Waterclerk
11.09.2020: Der Bau der Oberburg mit dem später aufgestockten Bergfried begann etwa in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, durch die in Reichsdiensten stehenden Herren von Eschborn. 1230 ist erstmalig der Name von Kronberg erwähnt. Die später entstandene Unterburg ist bis auf Torhaus und Burgkapelle untergegangen. Ab etwa 1320 errichteten die Herren von Kronberg die sogenannte Mittelburg als Wohnburg für den Kronenstamm. Zunächst entstand das Grosse Haus, Mitte des 15. Jh. der Nordflügel, der heute das Burgmuseum beherbergt. Mit dem Erlöschen des Geschlechts der Kronberger 1704 gelangte die Burg in kurmainzisches Eigentum. 1892 schenkte Kaiser Wilhelm II. die damals dem Preussischen Staat gehörende und verfallende Burg seiner in Kronberg auf Schloss Friedrichshof lebenden Mutter, Victoria Kaiserin Friedrich, die sie ergänzend und historisierend restaurieren liess. 1912 wurde als jüngster Bau der sogenannte Prinzenturm errichtet und die Burg als Museum zugänglich gemacht. 1992 erwarb die Stadt Kronberg die Burg von der Hessischen Hausstiftung, mit einer Ausnahme, der im Zweiten Weltkrieg zerstörten und nur teilweise wiederhergestellten Burgkapelle. Sie ist die Grablege des Hauses Hessen und nicht öffentlich zugänglich. Seit 1994 betreiben die Stadt und die Bürger Kronbergs gemeinsam im Rahmen der Stiftung Burg Kronberg im Taunus die Burg mit dem Ziel, das Baudenkmal zu erhalten und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach aufwändiger Restaurierung konnte 2008 im Nordflügel der Mittelburg das Burgmuseum eröffnet werden. Die drei Säle im Westflügel, dem Grossen Haus, sind restauriert und werden für kulturelle Veranstaltungen, Feiern und Konferenzen genutzt.
Eingangsbereich:
Westflügel der Mittelburg mit Bergfried rechts:
Prinzenturm mit Bergfried:
Prinzenturm und Prinzengarten:
Bergfried:
Bastion der Oberburg von aussen:
Torturm als Kappelenturm der Oberburg:
Ausblick von der Burg auf Kronbergs Kirchen und Frankfurt am Main:
11.09.2020: Vorgängerbau der heutigen Johanniskirche war eine um 1355 von den Herren von Kronberg erbaute Johanniskapelle. Nachdem ein Brand 1437 grosse Teile Kronbergs verwüstet und auch die Kapelle in Mitleidenschaft gezogen hatte, begannen die Herren von Kronberg unter Frank IX., der Reiche, um 1440 mit dem Bau einer grösseren Kirche, die ursprüngliche Kapelle bildet deren Chor. Die fünf grossen Grabdenkmäler für Ritter und ihre Frauen aus grauem Sandstein im Langhaus stammen aus der Zeit um 1500. Unter Pfarrer Johann Ludwig Christ (1786-1813) wurde ein grosser Teil der Ausstattung der Johanniskirche entfernt, Wände und Decken geweisst. Victoria Kaiserin Friedrich veranlasste 1897 die Restaurierung der Kirche, vor allem die Freilegung und Wiederherstellung der übermalten Kunstwerke. Die Gemälde auf den Wänden des Langhauses, die Malerei auf dem Tonnengewölbe der Holzdecke und des Marienaltars an der Südwand des Chores. An Victoria Kaiserin Friedrich, die nach ihrem Tod 1901 zur Trauerfeier in der Johanniskirche aufgebahrt wurde, erinnert unter anderem der Epitaph an der Aussenseite des Glockenturms:
11.09.2020: Victoria Kaiserin Friedrich, Witwe Kaiser Friedrichs III. und Mutter Wilhelms II., wählte Kronberg als Witwensitz. Hier liess sie durch den späteren Hofarchitekten Ernst von Ihne Schloss Friedrichshof errichten, wo sie von 1894 bis zu ihrem Tod 1901 die Sommer verbrachte. Das Schloss war dem Andenken an den Gatten gewidmet und zur Aufnahme der gemeinsam erworbenen Kunstsammlung bestimmt. Seinerzeit traf sich im Schloss der europäische Hochadel, die Familie der Kaiserwitwe, und nicht wenige der solitären Bäume im Schlosspark wurden von ihnen, der Familientradition gemäß, bei Besuchen dort gepflanzt. Ein Teil des ehemaligen Schlossparks mit italienischem Rosengarten und romantischer Grotte ist öffentlich zugänglich. Auf dem Erbweg ging Schloss Friedrichshof auf das Haus Hessen über, von der Hessischen Hausstiftung wird es seit 1954 als Schlosshotel Kronberg, ein 5 Sterne-Superior Hotel, geführt. Originales Mobiliar sowie die Gemälde- und Antiquitätensammlung des Kaiserpaares schaffen ein besonderes Ambiente. Der ehemalige Schlosspark ist heute eine 18 Loch Golf-Anlage:
Haupteingang zum Schlosspark mit Pförtnerhaus im Fachwerkstil (Obergeschoss):
KRONBERG IM TAUNUS
(18.250 Einwohner, 257 m ü. NHN) ist eine Stadt und ein staatlich anerkannter Luftkurort im hessischen Hochtaunuskreis. Kronberg ist Teil der Stadtregion Frankfurt und hat ihren Namen nach der Burg Kronberg, von 1220 bis 1704 Stammsitz der Ritter von Cronberg. Die Stadt hat sich über die Jahrhunderte hinweg an vielen Stellen seinen historisch gewachsenen Charakter bewahrt. Die Burg Kronberg als Kern der Siedlung, die malerischen Altstadtgassen mit ihren mittelalterlich anmutenden Fachwerkhäusern. Es ist ein Vergnügen, durch die Kronberger Altstadt zu schlendern und in die Atmosphäre der Gassen und Gässchen, der Treppenverbindungen und Winkel einzutauchen. Dass man dabei auf Schritt und Tritt der Geschichte der Stadt begegnet, versteht sich von selbst. Die Herren von Kronberg erhielten für die Siedlung bei der Burg Stadtrechte und durften sie ummauern. Reste der Mauern sind noch erhalten, wie auch eins der Tore, das Eichentor in der Eichenstraße. Unter der Hausnummer 6 findet sich hier auch das nachgewiesen älteste Kronberger Fachwerkhaus. Ein weiteres Bauwerk der Herren von Kronberg ist unter anderem das ehemaligen herrschaftliche Wohngebäude Hellhof. Zentral liegt die ab 1440 erbaute Johanniskirche, mit eindrucksvollen Grabmalen derer von Kronberg und dem bemalten hölzernen Tonnengewölbe. Unmittelbar neben der evangelischen Kirche liegt die Streitkirche, im 18. Jahrhundert unter der Landesherrschaft der Kurfürsten von Mainz als katholische Kirche erbaut, aber nie als solche geweiht.
Schloss Friedrichshof:
Das Kaiser Friedrich-Denkmal steht im Victoriapark. Es handelt sich um einen von Gladenbeck, Berlin-Friedrichshagen vorgenommenen Abguss des 1897 in Wiesbaden aufgestellten Denkmals von Joseph Uphues und zeigt Kaiser Friedrich III. in Überlebensgrösse. Das Denkmal wurde 1902 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. feierlich enthüllt. Dem Denkmal vorgelagert ist ein vom Westerbach gespeistes Brunnenbecken, das mit Grottenmotiven geschmückt ist. Das Denkmal steht als Einzeldenkmal unter Denkmalschutz:
Zehntscheune – Hartmut XIII. von Kronberg ließ 1552 dieses Gebäude zur Lagerung der Feldfrüchte aus der Naturalsteuer, des Zehnten, errichten. 1848 kaufte die Stadt das Gebäude und nutzte es bis 1962 zur Unterbringung der Feuerwehr. Heute ist die Zehntscheune ein Veranstaltungsort. Hinter dem Gebäude ist der Stadtmauerverlauf zu sehen, der Durchbruch zur Hainstrasse erfolgte erst 1898:
Stadtkirche St. Johann:
Burg Kronberg:
Hellhof – Reste eines der Burg vorgelagertem herrschaftlichen Wohn-und Wirtschaftshofs mit Dreischalenturm:
St. Peter und Paul:
Stadthalle:
Rathaus:
Ehemalige Markthalle am Berliner Platz:
Bahnhof Empfangsgebäude:
Alle Aufnahmen entstanden während einer Wanderung mit Zielort Kronberg am 11.09.2020.
11.09.2020: Das Alte Rathaus in Falkenstein im Taunus war das Rathaus und später auch die Schule des Ortes. Das Rathaus im Bergweg 2 im Zentrum von Falkenstein wurde um 1650 errichtet. Über dem hohen massiv gemauerten Sockelgeschoss, das die Hanglage abfängt, steht ein Fachwerkgebäude mit Satteldach. Ein Glockenturm krönt das Haus. In jedem Geschoss und auf jeder Seite ist das Zierfachwerk unterschiedlich gestaltet. In der Mitte des verbretterten Giebelfeldes ist eine weithin sichtbare Uhr angebracht. Das Gebäude wurde als Rathaus und bis 1778 und wieder ab 1817 als Schule genutzt:
11.09.2020: Auf dem Gelände der 1907 abgerissenen, einst international berühmten Lungenheilanstalt des Dr. Peter Dettweiler (1837-1904) wurde ein Genesungsheim für Offiziere errichtet. Kaiser Wilhelm II. erschien zur Einweihung des Heimes, das aus dem Hauptgebäude und zunächst fünf Nebengebäuden bestand. Nach Ende des 1. Weltkrieges wurden zunächst französische Soldaten einquartiert. Später dienten die Gebäude als Erholungsheim und ab 1946 als Landesheilstätte für Lungenkranke. Von 1964 bis 1997 war hier die Taunusklinik des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen mit mehreren Spezialabteilungen untergebracht. Nach aufwändiger Renovierung wurde im September 1999 der Gebäudekomplex mit Haupthaus und sechs Nebenvillen im englischen Landhausstil als Luxushotel Falkenstein Grand Kempinski eröffnet:
11.09.2020: Um 1100 errichteten die Grafen von Nürings auf dem Falkensteiner Burgberg einen Wohnsitz. Nach Aussterben der männlichen Linie wurde die Grafschaft Nürings zunächst von den Herren von Münzenberg und anschliessend von den Herren von Bolanden-Falkenstein übernommen. Philipp I. von Falkenstein ließ einige Meter östlich von der alten Nüringer Turmburg eine neue Burg – nach dem Stammsitz der Familie in der Pfalz zunächst Neu Falkenstein genannt – erbauen. Die Burg, deren weithin sichtbarer Burgturm aus dem 15. Jahrhundert stammt, wird 1364 das erste Mal urkundlich erwähnt. Bereits vor 1418 gelangte die Burg in den Besitz der Herren von Nassau-Weilburg, die sie mit der alten Grafschaft Nürings als Lehen vergaben. In Folge hatten mehrere adelige Familien Anteile an der Burg Falkenstein, darunter die Herren von Kronberg, von Staffel und von Hattstein. Letztere waren als Raubritter bekannt, die die Lage der Burg als idealen Ausgangspunkt für Überfälle nutzten. Ab 1679 waren für drei Generationen die Freiherren von Bettendorf die Lehnsherren über Burg und Dorf Falkenstein, das noch lange den Namen Nürings trug. Der häufige Besitzerwechsel schadete allerdings der Anlage. 1784 musste das alte Wohngebäude der Burg niedergelegt werden. Burg Falkenstein diente zunehmend Obdachlosen als Unterkunft und nach 1800 der Falkensteiner Bevölkerung als Steinbruch. Mitte des 19. Jahrhunderts erwirkte der Frankfurter Kaufmann Osterrieth ein Abrissverbot. Im Jahr 1954 erwarb die Gemeinde Falkenstein die Burgruine. Seit der Eingemeindung Falkensteins gehört sie zur Stadt Königstein.
Von Süden nach Aufstieg durch das Naturschutzgebiet Burghain-Falkenstein:
Die Reste der Burg Nürings:
Blick auf Tor und Bergfried aus dem frei zugänglichen Inneren der Burg:
Ausblick in Richtung Frankfurt am Main, davor Kronberg mit der Burg Kronberg:
Reste der Ringmauer: