verkleidetem Holz, wurden der Fassade vorgeblendet, um ihre grossflächige Monotonie zu beleben. Das Schloss bildet zusammen mit den in Massivbauweise errichteten Nebengebäuden einen grossen Hof von unregelmässiger Form. Zwischen Hauptbau und einem neobarocken Pförtnerhaus erhebt sich der Archivbau mit der grossen, runden Tordurchfahrt. Im letzten Drittel des 16. Jahrhunderts angelegt, nimmt er seit 1737 das Archiv und die Hofbibliothek auf. Der Hof wird nach Norden und Westen begrenzt durch den Alten Bau, ein anspruchsloses zweigeschossiges Gebäude mit Stallungen und Fachwerk-Obergeschoss, 1550 erbaut und 1894 erheblich erneuert, sowie durch den Kanzleibau, ehemaliges Kornhaus, einen ansehnlichen Renaissancebau von 1540, der 1893 nach einem Brand in wesentlichen Teilen erneuert worden ist:

Archivbau:

Alter Bau und Kornhaus im Schlosshof:

Zum Schlossensemble gehört auch die spätbarocke Orangerie mit Lustgarten – die gesamte Anlage gilt als grüne Oase Erbachs. In den 1970er Jahren sollte sie ursprünglich einem Hotelkomplex weichen. Dies wurde jedoch durch das Engagement einer Bürgerinitiative verhindert:

Ehemalige Schlossmühle – 1874 in neobarockem Stil zum gräflichen Marstall umgebaut, möglicherweise unter Verwendung älterer Bauteile (Kellersockel, Nordportal):

Remise von 1720 – ehemaliges, gräfliches Wagenhaus:

14.04.2024: Schloss Fürstenau in Michelstadt-Steinbach zählt zu den schönsten und romantischsten Schlössern in der Region. Die Schlossanlage kann von aussen besichtigt werden. Zum Schutz seiner Besitzungen erbaute Kurmainz gegen 1250 eine Wasserburg. 1548-1605 wurde das Schloss im Renaissancestil umgebaut. Damals entstanden der beeindruckende Schmuckbogen und die Schlossmühle am Mümlingufer. Heute zählt die gesamte Schlossanlage im Stadtteil Steinbach mit zu den schönsten deutschen Burgen und Schlössern. Die besonders sehenswerten Bauteile des Schlosses sind der Rote Turm sowie der äusserst markante Schmuckbogen. Die ältesten Teile des Gebäudekomplexes ist die kastellartige Kernburg. Beeindruckend ist das Neue Palais im neoklassizistischen Stil aus dem 18. Jahrhundert. Zur Schlossanlage gehört auch der Tor- und Remisenbau aus dem Jahr 1764/1766. Besucher sollten auch einen Blick auf die ehemalige Schlossmühle im Renaissancestil werfen. Das märchenhafte Gebäudeensemble wird seit 1717 von der Grafenfamilie zu Erbach-Fürstenaus bewohnt. Hof und Schlossgarten sind meistens für eine Besichtigung zugänglich. Kunstinteressierte können in der Anlage Kunstwerke heimischer Künstler betrachten, Naturfreunde vom Schloss eine Wanderung entlang des Kulturhistorischen Wanderwegs starten:

Südlich der Schlossanlage befinden sich U-förmig angelegt die ehemaligen Wirtschaftsgebäude und der Marstall, südwestlich mit dem Zugang durch ein Torhaus:

Die Schlossmühle im Schloss Fürstenau wurde als Renaissance-Schlossmühle Ende des 16. Jahrhunderts, im Auftrag von Graf Georg III. von Erbach, erbaut. Die Wassermühle ist ausserhalb der Vorburg gelegen und diente als Münzprägestätte an der Mümling. Heute wird die Anlage als Laufwasserkraftwerk zur Stromerzeugung genutzt:

Das Kavaliershaus östlich des Flusses:

09.03.2024: Aus einem Text über Wirtheim in dem Band „Historische Stätten in Hessen“ geht hervor, dass sich das Schloss bereits 1369 im Bau befand. Dieses im Renaissancestil durch den Kurfürsten von Mainz errichtete Gebäude war Verwaltungssitz des Kurfürstentums. Zu dem Schloss gehörte ein Gut von 140 Morgen besten Landes. 1426 wird es urkundlich genannt als Herrensitz des Martin von Forstmeister als Lehen von Kurmainz. Über dem Eingang zieht ein Allianz-Wappen die Blicke auf sich. Die Wolfsangel derer von Forstmeister mit dem Kreuz der Kreuzfahrer und dem Beil und Kesselhaken derer von Schleifras, darüber die alte Grafenkrone mit Blattwerk. Nach wechselnden Besitzern erwarben 18 Wirtheimer Bürger im Jahre 1808 für 17.800 Gulden das Gebäude. In der Zeit von 1997 bis 2001 wurde es renoviert und steht heute unter Denkmalschutz. Der linke Schlossteil ist Privatbesitz, während der rechte Teil nach und nach in den Besitz der Gemeinde übergegangen ist. Die ehemaligen Stallungen des Schlosses sind als Wohnhäuser umgebaut. In den ehemaligen Schlossgärten, westlich des Schlosses, sind ebenfalls Neubauten entstanden:

09.03.2024: Der Bau des Schlosses geht auf Friedrich I. Barbarossa zurück, also dem Ende des 12. Jahrhunderts. Wächtersbach wurde als staufische Sicherungsburg und Jagdstützpunkt errichtet und diente wohl als Amtssitz von einem der Förster. Bereits um 1330 war die Burg aus Stein erbaut, stark erweitert und besass einen Wassergraben mit Zugbrücke und Torhaus. Ludwig II. (1422-1511) baute die Burg vollständig um. Das Schloss wurde nun zweistöckig und als Trapez mit 4 Ecktürmen erbaut. Nur der alte Bergfried blieb bestehen. Anton der I. von Ysenburg (1501-1560) führte weitere umfangreiche Umbauten durch und gestaltete die Burg im Stil der Renaissance um. Der vor dem Treppenhaus gelegene Rundturm entstand, Aufstockung einzelner Gebäudeteile, Abriss des einen Eckturms und die Ausschmückung des Innenhofes erfolgte. Über dem Eingang kann man sein Wappen links und das seiner Frau Anna von Wied-Runkel rechts sehen. Nach dem dreissigjährigen Krieg war das Schloss sehr heruntergekommen und renovierungsbedürftig. Bei der Renovierung von Johann Ernst (1625-1673) wurde das Gebäude einheitlich auf drei Geschosse erhöht. Ab dem Jahr 1816 kam es zu den letzten grossen Veränderungen und Umbauten. Der Bergfried wurde abgetragen, die Wassergräben zugeschüttet und der Park als englischer Landschaftspark angelegt. Im Innenhof erfolgte 1875 der Bau des Treppenturms, der nur als Verbindung der einzelnen Stockwerke gedacht war und kein eigenes Turmzimmer erhielt. Seit dieser Zeit ist die Anlage eine geschlossene Vierflügelanlage. Im Jahre 1939 machte ein Grossbrand das Schloss unbewohnbar. Die Fürstenfamilie zog nach Büdingen um. In den siebziger Jahren diente das Schloss dem deutschen Entwicklungsdienst als Verwaltungsgebäude und Unterkunft. Seit 1978 stand es leer und war dem Verfall preisgegeben. Seit Frühjahr 2020 befindet sich die Stadtverwaltung in den neuen Räumlichkeiten des Schlosses und erbringt von ihrem neuen Standort aus Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Die neuen Räume werden dem Anspruch einer modernen, bürgerorientierten Stadtverwaltung gerecht. Ab 2020 erfolgte die Umgestaltung des Schlossareals und des ehemaligen Brauereigebäudes:

Rentkammer: Dieser lange Bau wurde 1735 errichtet und als so genannte Rentkammer genutzt für die Verwaltung der kompletten Grafschaft. Sehenswert ist dort der Gartensaal, ein Raum, der vorne über die Terrasse zum Garten führt. Dieser Raum wurde 1935 zur Hochzeit des Fürsten Otto Friedrich mit Prinzessin Felicitas Reuss von einem Onkel der Braut ausgemalt und mit farbenprächtigen Bildern der fürstlichen Besitzungen der Umgebung geschmückt. Der Gartensaal ist im Rahmen der Führungen zu besichtigen:

Prinzessinnenhaus: Hinter dem Marstall und vor dem großen Eisentor, das den Schlossplatz begrenzt steht das Prinzessinenhaus, das 1745 erbaut wurde. Es diente den Witwen und unverheirateten Prinzessinnen als Wohngebäude. Sehenswert ist die Rokokotür von 1745, die vom berühmten Schreiner Abraham Röntgen stammt. Das Haus befindet sich heute in Privatbesitz:

02.02.2024: Um Bürgernähe zu demonstrieren, entschied sich Herzog Wilhelm dazu, im Stadtzentrum zu residieren und damit den historischen Bezug zu seinen Vorfahren herzustellen. Wegen Platzmangels wurde das Schloss an die benachbarten Häuser angebaut und fiel in seiner Grösse verhältnismässig bescheiden aus. Herzog Wilhelm von Nassau beauftragte 1835 den grossherzoglichen Oberbaudirektor Georg Moller mit der Planung des Stadtschlosses, konnte selbst jedoch nicht mehr einziehen – er verstarb im Jahr 1839. Stattdessen wurde sein Sohn Adolf 1841 erster und einziger ständiger Schlossherr. Nachdem Herzog Adolf 1866 ins Exil gehen musste, nutzte das Königreich Preussen das Schloss für die Aufenthalte von Kaiser Wilhelm I. und Wilhelm II. 1925 war es Sitz der britischen Rheinarmee und 1930 richtete die preussische Staatliche Schlösserverwaltung ein Museum darin ein. Nach schweren Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss wieder hergestellt und Sitz des Hessischen Landtags. An den rechten Flügel des Schlosses schliessen sich zwei weitere Gebäude an, die zwar im eigentlichen Sinne nicht zum historischen Schloss gehören, aber heute vom Hessischen Landtag genutzt werden und heute mit dem Schloss verbunden sind. Dies sind das ehemalige Kavaliershaus sowie die ehemalige, in den Jahren 1868 bis 1871 von Philipp Hoffmann, der schon am Schloss mitgewirkt hatte, erbaute Kaiser-Wilhelms-Heilanstalt, später Wilhelmsbau genannt. Beide Gebäude wurden, wie auch der rechte Flügel des Schlosses, im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Das Kavaliershaus, das sich direkt an die Schlossfassade anschliesst, wurde 1826 von dem Dachdeckermeister Konrad Kalb als Wohn- und Geschäftshaus mit Apotheke, Eisenwarenhandlung und Buchdruckerei erbaut. 1836 erwarb es der Herzog für den Schlossneubau. Anschliessend wurde das Gebäude als Hofmarschallamt genutzt. Der klassizistische Bau hatte ursprünglich drei Vollgeschosse, beim Wiederaufbau wurden die Raumhöhen gegenüber dem Vorgängerbau verringert, sodass es heute vier sind und er mit der Oberkante des Schlosses abschliesst. In der Mitte des Kalb’schen Hauses befindet sich die Hauptzufahrt zum Landtag. Der Wilhelmsbau wurde ursprünglich als Militärhospital errichtet, das nach Kaiser Wilhelm I. benannt wurde. Er besitzt eine rote Putzfassade, in die eine überdimensionale Büste seines Namensgebers eingesetzt ist. Die zwei Ecken zur Mühlgasse hin bilden eine turmartige Erhöhung. Im Wilhelmsbau war von 1951 bis 1956 die Aussenstelle Aussenhandelsstatistik des Statistischen Bundesamtes mit 400 Mitarbeitern untergebracht, nach dessen Wiederaufbau ab März 1953 auch im Kavaliershaus, bevor schliesslich nach einem Umbau 1988 der Hessische Landtag einzog. Dabei wurde das Gebäude vollständig entkernt, nur die Fassade blieb erhalten. Im Wilhelmsbau sind die Radiostudios und das Fernsehstudio des Hessischen Rundfunks untergebracht, ausserdem der medial bekannte Raum der Landespressekonferenz:

Kavaliershaus:

Wilhelmsbau:

10.09.2023: Das Schloss war Wohnsitz zweier für die Stadtgeschichte bedeutender Adelsgeschlechter, der Ulner von Dieburg und der Freiherren von Fechenbach. Das ursprünglich 1717 auf Renaissance-Fundamenten errichtete barocke Ulner-Schloss ging im Jahre 1841 in den Besitz der Freiherren von Fechenbach über. Die Familie von Fechenbach gestaltete das Haus um 1860 im spätklassizistischen Stil um, wobei es sein heutiges Erscheinungsbild erhielt. Schloss Fechenbach ist seit 1951 Sitz des Kreis- und Stadtmuseums. Mit der umfassenden Sanierung in den letzten Jahren traten zahlreiche bauhistorische Befunde zutage. Mittelalterliche Fundamente sowie barocke und klassizistische Wandmalereien zeugen von einer langen Wohntradition. Der moderne Anbau rekonstruiert formal die historische Strassenfront:

08.09.2023: Das Solmser Schloss liegt nahe der Butzbacher Altstadt, in der Färbgasse. Es ist im Kern ein spätgotischer Steinbau und wurde um 1481 als Beamtensitz erbaut, wobei die Stadtmauer mit einbezogen wurde. Später war es Stadtschloss der Grafen von Solms-Hohensolms (bis 1630/31). Es beherbergt ein prächtiges Renaissance-Treppenhaus von 1588. Von 1879 bis 2004 lag hier der Sitz des Amtsgerichts. Heute finden sich Arztpraxen im Schloss. Es ist lediglich von aussen zu besichtigen: