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Baudenkmäler und Sehenswürdigkeiten

07.07.2023: Der älteste Teil des Alten Amtshauses am Kirchberg 24, der nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit im Jahre 1989 sein heutiges Aussehen erhielt, entstand schon 1499. Der mittlere Teil des Wohnhauses wurde 1528 angebaut, während der südöstliche Teil im Jahre 1595 vollendet wurde. Ein Eintrag im Brandregister von 1775 bezeichnet diesesGebäude als Amtshaus und herrschaftliches Haus. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass in diesem Haus von jeher die Bediensteten der Nassau-Dillenburger Grafen und späteren Fürsten ihren Wohnsitz hatten. Beachtenswert sind die beiden Häuser an der Strassenseite, sie zeigen die zwei typischen Fachwerkkonstruktionen – Ständerbauweise (links) und Rahmbauweise (rechts):

07.07.2023: Der Bismarcktempel in Dillenburg wurde am 1. April 1885, dem 70. Geburtstag Bismarcks, auf dem Weinberg im Beisein des örtlichen Verschönerungsvereins und den Spitzen der Behörden feierlich eingeweiht. Der inzwischen liebevoll restaurierte, sechs Meter hohe Aussichts-Pavillon steht auf dem nordöstlich der Ortsmitte gelegenen Weinberg und bietet einen tollen Blick auf den Wilhelmsturm und Dillenburg:

07.07.2023: Die denkmalgeschützte Postbrücke wurde 1901 als eine der ersten Brücken in Monierbauweise (Stahlbeton) mit Natursteinverblendung erbaut, Kulturdenkmal aus geschichtlichen, künstlerischen, technischen und städtebaulichen Gründen:

07.07.2023: Die Baugeschichte der Dillenburger Herz-Jesu-Kirche ist eine ganz besondere. Den Ursprungsbau bildete eine neogotische Kirche aus dem Jahr 1893.
Wie überall in der Region wuchs die Gemeinde durch den Zuzug vieler Heimatvertriebenen nach dem Krieg beträchtlich an und der alte Bau erwies sich nun als zu klein. Daraufhin wurde der obere Teil des alten Kirchenbaus abgetragen und die heutige Kirche wurde über das ursprüngliche Kirchenschiff neu gebaut. Im Turm erkennt man noch einige Relikte des ehemaligen Kirchturms. Die Einweihung fand im Oktober 1957 statt. Das alte Kirchenschiff dient heute als Pfarrsaal:

07.07.2023: Mit Steinen des zerstörten Schlosses wurde ab 1763 das Archivgebäude am ehemaligen Paradeplatz und heutigen Europaplatz errichtet und 1766 als erstes nassauisches Archiv bezogen. In der napoleonischen Zeit (1806 – 1813) wurde das Gebäude völlig umgebaut und als Justizpalast eingerichtet. Später war hier für lange Jahre das Amtsgericht ansässig, ehe 1971 das Kriminalkommissariat einzog. Nach dem Erwerb durch private Investoren und einer grundlegenden Sanierung zog im Jahr 2015 das Jugendamt des Lahn-Dill-Kreises in die Räume ein:

07.07.2023: Das Stadtschloss Dillenburg besteht in seiner älteren Form als sogenanntes Untertor vermutlich bereits seit der Verleihung der Stadtrechte an Dillenburg im Jahr 1344. Wie das Obertor im Norden der Stadt, regelte das Untertor den Fernverkehr zwischen den Städten Frankfurt und Köln, der damals noch Dillenburg passierte. Mit der Befestigung von Dillenburg gegen Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Untertor in die Stadtmauer integriert und um eine zusätzliche Etage aufgestockt. Zwischen dem Dreissigjährigen und dem Siebenjährigen Krieg wurde das Untertor baulich verändert und einer neuen Nutzung zugeführt. Nach zweijährigen Auseinandersetzungen mit dem Rat der Stadt Dillenburg ging das Untertor am 26. April des Jahres 1737 in das Eigentum der Fürstin Isabella von Nassau-Dillenburg über, die es zusammen mit dem westlich gelegenen Wüstenhöferschen Doppelhaus als Wohnsitz nutzen wollte. Prämisse dafür war, dass das Tor von Bürgern, Handelnden und Reisenden weiterhin uneingeschränkt als Zugang zur Stadt genutzt werden konnte. Fürstin Isabella liess in den folgenden Jahren umfangreiche bauliche Veränderungen an Untertor und Wüstenhöferschem Doppelhaus durchführen, die schliesslich das barocke Stadtschloss Dillenburg hervorbringen sollten. Das Stadtschloss Dillenburg wurde nach dem Tode von Isabella als Hofgericht genutzt und im 19. Jahrhundert als Kollegienhaus Sitz der Kreis-, der Forst- und der Domänenkasse. Nach einer umfassenden Renovierung sind seit 2009 Eigentumswohnungen im Gebäude zu finden sowie die Stadtbücherei:

07.07.2023 Durch das Obertor im Norden und das Untertor im Süden Dillenburgs wurde wahrscheinlich schon ab der Stadtrechtsverleihung (1344) die alte Fernstrasse für den Verkehr zwischen den Messestädten Köln und Frankfurt in das Stadtgebiet aus- und eingeleitet. Die ersten grösseren Umbauarbeiten erfolgten 1594. Fürstin Isabella, die Gemahlin des letzten Dillenburger Fürsten Christian, liess im Jahre 1737 durch verschiedene Um- und Anbauten das Untertor in seinen heutigen Zustand versetzen:

07.07.2023: Das Amtsgericht Dillenburg ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit in Dillenburg im Lahn-Dill-Kreis. Der Sitz des Gerichtes ist in Dillenburg in der Wilhelmstrasse 7, in Herborn existiert eine Zweigstelle. Das Gebäude wurde in den Jahren 1958-59 errichtet. Dem Amt übergeordnet ist das Landgericht Limburg. Im weiteren Instanzenzug ist das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof übergeordnet:

07.07.2023: In wirklich historischen Mauern befindet sich der Lieblingsort für alle Pferdefreunde in Dillenburg. Teile des Landgestüts wurden seinerzeit zwischen 1770 und 1793 aus den steinernen Überresten der Dillenburger Schossruine erbaut. Dazu gehört der Marstall und das Reithaus, das Hauptgebäude der denkmalgeschützten Anlage. Das Aufgabenspektrum des heutigen Gestüts umfasst den Betrieb der Landes-, Reit- und Fahrschule, den Erhalt der kulturhistorischen Anlage und der Förderung des Kulturtourismus. Die Hessische Landesreit- und Fahrschule ist mittlerweile Anziehungspunkt für Reit- und Fahrinteressenten aus aller Welt. Als anerkannte Fünf-Sterne-Fachschule der Deutschen Reiterlichen Vereinigung wird eine richtlinienkonforme und nach den ethischen Grundsätzen ausgerichtete Aus- und Fortbildung für Reiter und Pferd angeboten.

Gebäudeübersicht:

Stall 3:

Stall 4:

Reithaus – Nach der Zerstörung des Dillenburger Schlosses 1760 im Siebenjährigen Krieg benötigten die ehemaligen Bewohner dringend eine neue Unterkunft. Mit Steinen der alten Festungsanlage (für Erdgeschoss und Fassade) baute man deshalb ab 1769 die barocken Häuser der heutigen Wilhelmstrasse für die oranien-nassauischen Regierungsbeamten und deren Familien. Auch der Marstall, der zuvor im alten Schloss untergebracht war, entstand 1771 in dieser Strasse neu. Er gehört mit dem Reithaus (1789/90) zum Kernstück der heutigen Gestütsanlage:

Stall 1:

Paradeplatz:

Orangerie – Die Orangerie wurde 1719 durch Fürst Wilhelm dem Guten von Nassau-Dillenburg als Gewächshaus für exotische Pflanzen errichtet. Im Laufe der Zeit hat das Gebäude die unterschiedlichsten Verwendungen erfahren. Es war zunächst Gotteshaus für die kleine lutherische Gemeinde, dann (von 1806 – 1893) für die katholische Kirchengemeinde. Später diente es dem Turnverein als Turnhalle und danach dem Landgestüt als Futterlager:

Prinzenhaus – Das im spätbarocken Baustil 1772 errichtete Haus Wilhelmstrasse 24 wurde 1803 an den Prinzen Wilhelm V. von Oranien (Residenz in Den Haag, NL) verkauft und erhielt so im Volksmund den Namen Prinzenhaus. Immer, wenn der jeweilige oranische oder der spätere nassauische Landesherr (Herzogtum Nassau) nach Dillenburg kam, nahm er sein Quartier in diesem Haus. Es dient heute dem Hessischen Landgestüt als Verwaltungsgebäude. Der Saal im 2. Stock wird für standesamtliche Trauungen genutzt: