Stadttürme
22.09.2021: Am Rande des Gerberbachviertels, an dem heute unterirdisch fliessenden Grundelbach gelegen, stehen die Überreste des im 13. Jahrhundert erbauten Hexenturms, ein ehemaliger Doppelturm, worauf der noch in halber Höhe sichtbare Verbindungssteg hinweist. Der Name entstand erst im 19. Jahrhundert. In den Unterlagen der Stadt gibt es keine Hinweise auf Hexenprozesse:

22.09.2021: Der Blaue Hut, südwestlicher und wohl ältester Teil der Stadtbefestigung aus der Zeit um 1250 bis 1300, liegt am Rande des Schlossparks. Seinen Namen verdankt er der Farbe seines ehemaligen Schieferdaches. Der nur über den Wehrgang zugängliche Turm diente in früheren Zeiten als Gefängnis mit einem 8 m tiefen Verlies. Hier sind ein Teil der Stadtmauer und des ehemaligen Zwingers erhalten:

08.09.2021: Der Hexenturm (früher Mühlturm) – Wahrzeichen der Stadt Babenhausen – ist der zweite noch erhaltene Wehrturm in Babenhausen. Bewiesen ist nicht, dass hier Hexen verbrannt wurden. Folterungen, die manchmal auch zum Tod führten, sollen allerdings stattgefunden haben. Erhalten ist auch noch die kleine Nische mit dem Prangerstein, in dem die Delinquenten das Gespött der Mitmenschen über sich ergehen lassen mussten:


08.09.2021: Es wird angenommen, dass die erste Stadtbefestigung im Zuge der Erlangung der Stadtrechte 1295 angelegt wurde. 1445 wurden die Befestigungsanlagen erneuert. Etwa 60 % der Mauer sind bis zur Höhe des Wehrgangs erhalten. Von den ehemals 7 quadratischen Mauertürmen sind der Hexenturm und der Breschturm erhalten. Die beiden Tore am nördlichen bzw. südlichen Ortsausgang sind abgegangen. Der Breschturm (früher Spitzer Turm) besitzt eine Bresche, die eine Kanonenkugel der katholischen Belagerer im Deissigjährigen Krieg geschlagen haben soll. Neben dem Turm schliesst sich das Burgmannenhaus an. Die „Burg“ war im Mittelalter Stammsitz der Herren von Babenhausen, dem ältesten Adelsgeschlecht der Stadt. Heute ist hier das Stadtarchiv untergebracht:

31.08.2021: Der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Berthold von Henneberg liess 1497 wegen der vielen Räubereien fremder Horden so genannte Warten errichten. Vier Warttürme waren es einmal insgesamt gewesen (noch erhalten ist die Flörsheimer Warte), einer davon steht heute noch im Bereich des Kasteler Siedlung Fort Biehler. War die Übermacht der Angreifer für die Männer von der Landwehr zu gross, konnten sie sich in ein oberes Stockwerk des Turmes zurückziehen. Zu diesem oberen Stock führte im Aussenbereich eine Leiter. Zog man diese Leiter hoch, befand man sich hinter einer dicken Mauer in Sicherheit:

20.08.2021: Der 20,5 Meter hohe spätgotische Eckturm der alten Stadtbefestigung wurde im 15. Jahrhundert erbaut und lag früher unmittelbar am Rhein. Das im Kellergeschoss liegende Verlies war nur durch eine Öffnung im Gewölbescheitel zugänglich. Im vorigen Jahrhundert befand sich im Turm das Gasthaus Zum Adler, von dem sich auch der Name des Turmes ableitet. Johann Wolfgang von Goethe nahm dort während seiner Rüdesheimer Aufenthalte Quartier:

19.08.2021: Historische Überlieferungen und Legenden ranken sich um den Turm auf der kleinen Rheininsel vor Bingen. Tatsache ist wohl, dass schon die Römer hier eine kleine Befestigungsanlage bauten. In der Herrschaftszeit der Franken verfiel diese aber mehr und mehr. Erst als Hatto II. 968 die Führung im Erzbistum Mainz übernimmt und Souverän über Bingen wird, gewinnt der Turm wieder an Bedeutung. Der Name Mäuseturm, der 1516 erstmals belegt ist, leitet sich wohl von seiner Funktion als Wachturm (mittelhochdeutsch musen = lauern) ab. Doch der Turm wurde schon im 16. Jahrhundert mit der Legende von Bischof Hatto in Verbindung gebracht, der hier als Strafe für seine Unbarmherzigkeit bei lebendigem Leibe von Mäusen aufgefressen worden sei. Im Jahr 1298 wird der Turm in das Zoll-Sperrsystem der Burg Ehrenfels einbezogen. 1689 zerstören französische Truppen das Bauwerk. 1855 errichten die Preussen auf der Insel einen Signalturm für die Schifffahrt, wie er heute noch zu sehen ist:
Der Mäuseturm von der gegenüberliegenden Rheinseite:
21.07.2021: Der runde Turm mit eingezogenem Obergeschoss und verschiefertem Kegeldach war Teil der städtischen Wehranlagen Limburgs, die zwischen 1220 und 1230 entstanden. Der Name soll – wie die Limburger Chronik berichtet – von den Böllern oder Katzenköpfen herrühren, die dort abgefeuert wurden. Der Turm wird heute von der Marinekameradschaft als Marineheim und Museum genutzt:

20.07.2021: Die Warttürme im Landkreis Fulda sind eine Anzahl von Warttürmen auf dem Gebiet des Altkreises Fulda. Die vermutlich ehemals neun Türme dienten der Beobachtung und haben eine weitgehend einheitliche Bauart. Heute sind fünf Türme fast vollständig erhalten, davon zwei im Originalzustand und drei umgebaut zu Aussichtstürmen.
Der DICKE TURM, auch Dirloser Warte, befindet sich in Künzell-Dirlos in der Wohnlage Dicker Turm. Er ist mit 14 m Höhe der höchste der noch erhaltenen Warttürme im Landkreis Fulda. Er hat einen aussen gemessenen Durchmesser von 5 m und eine Mauerstärke von 1,2 m. 1838 waren am oberen Rand des Turms noch Reste einer Fensteröffnung und Kragsteine zu sehen, so dass von einer ursprünglichen Höhe von mindestens 15 m ausgegangen werden kann. 1929 wurde die untere Eingangstür in das Mauerwerk gebrochen und der Turm mit einer Wendeltreppe und einer Plattform als Aussichtsturm umgebaut. Der Dicke Turm diente früher der Überwachung der Strasse von Fulda nach Wegfurt an der Brend in Unterfranken. Seit 1982 ist er im Besitz des Rhönklub-Zweigvereins Florenberg: