21.09.2024: Die Wege in das Hinterland von Oberwesel führten früher durch die Täler des Oberbaches und des Niederbaches. Von den Toren, die diese Strassen einst sicherten, ist nur das Mühlentor am Niederbach erhalten. In dem engen Tal war die Verteidigung der Stadt schwierig, denn der Bach musste durch einen hohen und offenen Bogen unter der Stadtmauer durchgeführt werden. Damit der Feind durch diese Bogenöffnung nicht in die Stadt eindringen konnte, sicherte man sie durch ein Eisengitter. In dem Talgrund war die Fundamentierung des Turmes schwierig. Darum baute man ihn auch nur zwei Stockwerke hoch. Dennoch mussten die Fundamente schon mehrmals gesichert werden, weil der Bach sie unterspült hatte. Vom Wehrgang der Stadtmauer gelangte man durch eine Rundbogenpforte gleich in die Wachstube über der Tordurchfahrt. Von hier konnte man durch Schiessscharten die Feldseite und durch eine Gussnase die Tordurchfahrt sichern. Zur Stadtseite hin war die Wachstube durch eine Fachwerkwand geschlossen. Das Obergeschoss war über eine Leitertreppe zu erreichen. Dieses Geschoss hatte nach allen drei Seiten Fenster und über dem Bach einen Aborterker. Die Mühle neben dem Tor war die Klostermühle des Minoritenklosters. In der Nähe lag auch die Nonnenmühle des Zisterzienserinnenklosters. Die Mühlen innerhalb der Stadtmauern waren bei Belagerungen besonders wichtig. Insgesamt waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Niederbachtal noch 14 Mühlen in Betrieb:
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