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Türme

21.09.2024: 1689 im Pfälzischen Erbfolgekrieg gesprengt, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts von einem Bürger auf den Ruinen des Turmes ein Belvedere eingerichtet, welches heute den Besuchern einen guten Blick über Oberwesel bietet:

21.09.2024: Der Felsenturm befindet sich zwischen dem Koblenzer Torturm und dem ehemaligen Niederburger Torturm und wurde – wie der Name bereits verrät – auf einem etwa 5 Meter hohen Felssockel errichtet. Der Felsenturm sowie der Abschnitt der Stadtmauer wurden im Zuge der dritten Bauphase nach 1330 errichtet. Die Stadtmauer erreicht eine Höhe von über 16 Meter über der Grabensohle. Der Niederburger Torturm galt einst als der aus Verteidigungssicht wichtigste Turm der Stadt. Dies erkannten auch die Angreifer bzw. Besetzer der Stadt, sodass die Franzosen diesen Torturm im Pfälzer Erbfolgekrieg (1689) sprengten. Für den Bau des Turmfundaments des Felsenturms musste der anstehende Felsen zunächst abgearbeitet werden. Da dies ein umständliches Unterfangen war, ist der Grundriss des Felsenturms kleiner als der Grundriss der anderen Türme. Der Felsenturm besitzt die Maße 6 x 5 Meter. In der Höhe weist er drei Stockwerke auf. Diese reichen aufgrund der Erhöhung durch seine Lage auf einem Felssockel aus verteidigungstechnischer Sicht aus. Im zweiten Geschoss, auf 13 Metern Höhe, weist der Felsenturm rundbogige Ausgänge auf den Wehrgang der Stadtmauer sowie Schiesscharten zur Flanken- und Frontrichtung auf. Zudem muss erwähnt werden, dass der zur Stadt hin offene Schalenturm nicht ganz rechteckig ist. Er steht vielmehr schräg auf dem Sockel. Dies findet unter anderem auch in dem Richtungswechsel der Stadtmauer, die einen Knick nach Süden macht, Begründung. Von der architektonischen Gestaltung handelt sich bei dem Felsenturm um einen weiteren Schalenturm, der stadtseitig offen ist und lediglich über drei massive Mauern verfügt. Dennoch eignet sich der Felsenturm aufgrund der umfassenden Vermeidungstechniken besonders zum Schutz der Stadt. Er weist neben mehreren Schiesscharten einen unter dem Dach rundverlaufenden Wehrgang auf. Geschützt war dieser Wehrgang durch ein hohes Dach. Heute ist die Stadtmauer vom Felsenturm bis zum ehemaligen Niederburger Torturm begehbar. Allerdings musste der Bauverein dieses Teilstück der Stadtbefestigung vorher sanieren bzw. stabilisieren:

21.09.2024: Um 1250 wurde die Stadt nach Norden hin erweitert. Den Vorort Niederburg sicherte man durch eine mächtige Mauer mit sieben Türmen und drei Stadttoren. Zum Schutz der wichtigen Handelsstrasse die nach Koblenz und Köln führte, baute man den Koblenzer Torturm. Früher verlief diese Fernstrasse zwischen Oberwesel und St. Goar nicht durch das Rheintal, sondern über die Höhe. Der Koblenzer Torturm ist ebenfalls ein Schalenturm. Man setzte den 19 Meter hohen Turm aber nicht auf die Stadtmauer, sondern baute ihn vor die Mauer, denn aus den Fehlern beim Bau der Türme am Rhein hatte man gelernt. Die Tordurchfahrt konnte durch schwere Torflügel verschlossen werden. Die Angelsteine sind noch zu sehen. Bei Gefahr sicherte zusätzlich ein Fallgatter das Tor. Vor dem Tor lag ein tiefer Stadtgraben, über den eine Holzbrücke führte. Die vier Geschosse des Turmes waren durch Leitertreppen miteinander verbunden. Der Turm war immer bewacht. Das oberste Geschoss hatte nach allen Seiten hin Fensteröffnungen. Durch die konnte jede Bewegung auf der Straße, aber auch jeder Brand in der Stadt früh erkannt werden. Alte Stadtansichten zeigen den Turm mit einem Spitzdach:

21.09.2024: Die Wege in das Hinterland von Oberwesel führten früher durch die Täler des Oberbaches und des Niederbaches. Von den Toren, die diese Strassen einst sicherten, ist nur das Mühlentor am Niederbach erhalten. In dem engen Tal war die Verteidigung der Stadt schwierig, denn der Bach musste durch einen hohen und offenen Bogen unter der Stadtmauer durchgeführt werden. Damit der Feind durch diese Bogenöffnung nicht in die Stadt eindringen konnte, sicherte man sie durch ein Eisengitter. In dem Talgrund war die Fundamentierung des Turmes schwierig. Darum baute man ihn auch nur zwei Stockwerke hoch. Dennoch mussten die Fundamente schon mehrmals gesichert werden, weil der Bach sie unterspült hatte. Vom Wehrgang der Stadtmauer gelangte man durch eine Rundbogenpforte gleich in die Wachstube über der Tordurchfahrt. Von hier konnte man durch Schiessscharten die Feldseite und durch eine Gussnase die Tordurchfahrt sichern. Zur Stadtseite hin war die Wachstube durch eine Fachwerkwand geschlossen. Das Obergeschoss war über eine Leitertreppe zu erreichen. Dieses Geschoss hatte nach allen drei Seiten Fenster und über dem Bach einen Aborterker. Die Mühle neben dem Tor war die Klostermühle des Minoritenklosters. In der Nähe lag auch die Nonnenmühle des Zisterzienserinnenklosters. Die Mühlen innerhalb der Stadtmauern waren bei Belagerungen besonders wichtig. Insgesamt waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts im Niederbachtal noch 14 Mühlen in Betrieb:

21.09.2024: Die Stadtmauer, die um 1220 zunächst nur um die Kernstadt gebaut wurde, machte an der Mündung des Niederbaches einen Bogen nach Westen und verlief von da über den Hang des Niederbaches hinauf zur Martinskirche. In diesem Mauerabschnitt sicherte der Kölner Torturm die Strasse, die von Oberwesel nach Norden führte. Dieser wichtige Handelsweg von Mainz nach Köln musste damals zwischen Oberwesel und St. Goar über die Höhe geführt werden, weil wegen der steilen Uferfelsen ein Strassenbau am Rhein entlang nicht möglich war. Das erklärt, warum der Kölner Torturm so weit vom Rheinufer entfernt liegt. Seinen Namen hat er nach dem Zielort Köln, denn durch dieses Tor führte die alte Römerstrasse, die einst die Legionslager Mainz und Köln miteinander verband. Nach der Stadterweiterung um 1350 übernahm die gleiche Funktion, die bisher der Kölner Torturm hatte, nun der Koblenzer Torturm. Der heutige Königsweg, die alte via regia führte geradewegs vom Kölner Torturm durch den Koblenzer Torturm auf die Höhe. Über der wegen der alten Strassenführung schräg angelegten Tordurchfahrt erhebt sich ein Schalenturm mit vier Geschossen. Hakensteine aussen am Tor und Angelsteine innen zeigen, dass das Tor durch ein Fallgatter und ein Tor gesichert werden konnte. Wie bei den anderen Schalentürmen auch, umzog früher das oberste Geschoss vor den Fenstern ein hölzerner Wehrgang . Die Balkenlöcher lassen das noch erkennen. Die Rückwand ist heute mit modernem Fachwerk geschlossen. Der Turm ist in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden:

21.09.2024: Der Michelfeldturm I ist ein relativ kleiner, fast quadratischer Schalenturm von 6,5 Meter Seitenlänge. Er ragt auf der Feldseite etwa vier Meter vor die Mauerflucht. Über dem sehr hohen Erdgeschoss liegen noch drei weitere. Diese haben nach allen drei Seiten hin Schiessscharten. Die einzelnen Geschosse waren durch Balkendecken voneinander getrennt, aber mit Leitertreppen untereinander verbunden. In dem Mauerwerk des obersten Geschosses waren nach jeder Seite zwei rechteckige Fenster eingelassen und ein Wehrgang aus einer Holzkonstruktion führte rundum. Wie Stadtansichten bis ins frühe 19. Jahrhundert zeigen, trug der Turm immer ein Dach, das danach aber verloren ging. Das heutige Dach, die Verschieferung des Turmes zur Stadtseite hin, die vergitterten Fenster und der Wehrgang auf Eisenträgern stammen von einem privaten Ausbau, der in den Jahren von 1979 bis 1983 vorgenommen wurde.
Der Turm kann nicht besichtigt werden:

21.09.2024: Der Michelfeldturm II steigt mit seinen fünf Geschossen bis zu der stolzen Höhe von 20 Metern auf. Dieser mächtige Schalenturm misst an seiner Sohle 7,80 Meter in der Breite und ragt 5 Meter vor die Stadtmauer. Die einzelnen Geschosse hatten Balkendecken. Auf Leitertreppen konnte man hochsteigen. Jedes Geschoss hatte nach allen drei Seiten Schiessscharten. Das oberste besass rechteckige Fensteröffnungen und einen hölzernen Wehrgang. Die Seite zur Stadt hin war durch eine Holzwand verschlossen, wie die ausgesparten Balkenlöcher vermuten lassen. Früher trug der Turm ein hohes Pyramidendach, wie alle alten Stadtansichten belegen. So hohe Schalentürme wie der Michelfeldturm II sind, weil sie nur drei Mauerscheiben haben, statisch nicht sehr stabil. Die mittelalterlichen Baumeister verbesserten die Statik der zur Stadtseite hin offenen Türme durch ein ausgeklügeltes System von hölzernen Mauerankern. Dicke Eichenbalken verklammerten die drei Turmwände miteinander und kompensierten so die fehlende Stabilität, die eine vierte Mauerscheibe gegeben hätte. Da diese Maueranker im Laufe der Zeit verrottet sind, fiel bei dem Michelfeldturm II 1938 die südliche Turmwange zu einem Drittel ein. Der Turm ist aber wieder saniert:

21.09.2024: In dem Namen des Turmes spiegelt sich ein Stück Agrargeschichte. Er war in der Tat die Wohnung des städtischen Kuhhirten. Bis zu Beginn der Industriealisierung hielten auch viele Haushalte in einer Stadt Vieh. Die Winzer in Oberwesel waren bis zur Erfindung des Mineraldüngers auf den Dung der Kühe angewiesen. Der Kuhhirtenturm ist der dritte rechteckige Schalenturm auf dem Michelfeld. Da er in einer Geländesenke steht, mussten bis zur Höhe des Wehrganges zwei Untergeschosse gebaut werden, um diesen möglichst auf einer Ebene zu halten. Der Kuhhirtenturm ist darum der einzige, der sechs Stockwerke aufweist. Die Fundamente reichen bis sechs Meter in die Tiefe. Das Mauerwerk ist zwei Meter stark, misst in der Breite acht und an den Seiten etwa sieben Meter. Der Turm trug immer ein Pyramidendach. Ältere Ansichten zeigen, dass der Kuhhirtenturm früher zur Stadtseite hin mit einer verschieferten Bretterwand verschlossen war. Im vierten Obergeschoss lag die Wohnung des Kuhhirten. Der musste auch das Amt des Feuerwächters wahrnehmen. Die Wachstube hatte darum zur Stadt hin einen vorkragenden Erker mit Fenstern nach allen Seiten. Im Dach hing in einer breiten Schallöffnung die Feuerglocke. In einer Dachgaube darüber war das Zifferblatt einer Uhr zu sehen. Im Innern des hohen Turmes gab es keine Treppen, sondern der Kuhhirte musste auf Leitern in seine Wachstube hochsteigen. Bei der dringend notwendigen Sanierung des Kuhhirtenturmes wurde er 1983 zu einem Wohnturm umgebaut. Er wird privat genutzt und kann nicht besichtigt werden:

21.09.2024: Der Pulverturm liegt auf einem Felssporn an einer für die Verteidigung der Stadt wichtigen Stelle. Hier änderte die Stadtmauer auf dem Michelfeld ihre Richtung und steigt in das Tal des Oberbaches hinab. Nur der Pulverturm wurde als halbrunder Schalenturm zugleich mit dem Bau der Mauer hochgezogen. Durch dendrochronologische Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass die Zeit seiner Erbauung in die Jahre 1241/42 fällt. Der Turm war zunächst, wie die ganze Mauer auf dem Michelfeld, niedriger als sie sich heute darbietet. Als die Stadtmauer erhöht wurde, stockte man auch den Pulverturm um zwei neue Geschosse auf. Zum bessern Schutz des Pulvers erhielt das unterste Geschoss ein Tonnengewölbe. Das oberste Geschoss versah man mit einem Zinnenkranz und einem hölzernen Wehrgang. Bei genauem Hinsehen kann man im aufsteigenden Mauerwerk die zugemauerten Zinnen des älteren, niedrigeren Turmes noch sehen:

21.09.2024: Der Weisse Turm hat der heutigen Stadt und Verbandsgemeinde Weissenthurm ihren Namen gegeben und fungiert als anschauliches Beispiel eines spätmittelalterlichen Wehrturms. Im Volksmund heißt er Eulenturm. Der freistehende 28,5 Meter hohe Wohn- und Wehrturm wurde Anfang des 15. Jahrhunderts vom Trierer Erzbischof Werner von Falkenstein in Rheinnähe errichtet. Damals diente er der Sicherung der Zollstelle und Festigung der Grenzlinie zum Kurkölner Herrschaftsgebiet im Norden. Der verputzte Bruchsteinbau wurde anstelle eines 1298 nachgewiesenen Kettiger Turms errichtet und bildete den Anfang eines gesicherten Grenzverlaufs von Weissenthurm nach Mayen. Der „wiesse Thorn“ sicherte die ehemals dort befindliche Zollschranke mitsamt dem Zollhaus und garantierte den Trierer Erzbischöfen die Einnahme der Landzölle. Heute dient der Turm romantischeren Zwecken, hier sind Trauungen und Feierlichkeiten möglich: