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Burgen

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29.07.2024: Der Friedberger Burgberg, der in seiner 2000jährigen Geschichte die Heimat von Römern, Rittern und Grossherzöge war, präsentiert sich heute als eine der grössten Burganlagen im deutschen Sprachraum. Auf insgesamt 39.000 Quadratmeter Fläche ist der Besuch der Anlage ein Streifzug durch die Geschichte. Angefangen mit der Besichtigung einer römischen Badeanlage, die zu den am besten erhaltenen römischen Ruinen in Hessen zählt, über die prägenden Bauten aus dem späten Mittelalter oder die im Jahr 1808 eingeweihte Burgkirche als Zeugnis einer der wenigen früh-klassizistischen Kirchen Deutschlands. Das Wahrzeichen der Burg ist jedoch der Adolfsturm, der die Landschaft weithin beherrschender Bergfried der Burg Friedberg. Der in der Mitte des 14. Jahrhunderts erbaute Turm ist heute das älteste noch erhaltene Bauwerk aus dem Spätmittelalter. Heute residiert im ehemaligem Burggrafiat und späterem Schloss und Gästehaus der Grossherzöge von Hessen-Darmstadt die Finanzbehörde und in einem Teil der mittelalterlichen Gebäude bereiten sich Schüler und Schülerinnen auf Ihr Abitur im vor. Ein besonderes Highlight der Anlage ist der aufwendig neugestaltete Burggarten. Unmittelbar an der geschäftigen Kaiserstrasse angrenzend lädt er auf kurzem Wege zur Besinnung und zum Rückzug ein. Ein Rundgang in Bildern:

Südliches Burgtor, Burggraben und Südwestturm:

Burgwache:

Friedberger Schloss – von 1604 bis 1610 entstand das Hauptgebäude im Stil der Hochrenaissance. Zunächst diente es als Amtssitz des Burggrafen – daher der Name Burggrafiat. Nach dem Übergang der Burg an Hessen nutzten die hessischen Grossherzöge das Schloss als Sommerresidenz. Vom 30. August bis zum 24. Oktober 1910 war das Friedberger Schloss Domizil für die Familien des Zaren und des Grossherzogs. Während Zarin Alexandra in Bad Nauheim ihre angeschlagene Gesundheit kurierte, trafen sich Zar Nikolaus II. und Großherzog Ernst Ludwig zum Tennis. Ausflüge, Feste und Verwandtschaftsbesuche kennzeichneten den Besuch der Zarenfamilie, der europaweit eine beispiellose mediale Aufmerksamkeit auf sich zog. 1990 zerstörte ein Großbrand das Friedberger Schloss, allein die Aussenmauern blieben erhalten. Heute jedoch zeigt sich das auch unter dem Namen Kronberger Hof bekannte Renaissance-Gebäude wieder im alten Glanz und beherbergt die Mitarbeiter der Finanzbehörde – die neuen Schlossherren. Schlosstor und Herrenhaus:

Kavalierbau:

Ehemaliges Deutschordenhaus:

Burgkirche – es begann alles mit einer kleinen Kapelle, die wahrscheinlich um 1260 gebaut und dem Schutzheiligen Georg gewidmet wurde. Bis ca. 1423 erfolgten immer wieder Um- und Ausbauten bis schliesslich 1783 die Kapelle abgerissen wurde. Doch das Baumaterial der alten Kapelle war wiederum der Grundstein der heutigen Burgkirche. Erhalten geblieben sind unter anderem auch insgesamt vier Glocken, die im Turm der Burgkirche noch heute die Gemeinde zum Gottesdienst rufen. Die Kirche erhebt sich heute auf einem kreuzförmigen Grundriss, der nach Osten ausgerichtet ist. Der Bau zeigt eine klare Gliederung zwischen ausgehendem Barock und aufkeimendem Klassizismus. Seit 1976 ist die Burgkirche Predigtstätte des Burgbezirks. Gottesdienste finden in der Burgkirche, die nach einer aufwendigen Renovierung in den letzten vier Jahren wieder im alten Glanz erscheint, regelmässig statt:

Adolfsturm – er ist das unumstrittene Wahrzeichen von Friedberg. Der von weit her gut sichtbare und bei Dunkelheit in warmen Goldtönen angestrahlte Bergfried wurde Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut. Nach der Legende hat sich Folgendes zugetragen: Graf Adolf von Nassau hatte Ärger mit den Burgmannen. Der Konflikt endete damit, dass Graf Adolf von den Burgherren bei einer Fehde 1347 festgenommen wurde und nur gegen ein Lösegeld wieder auf freien Fuss kam. Glück für den Grafen und die Burgherren. Der Graf bekam die Freiheit und die Burgherren bauten von den unerwarteten Einnahmen einen neuen Turm im Norden der Anlage – den heutigen Adolfsturm. Der Turm ist insgesamt 58 Meter hoch. Unten gibt es einen Kerker zu besichtigen, oben laden zwei Aussichtsplattformen dazu ein, weit über die Stadtgrenzen zu schauen. Bei klarer Fernsicht hat man einen Rundblick auf die Landschaften der Wetterau, des Taunus, des Vogelsbergs und in die Rhein-Main-Ebene mit ihrer imposanten Frankfurter Skyline. Eine ganz andere Sicht auf den Butterfassturm hatte 2011 der Friedberger Berufskletterer Jens Eisenkrämer. Er wagte die Erstbesteigung des Friedberger Wahrzeichens, die der Filmemacher Oliver Strunck in der Dokumentation Meine innere Stimme festhielt:

Nördlicher Torweg:

Westzwinger mit Eck- und Halbrundturm:

Südwestturm:

Das im Westen der Burg vorgelagerte Bollwerk Dicker Turm:

Burggraben und Südtor aus Richtung Westen:

Südliches Burgtor – Burgseite:

Ostzwinger und Burggarten:

Blick vom Ostzwinger auf das Rosental Viadukt:

10.07.2024: Von der ehemaligen Burganlage Idstein, die auf einem schmalen gestreckten Felsrücken inmitten der Altstadt gelegen war, sind im Bereich der ehemaligen Oberburg nur noch der Bergfried, das alte Amtsgericht, das Torhaus, sowie noch dazwischenliegende Wohngebäude übrig geblieben. An Stelle der Vorburg entstand Anfang des 17. Jahrhunderts das Residenzschloss im Renaissancestil (siehe dort).

Bergfried (siehe Hexenturm Idstein):

Gebäudegruppe der ehemaligen Burganlage mit dem Alten Amtsgericht. Das Amtsgericht ist ein 1588 als Neue Kanzlei errichteter Erweiterungstrakt der Burg. Der Steinbau mit achteckigem, von welscher Haube gekröntem Treppenturm und sein südlich anschliessender Zwischenbau mit zwei Fachwerkgeschossen auf hohem massiven Keller werden heute durch die Stadtverwaltung genutzt:

Das ehemalige Kanzleitor wurde 1497 erbaut und bildet die Trennlinie zwischen herrschaftlichem und bürgerlichen Bereich. Das markante Gebäude besteht aus einem sich über zwei Massivgeschossen aus Bruchstein erhebendem verschieferten Fachwerkgeschoss mit hohem, steilen Walmdach und an vier Seiten über Eck gestellte zweigeschossige Erker. Das Kanzleitor diente im Laufe seiner Geschichte als Wachstube, Gefängnis, Folterkammer, Getreidespeicher und Wohnung. Heute befindet sich das festliche Trauzimmer des Idsteiner Standesamtes im Obergeschoss:

Die ehemalige Zehntscheuer – der Herrenspeicher – wurde als Pferdestall 1745 auf dem Gelände der ehemaligen Vorburg am Aufgang zum Schloss Idstein erbaut. Der voluminöse Bau mit massivem, aus Bruchsteinen gemauerten Erdgeschoss und einem Fachwerkobergeschoss wird heute als Jugendmusikschule und Geschäftsstelle der Volkshochschule genutzt:

Anstelle eines älteren Gefängnisbaus wurde 1858-59 das ehemalige Gefängnis errichtet, das heute das Jugendzentrum Idstein beherbergt. Der Bruchsteinbau gehört ebenfalls zum Komplex ehemaliger Amtsgebäude des Schlossbezirks:

08.06.2024: Hoch über Bacharach thront Burg Stahleck. In ihrem Inneren ist heute eine Jugendherberge untergebracht, die vor allem bei Schulklassen und ausländischen Individualreisenden beliebt ist. Die erste Erwähnung der Burg findet sich 1135 in Verbindung mit dem Burgherrn Goswin von Stahleck. Den wahrscheinlich ältesten Burgteil findet man im Innenhof, den mächtigen Wohnturm. Die Westseite der Burg war Teil der Stadtbefestigung. Davor entdeckt man etwas für Höhenburgen ganz Seltenes: einen Burgweiher von rechteckigem Grundriss. Die Brücke gleich daneben war früher die Zugbrücke. Der Name der Burg setzt sich aus den mittelhochdeutschen Wörtern stahel für Stahl und ecke als Bezeichnung für einen Bergsporn zusammen und bedeutet damit unbezwingbare Burg auf einem Bergsporn. Während des Dreissigjährigen Krieges wurde sie von verschiedenen Parteien insgesamt achtmal belagert und erobert. Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs wurde die Burg wie die meisten Wehranlagen im Oberen Mittelrheintal endgültig zerstört. Französische Soldaten zündeten am 15. März 1689 Pulvervorräte in den Gewölben der Anlage an. Die Explosion zerstörte die Ringmauer und den Bergfried völlig. Die Wohngebäude brannten durch das entstandene Feuer komplett aus, und die Trümmer der Sprengung zerstörten die gotische Wernerkapelle am Fusse des Burgbergs. Burg Stahleck war derart stark beschädigt, dass ein Wiederaufbau unterblieb. Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz erwarb die Burganlage schliesslich 1909 von der preussischen Domänenverwaltung und liess sie ab 1925 als Jugendburg wiederaufbauen. 1967, mit dem Abschluss der Arbeiten am Bergfried, war sie jedoch erst vollständig wiederhergestellt. Die Burg selbst ist nicht zu besichtigen, der Innenhof ist frei zugänglich:

14.04.2024: Die Burg Michelstadt – allgemein als Kellerei bekannt – ist eine ehemalige Stadtburg in Michelstadt. Die Burg entstand aus einem fränkischen Meierhof. Der aus dem 10. Jahrhundert stammender Vorgängerbau wurde 1307 zerstört. Das heutige Areal war ursprünglich nur die Vorburg, die ehemalige Kernburg ist nicht erhalten. Die heutige Anlage entstammt im Wesentlichen den Wiederaufbauarbeiten des 14. Jahrhunderts sowie verschiedenen Baumassnahmen des 16. und 17. Jahrhunderts. Etwa um 1400 wurde die Stadt mit der teilweise heute noch erhaltenen Stadtmauer umgeben, in welche die Burg so weit einbezogen wurde, dass sie an zwei Stellen daran anschloss. Die Burg Michelstadt wandelte sich merklich mit der Errichtung neuer Gebäude ab 1517, vornehmlich zu Wohn- und Verwaltungszwecken. Erstmals Kellerei genannt wird die Anlage in einem Dokument von 1532. Nicht ganz geklärt ist, wann die eigentliche Hauptburg niedergelegt wurde. Vermutet wird, dass dies etwa in den Jahren des Baus der Stadtmauer stattfand. Es wird vermutet, dass sich Reste der Kernburg heute im Bereich des Stadtwalles befinden. Das Hauptgebäude ist vermutlich der ehemalige Palas. Es trägt die Jahreszahl 1506. Der Speicherbau besitzt ein hohes auf sieben Sandsteinsäulen ruhendes, mächtiges Kellergewölbe. Der Speicherbau diente jahrhundertelang als Zehntscheuer. Am Nordgiebel findet sich die Jahreszahl 1517. Teile des Gebäudes sind deutlich älter. Zur Burg Michelstadt gehören noch das Amtshaus und die ehemalige Remise, die heute das Museum Kainsbacher Mühle beherbergt. Aus der einstigen Burganlage entstammt wahrscheinlich noch der Diebsturm, dessen Erbauung auf das 13. Jahrhundert geschätzt wird. Heute finden in der Burg Michelstadt, der Kellerei, zahlreiche kulturelle Veranstaltungen statt. Während des Michelstädter Weihnachtsmarktes tauchen die historischen Gebäude in eine ganz besondere Atmospäre:

Museum Kainsbacher Mühle:

08.04.2024: Die Burg Fürstenberg ist die Ruine einer Höhenburg in Rheindiebach. Sie wurde in 152 Metern Höhe auf einem dreieckigen Felsvorsprung über dem Mittelrhein erbaut. Ihre Entstehungszeit geht auf das frühe 13. Jahrhundert zurück. Damals wurde sie unter dem Auftrag des Kölner Erzbischofs Engelbert I. als Zollburg und Sicherheitsfestung errichtet. In den späteren Jahrhunderten residierten laufend wechselnde Besitzer auf Burg Fürstenberg. Die 3 Meter dicke Schildmauer und der tiefe Halsgraben sorgten für eine hohe Widerstandsfähigkeit. Im Gegensatz zu den meisten Burgen hielt die Burg sogar dem Dreissigjährigen Krieg sehr gut stand. Allerdings wurde sie im späten 17. Jahrhundert durch die französische Armee mittels Sprengung zerstört. Lediglich der Bergfried blieb gut erhalten. Spätere Umbaupläne zu einem neugotischen Schloss scheiterten. Die Burgruine war zwischenzeitlich vor allem aufgrund ihrer anliegenden Weinberge attraktiv. So gehörte sie zeitweise dem Weingroßhändler Wasum und wurde bis 1993 zwischen verschiedenen Besitzern umher gereicht. Ihr jüngster Besitzer ist Gernot Stelter aus Rheindiebach, der seither in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege an einer intensiven Restaurierung der Burg Fürstenberg arbeitet. Sein Ziel ist es, die Ruine für Touristen wieder attraktiv zu machen. Bei den Wiederaufbaumassnahmen wurden originale Steine aus den Trümmern des Mauerwerks verwendet. Die Rekonstruktion des Gebäudes gestaltet sich als äusserst arbeitsintensiv und aufwendig. Ein terrassierter Absatz nordöstlich unterhalb der Burg ist heutzutage als Aussichtsterrasse frei zugänglich:

Blick von der Terrasse auf Rheindiebach, nach Lorchhausen und Bacharach:

08.04.2024: Die Heimburg über Niederheimbach ist auch als Burg Hohneck bekannt. Sie gilt als Beispiel des historistischen Wiederaufbaus einer Burgruine, die durch die Rheinromantik ausgelöst wurde. Ab 1295 liess der Mainzer Erzbischof Gerhard II. von Eppstein (1230-1305) an der Einmündung des Heimbaches in den Rhein den Bau der Heimburg beginnen. Es war eine Reaktion darauf, dass sich 1290 die Pfalzgrafen widerrechtlich die Burgen Sooneck und Reichenstein angeeignet hatten. Die etwa quadratisch angelegte Burg zeigt noch heute in ihrem Baubestand eine mächtige Schildmauer zum Rhein zwischen zwei Rundtürmen. Der südliche davon wurde zum hohen Bergfried ausgebaut. Nach Zerstörungen im Dreissigjährigen Krieg verkam die Burg zur Ruine. Die Begeisterung von Adeligen und reichen Bürgern für den Charme der Burgruinen am Rhein führte im 19. Jahrhundert zu vielen Besitzerwechseln und dem Wiederaufbau der Heimburg. In den Jahren 1866-68 wurde die Ruine im Auftrag des Rittergutbesitzers Freiherr Otto von Wackerbarth (1823-1904) unter Einbeziehung der mittelalterlichen Substanz wiederhergestellt. Dabei wurde über dem mittelalterlichen Keller der zweigeschossige Rheinflügel in neugotischer Architektur mit Zinnen und Ecktürmchen erbaut. Später kam die Burg an Gräfin Charlotte von Mellin. Ab 1882 liess der Weinhändler Eduard Rabeneck den Rheinflügel erweitern und im Garten das neugotische Verwalterhaus mit Zinnen und Wintergarten erbauen. Im Jahr 1898 kam die Burg an den Großindustriellen Robert Müser (1849-1927), der die Mühle hinzu erwarb und dort 1910 ein Gästehaus einrichtete. 1920 erwarb Nora Dunlop die Burg für 1 Million Mark. Die Abwicklung des Kaufs unternahm ihr Schwager und Vetter Hugo Stinnes, der zugleich Eigentümer und Generaldirektor der Firma Hugo Stinnes GmbH war. Er war seinerzeit wohl der bedeutendste deutsche Großindustrielle. Viele Bürger des Ortes fanden in der Inflationszeit auf der Burg bei Bauunterhaltungsarbeiten Arbeit. Die Heimburg diente der Familie Stinnes und ihren prominenten Gästen viele Jahre als repräsentativer Wohnsitz. Bis 1965 verblieb die Anlage in Familienbesitz. Bis heute ist die Heimburg in Privatbesitz und nur zu besonderen Anlässen geöffnet, wie z.B. der traditionelle Halt während des Umzugs am Kerbemontag im Burghof. Jedoch ist ihr Anblick im ganzen Dorf und von den Hängen des Heimbachtals aus sehr präsent:

20.03.2024: Nach der frühesten bisher bekannten Urkunde ist Frauenstein 1221 erwähnt worden, Heinrich Bodo von Frauenstein war Zeuge in einem Vergleich. Die Burg Frauenstein ist aber schon älter. Durch eine dendrochronologische Bestimmung eines original verbauten Holzbalkens, der in der Burg gefunden wurde, konnte das Datum in die Zeit um 1184 gelegt werden. Also entstand die Burg im 12. Jahrhundert und ist somit das älteste in Wiesbaden bekannte Bauwerk aus dem frühen Mittelalter. Als weiterer Besitzer der Burg ist Siegfried von Frauenstein 1231 urkundlich erwähnt. Seine Familie, die über mehrere Generationen Erbhofmarschälle des Mainzer Erzstiftes war, errichtete und erweiterte die Burg auf eigenem Grund und Boden. Das Burgdorf gleichen Namens entwickelte sich um die Burg mit ihrer hohen Ringmauer mit Wehrgang und Zinnen herum. Die Burg erhielt eine Vorburg mit Weiher, wie durch Grabungen im Jahre 1943 zum ersten Male bestätigt werden konnte. Mitte des 13. Jahrhunderts fiel die Burg an Philipp von Frauenstein, der ebenfalls ein Mainzer Marschall war. Um 1300 verkaufte Siegfried IV. die von den Vätern ererbte Burg mit allem Grundbesitz und den im Tal wohnenden Hörigen an den Erzbischof Gerhard von Mainz. Die Kurfürsten von Mainz spielten lange Zeit eine wichtige Rolle für die Burg Frauenstein und das gleichnamige Dorf. Kriegerischer Bedrohung ist die Burg im Laufe der Jahrhunderte nur wenig ausgesetzt gewesen. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Burg zum ersten Mal in ihrer wechselvollen Geschichte von König Albrecht I., dem Sohne Rudolfs von Habsburg, benannt. Im 14. Jahrhundert wurden Lehnsleute der Mainzer Bischöfe als Burgmänner eingesetzt. Im 17. Jahrhundert waren Frauenstein und seine Burg ein Aussenposten des Mainzer Kurfürsten gegen das Herzogtum Nassau. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verlor die Burg ihre Bedeutung als Grenzsperre und wurde nicht weiter instand gehalten. Am 20. November 1996 erstand dann der neu gegründete Burgverein Frauenstein das Burggelände für 1069 Mark. Unter Mithilfe der Frauensteiner Bürger sowie engagierten Spendern von ausserhalb ist es möglich geworden, die Burg zu renovieren und in den Stand zurückzuversetzen, den sie in Zeiten des 16. Jahrhunderts darstellte:

10.09.2023: Vor 1200 gründeten staufische Ministeriale aus dem Umkreis des mächtigen Dienstmannengeschlechts der Herrn von Hagen-Münzenberg zwischen drei älteren Dorfsiedlungen in der Flussniederung der Gersprenz eine Burg. Parallel dazu entstand mit Dieburg, wohl als königsnahe Gründung, eine planmässige Stadtanlage östlich der Burg. Die Wasserburg auf nahezu quadratischem Grundriss mit annähernd 60 Metern Seitenlänge, besass neben der inneren Befestigung einen äusseren Zwinger und einen Bergfried in der Mitte des Burghofes. Den Zugang zur Burg bildeten zwei Stichmauern, die das Burggelände mit der Stadtbefestigung Dieburgs verbanden, der Weg zur Burg führte über eine Brücke über die Gersprenz. Erhalten sind bis heute ein Eckturm der Zwingeranlage (Schloßturm), sowie Reste der Zwingermauern und das Albini-Schloss, erhalten bzw. restauriert sind auch die Stichmauern zur Stadtbefestigung, der nördliche Bachsprung über die Gerprenz und die historische Schlossbrücke aus dem 16. Jahrhundert:

Schlossturm:

Albinischloss:

09.09.2023: Die Burg Rheinfels wurde im Jahr 1245 von Graf Diether V. von Katzenelnbogen als Zollburg für Schiffe, die den Rhein aufwärts fuhren, errichtet. Innerhalb kurzer Zeit baute der Graf die Burg zu einer der stärksten Anlagen im Gebiet des Mittelrheins aus. Historisch belegt ist eine einjährige Belagerung im Jahr 1256 durch ein Heer des Rheinischen Städtebundes – diese blieb jedoch ohne Erfolg. Danach erlangte die Burg Rheinfels den Ruf, uneinnehmbar zu sein. Die Grafen von Katzenelnbogen stiegen im 14. Jahrhundert aufgrund vorteilhafter Heiraten und durchdachter Finanzpolitik zu einem der führenden Adelsgeschlechter am Mittelrhein auf, dadurch wurde aus Rheinfels ein bedeutsames Verwaltungszentrum. Als im 14. Jahrhundert Burg Neukatzenelnbogen auf der anderen Seite der Rheins errichtet wurde und die Grafen die Möglichkeit bekamen, eine Rheinsperre durchzusetzen, nahm die Bedeutung von Burg Rheinfels noch weiter zu. 1479 aber starb das Geschlecht der Grafen von Katzenelnbogen auf der Höhe seiner territorialen Machtentfaltung aus, damit fiel die Burg Rheinfels an die Landgrafschaft Hessen. Im 15. Jahrhundert erlangte Burg Rheinfels dann als Residenz des Grafen Johann III. und seines Sohnes Philipp auch im höfischen Leben mehr und mehr an Bedeutung und erlebte hier einen Höhepunkt. Um 1570 wurde die Burganlage von Landgraf Philipp dem Grossmütigen von Hessen zu einem prächtigen Renaissanceschloss umgestaltet. Als eine der stärksten Festungen am Mittelrhein konnte Rheinfels auch gegen die angreifenden Truppen Ludwig des XIV. erfolgreich gehalten werden. Das Ende der Burg als Festungsanlage kam im 18. Jahrhundert, als 1794 die Festung der französischen Revolutionsarmee ohne Widerstand übergeben wurde. Die Aussenwerke und die Burg selbst wurden in den Jahren 1796 und 1797 gesprengt. Die heutige Ruinenanlage ist immer noch sehr ausgedehnt und beeindruckt mit einem Gewirr an Wehr- und unterirdischen Minengängen, die zum Teil auch besichtigt werden können.

Eingangsbereich zur Burgruine Rheinfels und dem Romantikhotel Schloss Rheinfels:

Informationstafeln am Eingang:

Rheinfels Schnauferl – das Replikat aus dem Jahr 1982 eines Oldtimer-Kleinbusses des Herstellers Fleur de Lys im Stil der 1920er Jahre – es tourt durch die blühende Natur rund um St. Goar und kann auch als Location für ein ungewöhnliches Business-Meeting gemietet werden. Diverse Arrangements hat das Vier-Sterne-Superior-Hotel dazu aufgelegt – diese beinhalten beispielsweise einen Sektempfang vor der Abfahrt, verschiedene Stopps, ein Picknick oder auch ein anschliessendes Gourmet-Menü mit Blick auf den Loreley-Felsen:

Uhrturm:

Darmstädter Bau (Kernburg):

Görtz-Platz:

Standort des ehemaligen Bergfrieds:

Blick auf den Werlauer Hang:

Eingangsbereich vom Görtz-Platz aus gesehen:

Nordbau (Kernburg) mit Treppenturm und Apotheke:

Aufstieg zum Uhrturm:

Blick auf Rhein und Burg Maus:

Blick nach Sankt Goarshausen:

Ein ICE auf der linken Rheinstrecke:

Blick auf Haupt- und Kernburg:

Blick auf Vorburg mit Romantikhotel Schloss Rheinfels und dem Burghof:

Grosser Keller:

Hohe Batterie:

Marstall:

Fussgängerbrücke zum Burghof:

Blick über die Dächer von Sankt Goar beim Abstieg von der Burg:

09.09.2023: Wie eine Katze, die zum Sprung auf den Rheinzoll ansetzt – so erscheint die Burg Katz oberhalb von St. Goarshausen. An der nur von aussen zu besichtigenden Burg Katz lässt sich der fortgesetzte Konflikt zwischen den Kurtrierern und den Grafen von Katzenelnbogen ebenso festmachen wie an ihrem Pendant, der Burg Maus. Die Bezeichnung „Katz“ hat der Burg in St. Goarshausen der Volksmund eingetragen, die 1371 eigentlich als Burg Neu-Katzenelnbogen entstanden war. Mit ihr wollten die Grafen von Katzenelnbogen ihre Besitzungen am Rhein und insbesondere die Zollstelle im gegenüberliegenden St. Goar schützen – sowie gleichermassen bewusst ein Gegengewicht zur kurtrierer Burg Maus setzen, welche ihre Zollabfertigung bedrohte. Wie viele Rheinburgen vermag sie den französischen Truppen schlussendlich nicht zu wiederstehen, die Burg wird 1806 zerstört. Es dauert fast ein Jahrhundert, ehe ein historisierender Wiederaufbau 1898 bis 1899 die Ruine zum prächtigen Wohnsitz werden liess. Heute in Privatbesitz, steht die Burg einmal im Jahr zu Rhein in Flammen im Mittelpunkt, wenn von hier aus das Feuerwerk abgeschossen wird und bengalisches Feuer die Burg in rotes Licht taucht:

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