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16.08.2024: Im Jahr 1982 wurde das Rathaus in den Neubau am Domhofplatz verlegt. Der Domhof des Wormser Hochstifts war wirtschaftliches Zentrum der mittelalterlichen Stadt. Bei den Abbrucharbeiten zum Neubau kamen bedeutende Reste des römischen Burgus, der Hafenbefestigung des 4. nachchristlichen Jahrhunderts, zu Tage. Sie wurden am Eingang der unter dem Komplex angelegten Tiefgarage sichtbar gemacht:
16.08.2024: Sankt Sebastian liegt am südwestlichen Rand der Altstadt im Areal des ehemaligen Bischofshofs in Ladenburg und diente den zeitweise in Ladenburg residierenden Bischöfe von Worms als Hofkapelle. Die aus einem Ensemble verschiedener Gebäude bestehende Anlage des Hofes wird durch einen im Osten noch erhaltenen Mauerring von der Stadt separiert. Als Ost-West orientierter Solitärbau nimmt die Kapelle eine zentrale Position innerhalb der Freiflächen des Bischofshofes ein. So war und ist die Kapelle urbaner Kristallisationspunkt und bildet gegenüber dem Markplatz und St. Gallus ein zweites urbanes Zentrum aus. Der Bereich der Sebastianskapelle gelangte bis ins frühe 11. Jahrhundert schrittweise durch Schenkungen in den Besitz des Wormser Bistums. Spätestens im 11. Jahrhundert wurde der romanische Bau errichtet, der dem Bischof als Kapelle diente. Dieser gehört zu den besterhaltenen Bauten der Romanik in der Region. Sowohl der Turm als auch der anschliessende Verbindungsbau zeigen im Relief unheilabwehrende Fratzen und Symbole. Der Turm erhielt während des 13. Jahrhunderts einen achteckigen Dachaufsatz. Dieses orientalisierende Merkmal wird als Wormser Hut bezeichnet. Bischof Reinhard von Sickingen liess 1474 an der Ostseite einen gotischen Chor anfügen, der inmitten von floralen Ornamenten im Schlussstein sein Wappen zeigt. Über dem Triumphbogen wird das Jüngste Gericht mit Christus als Richter und Friedensfürst abgebildet. Die Sebastianskapelle zählt als einer der ältesten Sakralbauten rechts des Rheines zur Liste der bedeutendsten Kulturdenkmäler in Baden-Württemberg. Aufgrund baulicher Mängel ist die Sebastianskapelle seit mehr als 10 Jahren nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. In den Jahren zuvor war sie beliebter Ort für Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen. Ende 2017 wurde die Kapelle auf Beschluss des Kirchengemeinderats profaniert. Die Öffentlichkeit nimmt grossen Anteil an der Ertüchtigung und zukünftigen öffentlichen Nutzung der Sebastianskapelle. Darunter fällt auch das grosse Engagement des Heimatbundes Ladenburg e.V. Die zukünftige Nutzung der Sebastianskapelle ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abschliessend geklärt, da eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen ist:
16.08.2024: Die Einführung der Reformation in der Kurpfalz löste einen langdauernden Streit zwischen Katholiken und Reformierten über die Nutzung (13. Jh.) von St. Gallus aus. Am 8. März 1708 verzichten die Reformierten endgültig auf die St. Galluskirche. Sie erhielten dafür das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Gelände des ehemaligen Schönauer Mönchshofs für den Bau einer eigenen Kirche. Es entstand eine Barockkirche nach den Plänen des Barockmeisters Johann Jakob Rischer. 1720 wurde sie eingeweiht. Auf Grund von schweren Baumängeln musste sie im September 1875 allerdings schon wieder abgerissen werden. Am 27. August 1878 weihte die Gemeinde ihre neue Kirche, einen neugotischen Backsteinbau nach Plänen von Hermann Behagel ein. Trotz einiger baulicher Elemente aus vergangenen Zeiten (Kanzel und Verkleidung der Emporen) vermittelt die heutige Aussen- und Innengestaltung nach einer Renovierung Ende der 90er Jahre wieder den neugotischen Gesamteindruck:
16.08.2024: Das Gasthaus Zum goldenen Löwen hat dokumentarischen Wert als eines der in das Spätmittelalter zurückreichenden Gast- und Bürgerhäuser an der Ladenburger Hauptstrasse. Es ist eines der in der Stadt mehrfach anzutreffenden Gebäude, bei denen die unteren Geschosse im 18. Jahrhundert in barocker Formensprache massiv erneuert wurden, während die aufwändigen Zierfachwerk-Obergeschosse und -Giebel erhalten blieben. Mit seiner stattlichen Grösse und seiner prominenter Lage an der zentralen Wegeachse, die den Altstadtkern vom Neckartor zum Schriesheimer Tor in West-Ost-Richtung durchzieht, steht es beispielhaft für die Bauweise der gehobenen Schicht in Ladenburg und erinnert somit auch an die Sozialtopographie der Stadt:
16.08.2024: Mitte des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Galluskirche begonnen, zum Teil auf Fundamenten einer römischen Marktbasilika. Der gotische Bau ersetzte eine kleinere romanische Kirche, von der die Krypta erhalten blieb, und umfasste Chor, Langhaus und Nordturm. Anfang des 15. Jahrhunderts kam der Südturm hinzu, wohl als repräsentativer Hinweis darauf, dass Ladenburg zeitweilig Residenz der Wormser Bischöfe war. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Sanierung des Aussenbaus mit Verlängerung des Langhauses um ein Joch und Errichtung der Westfassade mit dem Hauptportal. Von den sechs Glocken der Galluskirche wurden fünf im 15. Jahrhundert gegossen. Die farbige Fensterverglasung schuf 1966/67 Valentin Feuerstein:
16.08.2024: Das Gasthaus zum Ochsen ist ein Ladenburger Gasthaus und Kulturdenkmal, dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Am heutigen Standort in der Hauptstrasse 28 ist seit 1654 die Schildherberge Zum Ochsen bezeugt. 1785 kaufte Georg Jakob Heuß das nunmehr Zum goldenen Adler genannte Gasthaus samt Ziegelbrennerei und der zum Ziegelbrennen benötigten Tongrube am Heidelberger Weg. Vermutlich liess dieser das Gebäude neu aufführen. 1880 war hier die Metzgerei Fries, um 1900 wurde aus der Metzgerei wieder ein Gasthaus, das zum Stammlokal des Automobilpioniers Carl Benz avancierte:
16.08.2024: Im Jahr 1496 wurde ein Rathaus in Ladenburg erstmals erwähnt. Im Dreissigjährigen Krieg wurde es zerstört (wahrscheinlich 1644 von den Franzosen). 1730 erfolgte ein barocker Wiederaufbau nach den Plänen des Architekten Johann Jakob Rischer. Bis zur Fertigstellung des heutigen Rathauses (Verwaltungsbau 1982, Domhof 1984), erfüllte dieser Bau seinen Zweck. Heute ist die Volkshochschule hier untergebracht. Das Original der spätgotischen Rathaus-Madonna, die aus Lindenholz geschnitzt ist, steht heute im Lobdengau-Museum:
16.08.2024: Anlässlich des 50‑jährigen Bestehens des Heimatbundes Ladenburg e.V. entstand 1976 der Vorschlag, auf dem Marktplatz einen Marienbrunnen zu errichten. Der Ladenburger Bildhauer Hans Volker Dursy gestaltete den Brunnen mit einer Mariensäule. Am 11. September 1976 wurde der Brunnen bei der Eröffnung des Altstadtfestes der Öffentlichkeit übergeben:
16.08.2024: Eine Hofanlage mit dreigeschossigem, giebelständigem Wohnhaus, östlich angrenzender Scheune und geschlossenem Innenhof. An den Giebelseiten ist das Fachwerk mit zum Teil geschweiften Andreaskreuzen und Mannfiguren verziert. Das stattliche Neunheller Haus hat hohen exemplarischen und dokumentarischen Wert als eines der im Kern noch mittelalterlichen, im 16./17. Jahrhundert aufwändig umgebauten Ladenburger Bürgerhäuser. Durch seine Grösse, sein reiches Schmuckfachwerk und die farbige Gestaltung prägt es den Marktplatz in hohem Masse und kündet vom Reichtum und gesellschaftlichen Anspruch seiner ehemaligen Besitzer:
16.08.2024: Erbaut wurde der Hof um 1475 durch Diether von Handschuhsheim. Die Renovation und damit die heutige Aussengestaltung war 1986 fertiggestellt und ist der manieristischen Art nachempfunden, wie sie vor dem Dreissigjährigen Krieg Mode war. Das Wappen der Handschuhsheimer und Hirschhorner ist über dem Tor zu sehen: