19.07.2022: Die Ritzebütteler Martinskirche wurde 1816-1819 erbaut. Wesentlichen Anteil daran hatte der Amtmann Abendroth. Ihm war sehr daran gelegen, für die Ritzebütteler ein bescheidenes Bethaus zu schaffen, um vor allem den „Frauenzimmern“ den weiten oft matschigen Fussweg nach Groden zu ersparen. Viel Geld stand nicht zur Verfügung, und so entstand ein schlichtes, klassizistisches Gebäude. Am 22.August 1819 fand die Weihe der Kirche statt und wurde nach Martin Luther Martinskirche benannt. So hatten die Ritzebütteler endlich ihre eigene Kirche mit 600 Plätzen, jedoch noch ohne Turm. Bevor man an den Bau eines Turmes denken konnte, waren schon 1828 die ersten Sanierungsarbeiten durchzuführen, denn obwohl die Mauern und Pfeiler auf über 200 Rammpfählen gebaut waren, zeigten sich die ersten Senkungen. Am 15. November 1885 konnte der neue Turm, die Glocken und eine neue Orgel eingeweiht werden, zugleich mit aussen angebrachten Strebepfeilern, die den Druck des Dachstuhles abfangen sollten. Bemerkenswert ist das Kreuz auf dem Altar. Es ist ein Dokument jüdischchristlichen Zusammenlebens in dieser Stadt. Der Amtmann Abendroth beauftragte einen Vorsteher der kleinen, jüdischen Synagogengemeinde, Samuel A. Friedländer, mit der Beschaffung des Kreuzes. Dieser war ihm persönlich bekannt und verfügte über weitreichende Beziehungen bis nach London und Paris. Als er auf einer Reise in Paris kein Kruzifix in geeigneter Grösse finden konnte, liess er selbst eins anfertigen. Die entstandenen Mehrkosten übernahm er aus eigener Tasche. Eine kleine Episode nur, die zeigt, was zu Anfang des 19. Jahrhunderts selbst in einer Kleinstadt an aufgeklärter Toleranz möglich war. Leider nur eine Episode – es kamen andere Zeiten, auch in Cuxhaven:
18.07.2022: Das Universum Bremen ist ein wissenschaftliches Mitmachmuseum in der Hansestadt. Hier können Kinder und Erwachsene Experimente durchführen und so ein Stück mehr verstehen, wie die Welt, die Natur, Physik und Chemie funktionieren. Das Schöne am Science Center Bremen ist, dass der Spassfaktor nicht zu kurz kommt und es viel zum Erleben und Staunen gibt. Wenn man zum Universum anreist, ist das interaktive Museum kaum zu übersehen, denn an der Strasse taucht auf einmal ein riesiger Wal auf. Natürlich handelt es sich nicht um den Meeresbewohner, sondern um ein riesiges Gebäude, welches einem Wal nachempfunden wurde. Es sieht schön aus und ist ein richtiger Blickfang:
02.07.2022: Die Kinzig war in mittelalterlicher Zeit ab Gelnhausenschiffbar und eröffnete somit den Wasserweg als weitereTransportmöglichkeit. Durch das Schifftor konnten dieWaren aus der Stadt aufs Wasser umgeschlagen werden und umgekehrt. Der sehr massiv gebaute Torturm wurde im 14. Jahrhundert erbaut und gehörte zum äusseren Ring der Stadtmauer:
02.07.2022: Das spätmittelalterliche Haintor liegt auf der Burgstrasse von Gelnhausen und ist ein Teil der früheren Vorburg Stadtbefestigung, die man damals über die Kinzig betreten konnte. Im Jahre 1479 war die Vollendung der Vorburgummauerung mit Haintor und Obenhäuser Tor für die Kaiserpfalz abgeschlossen. Es trug früher einen Fachwerkaufbau, in dem der Torwächter wohnte:
02.07.2022: Die Zehntscheune am Rand der Müllerwiese war ursprünglich im 15. Jahrhundert als Wohnung des Burgkaplans erbaut worden und wird daher auch manchmal heute noch als Burgkaplanei bezeichnet. Im 17. Jahrhundert ging das Gebäude in den Besitz der Familie Forstmeister über, die bereits ein Nachbargebäude besassen, das 1840 abgerissen wurde. Dabei versetzte man deren Allianzwappen an die Zehntscheune, die tatsächlich erst ab diesem Datum diesen Namen zu Recht trug. Heute ist die Zehntscheune im Besitz der Stadt Gelnhausen und wird für Veranstaltungen genutzt:
02.07.2022: Die Marienkirche in Gelnhausen ist die ehemalige Kirche des Prämonstratenserstifts Langenselbold. Sie stammt vermutlich aus dem späten 12. Jahrhundert und wurde 1223 das erste Mal urkundlich in einem Schutzbrief des Papstes Honorius III. für das Kloster Selbold erwähnt. In dieser Urkunde, die 1238 durch eine weitere bekräftigt wurde, sicherte der Papst den Chorherren des Klosters Selbold die Patronatsrechte über die Marienkirche zu. Diese Entscheidung hatte entsprechende Auswirkungen auf den Bau der Peterskirche. Die Marienkirche verblieb bis zur Auflösung des Klosters im Jahre 1543 in dessen Besitz. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Kirche laut einem Vertrag mit der Stadt Gelnhausen lutherisch. Dieser friedliche Vorgang und der spätere Widerstand der Stadt gegen die Einführung der reformierten Konfession in Gelnhausen hatte deutliche Auswirkung auf die Marienkirche. Der Bildersturm blieb aus und das Innere der Kirche (insbesondere die Altäre und der mittelalterliche Lettner) blieb im Wesentlichen erhalten. Die verschiedenen Bauabschnitte der Kirche sind in ihrem Äusseren und Inneren teilweise recht deutlich sichtbar. Der wohl auf das Jahr 1120 zurückgehende einschiffige Ursprungsbau (erhalten ist das Westportal) wird in staufischer Zeit zu einer dreischiffigen Basilika ausgebaut. Das Langhaus der Kirche und der Westturm sind im romanischen Stil erbaut. Die ursprünglich auch romanischen Seitenschiffe wurden allerdings um gotische Elemente erweitert. So wurden zum Beispiel die ursprünglichen Fenster zugemauert und durch darüber angebrachte gotische Fenster ersetzt. Nach Osten fortschreitend gehört der Bau der Frühgotik an. Die ersten grösseren Restaurierungsarbeiten gab es ab 1877. Diese dienten vor allem der Erhaltung des südlichen Turms. Ab 1945 wurden die Kriegsschäden nach und nach repariert. Seit etwa 1962 wurde die Kirche in mehreren Etappen restauriert. Hierbei wurden viele der Arbeiten aus dem 19. Jahrhundert wieder rückgängig gemacht oder in ihrer Form entschärft. Zum Beispiel wurde die im 19. Jahrhundert eingebaute Kanzel wieder durch die hölzerne Kanzel aus der Renaissance-Zeit ersetzt. Für den weiteren Erhalt der Kirche wird eine Stiftung ins Leben gerufen. Als erstes Ergebnis von deren Arbeit kam es bereits im Jahr 2000 zu Renovierungsarbeiten an den fünf mittelalterlichen Chorfenstern. Der markante Chor der Marienkirche, aber ebenso die Vierungstürme standen Pate für die Architektur der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin:
02.07.2022: Das besonders an der Schauseite mit staufischen Bauelementen reich verzierte Gebäude am Untermarkt war im Mittelalter Sitz des kaiserlichen Vogts und des kaiserlichen Gerichts der Reichsstadt, dann wohl auch von Bürgermeister und Rat, bis diese in das Rathaus am Obermarkt, ein ehemaliges Handelshaus, umzogen. Das Romanische Haus ist heute im Besitz der evangelischen Kirchengemeinde, das mittelalterliche Rathaus am Obermarkt noch heute in dieser Nutzung:
02.07.2022: Das einstmals grösste Tor der Stadtbefestigung wurdebis zum 19. Jahrhundert als Einfahrtstor genutzt. Dann wurde die Straße auf die Nordseite verlegt, das Tor in der Höhe gekappt und zum Wohnhaus umgebaut:
02.07.2022: Das Innere Holztor war in die Stadtmauer integriert und sicherte die Stadt nach Norden. Der Name Holztor leitet sich von der Lage am Stadtausgang zum Büdinger Wald ab, von dem man das damals unentbehrliche Holz in die Stadt brachte. Es gehörte zum ersten Befestigungsring der Stadt, der bereits zu Beginn des 13.Jahrhunderts das Stadtgebiet vor feindlichen Angriffen schützte: