Tages-Archive: 11. August 2023
11.08.2023: Das Landesdenkmal an der Biebricher Allee auf der Adolfshöhe in Wiesbaden, unweit der Sektkellerei Henkell, wurde zu Ehren des nassauischen Herzogs Adolf am 26. Oktober 1909 eingeweiht. Das Herzogtum Nassau bestand schon seit der Annexion durch Preussen im Deutschen Krieg im Jahre 1866 nicht mehr. Der abgesetzte Herzog Adolph wurde 1890 nach dem Aussterben des dortigen Fürstenhauses Grossherzog von Luxemburg. In der Folge wollten die Wiesbadener Bürger ihm ein Denkmal errichten. Gleichzeitig sollte das Denkmal die Eigenständigkeit Nassaus als preussische Provinz Hessen-Nassau verdeutlichen. Adolf willigte ein, jedoch nur unter der Bedingung, dass das Denkmal erst nach seinem Tod errichtet werden sollte. Nach seinem Ableben am 17. November 1905 sammelten sie über 100.000 Mark, zu denen die Städte Wiesbaden und Biebrich je 10.000 Mark beisteuerten. Für den Entwurf wurde der in Wiesbaden geborene Berliner Bildhauer Fritz Gerth beauftragt. Die Einweihung fand im Beisein der grossherzoglichen Familie statt, zu welchem auch ein Empfang im Schloss Biebrich gehörte:
11.08.2023: Betrieblich war der Bahnhof zunächst recht bedeutend. Hier trafen die nassauische Rheintalbahn vom damaligen Taunusbahnhof, später dem Wiesbadener Hauptbahnhof, aus Wiesbaden kommend auf die Verbindungskurve zwischen der Rheintalbahn und der Taunusbahn nach Frankfurt (Main). So gab es eine Zeit lang sogar Kurswagenläufe zwischen Wiesbaden und Biebrich für Züge zwischen dem Rheintal und Frankfurt, deren Lauf Wiesbaden und seinen Kopfbahnhof vermied. Der Biebricher Bahnhof wird stündlich, im Berufsverkehr teilweise auch halbstündlich, durch zwei Angebote der RheingauLinie bedient, die Linie RB 10 und seit dem Fahrplanwechsel 2018/2019 die Linie RE 9 als neue Expressverbindung nach Frankfurt (Main) Hbf, welche den Wiesbadener Hauptbahnhof auslässt und die direkte Strecke zwischen dem Bahnhof Wiesbaden-Biebrich und Mainz-Kastel befährt. Das Empfangsgebäude ist architektonisch besonders repräsentativ gestaltet, da es zugleich Bahnhof für das Schloss Biebrich war, dessen Park sich direkt gegenüber der Strassenseite des Bahnhofsgebäudes entfaltet. Architekt war Heinrich Velde, der das Gebäude in klassizistischem Stil auf einem H-förmigen grundriss erstellte. Die Gestaltungselemente des Gebäudes wurden bei einer späteren Renovierung vereinfacht. Das Empfangsgebäude steht inzwischen als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz:
11.08.2023: Vom ehemaligen Bahnhof mit fünf Gleisen dienten zwei dem Personenverkehr, wobei das zweite über einen vom Hausbahnsteig abgehenden niveaugleichen Übergang erreicht wurde. Das traufständige Empfangsgebäude mit zwei übergiebelten Seitenrisaliten umfasste ursprünglich einen Warteraum mit Fahrkartenschalter sowie Wohnräume im Obergeschoss. Zudem befand sich hier ein Drucktastenstellwerk der Firma Siemens. Neben dem Empfangsgebäude stand für den Stückgutverkehr ein Güterschuppen zur Verfügung. Östlich des Bahnhofs zweigten Industriegleise ab zur Alten Schmelze, zum Industriegebiet an der Hagenauer Straße sowie zum Raiffeisen-Werk und der Knochemühle am Schiersteiner Hafen. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wurde 2014 verkauft, das Erdgeschoss mit dem ehemaligen Wartesaal wird inzwischen von einem Malerbetrieb genutzt:
11.08.2023: Die Kirche, Patrone Apostel Petrus und Paul, wurde 1968 geweiht. Das Portal zeigt in Kupferplatten geschlagene Symbole des beruflichen Lebens der Schiersteiner Bewohner (Fischerei, Landwirtschaft, Weinbau, Industrie), aber auch der Geschichte (Reichsapfel) sowie die Symbole Schlüssel und Schwert für die beiden Kirchenpatrone:
11.08.2023: Am 3. Mai 1752 wurde der Grundstein gelegt und das im Rokokostil erbaute Gotteshaus am 15. September 1754 eingeweiht. Die Kirche wurde wie üblich in Ost-West-Richtung mit dem Chor im Osten errichtet. Die Grundrissmasse außen (Länge 24 Meter, Breite 15 Meter) entsprechen genau dem Goldenen Schnitt. Die hervorragende Akustik des Innenraumes dürfte mit darauf zurückzuführen sein. Der jetzt leicht nach Westen geneigte Turm ist als Dachreiter dem Dachstuhl aufgesetzt. Auffallend ist im Gegensatz zum harmonischen aber schlichten Äusseren die für ein protestantisches Gotteshaus eher ungewöhnlich prächtige Innenausstattung:
05.03.2018: Die folgenden Aufnahmen zeigen sie aus Richtung Dyckerhoff-Brücke am Schiersteiner Hafen: