
Waterclerk
15.02.2024: Das Raschitor ist ein moderner Durchbruch durch die Mauer, der 1907/08 erfolgte. Unter dem Baudezernenten und Bürgermeister Georg Metzler wurde damals die verbliebene Mauer saniert, aber neben dem Raschitor im Norden auch das neue Andreastor im Süden und der Durchbruch für die Herzogenstrasse im Osten als neue Verbindungen durch die Mauer geschaffen, um modernen Verkehrserfordernissen zu genügen. Die Mauer setzt sich hier östlich fort:

Rechts der Scharfrichterturm:
15.02.2024: Der Scharfrichterturm steht im Nordabschnitt der Mauer, entstand wohl in staufischer Zeit und ist unterkellert. Ursprünglich war er 22 m hoch. Der Turm wurde 1689 gesprengt und beschädigt, für den Bau des Raschitores 1907/08 aber wieder hergestellt. So ist die stadtseitige Wand mittelalterliches Mauerwerk, die feldseitigen Mauern dagegen stammen aus der Zeit nach 1689. Der Turm wurde nur noch bis zur Höhe des Wehrgangs wieder aufgemauert. Seit dem Mauerdurchbruch des Raschitores bildet der Scharfrichterturm den westlichen Torturm des Tores:

15.02.2024: Der Ziegelturm, nach baulichen Merkmalen aus staufischer Zeit, steht im Nordabschnitt der Mauer, östlich der Martinspforte. Namensgebend war ein aus Ziegeln errichtetes Obergeschoss, das heute nicht erhalten ist. Nach Beschädigungen in der Stadtzerstörung 1689 und bei Luftangriffen 1945 wurde er noch in den 1970er Jahren ein Stück abgetragen, um die Belichtung einer dahinter gelegenen Wohnung zu gewährleisten. So ist er heute nur noch zweigeschossig und dient als Dachterrasse der benachbarten Wohnung. Ursprünglich war er 22 m hoch. Weiter wurde eine Tür in die historische Substanz eingebrochen und eine Podesttreppe vorgestellt:

15.02.2024: Martin Luther kam in die Stadt durch die Martinspforte. Heute steht an der Stelle ein 1904 nach Entwürfen von Georg Metzler in den Formen des 1689 zerstörten inneren nördlichen Stadttores errichtetes Gebäude, an dessen kunstvoll gestalteter Fassade das Wort Martinspforte geprägt ist. Von der Martinspforte führte Luthers Weg geradeaus durch die heutige Kämmererstrasse, vorbei an der mehr als 1000 Jahre alten Martinskirche und der jetzt nicht mehr vorhandenen Lampertuskirche zu seinem Quartier im Johanniterhof:
15.02.2024: Das Ludwigsdenkmal ist ein Denkmal für Grossherzog Ludwig IV. von Hessen und bei Rhein, das 1895 auf Initiative der Stadtverwaltung und mit Mitteln aus der Bevölkerung auf dem Paradeplatz errichtet wurde. Es erinnert an die militärischen Leistungen des 1892 verstorbenen Grossherzogs als Kommandeur der grossherzoglich hessischen Truppen, besonders der Grossherzoglich Hessischen Infanterie-Division vor Gravelotte und Metz im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71:

15.02.2024: Die dreischiffige, querhauslose Pfeilerbasilika mit geradem Chorabschluss wurde ab dem 12. Jahrhundert erbaut. Sie ist dem Heiligen Martin von Tours geweiht. Der Legende nach steht die Kirche an der Stelle, wo Martin einst in einem Kerker einsass. Bis in das 15. Jahrhundert war sie Grablege der Familie Kämmerer von Worms, genannt von Dalberg, deren Höfe unweit in der Kämmererstrasse lagen. Die ursprünglichen Bauten des Martinsstifts sind fast völlig verschwunden. Ein mediterraner Innenhof lädt zum Verweilen ein:

15.02.2024: Das Amtsgericht Worms ist eines von vier Amtsgerichten im Bezirk des Landgerichts Mainz. Als Amtsgericht ist das Gericht in Angelegenheiten erster Instanz zuständig. Ihm übergeordnet ist das Landgericht Mainz. Zuständiges Oberlandesgericht ist das Oberlandesgericht Koblenz. Das Gerichtsgebäude befindet sich in der Hardtgasse 6 im Stadtzentrum am Obermarkt. Der repräsentative Bau ist dreiflügelig, die Hauptfassade fünfachsig und von Formen der Neorenaissance bestimmt, das Mansarddach ist dagegen ein neobarockes Zitat. Im Innern gibt sich das Gebäude dagegen in schlichten klassizistischen Formen, insbesondere im Treppenhaus. Die Aufstockung von 1906 weist Baudetails auf, die dem Jugendstil zuzuordnen sind. Im Zweiten Weltkrieg erlitten vor allem die Seitenflügel und der Dachbereich Schäden. Der Wiederaufbau erfolgte in vereinfachten Formen:
15.02.2024: Die Villa Enzinger ist eine großbürgerliche Villa, die von dem Mannheimer Architekten Wilhelm Manchot für den Erfinder und Fabrikanten Lorenz Adalbert Enzinger gebaut wurde. Zum Gebäudekomplex gehörte ein separates Maschinenhaus, in dem zwei Dampfmaschinen arbeiteten. Eine Maschine lieferte über einen Generator Elektrizität für die Beleuchtung der Villa, die zweite stand in Reserve, sollte die erste ausfallen. Worms besass, als das Haus 1885 gebaut wurde, noch keine zentrale Elektrizitätsversorgung. Auch eine zentrale Wasserversorgung fehlte. Dafür wurde der Wasserturm an der Südostecke des Gebäudes errichtet, der unter dem Dach einen Hochbehälter hat und so das Haus mit Wasser versorgte. Die Heizung erfolgte über Warmluft, die durch entsprechende Schächte in die einzelnen Räume geleitet wurde. Auch ein Speisenaufzug zwischen der im Keller gelegenen Küche und dem Speisezimmer gehörte selbstverständlich zur Ausstattung:

WORMS
(84.600 Einwohner, 100 m ü. NHN) ist eine kreisfreie Stadt am linken Rheinufer im Südosten von Rheinland-Pfalz. Das Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums liegt sowohl am Rand der Metropolregion Rhein-Neckar als auch der des Rhein-Main-Gebiets. Das Gebiet der Stadt Worms ist seit mehr als 7000 Jahren von Menschen besiedelt. Der älteste überlieferte Name der Stadt (Borbetomagus) ist keltischen Urspungs. Die Römer nannten die hochwasserfrei am Rhein gelegene Stadt nach dem hier wohnenden Stamm Civitas Vangionum. Es entstanden ein Garnisonsort und eine ausgedehnte Zivilsiedlung. In der Zeit der Völkerwanderung war Worms Hauptstadt des kurzlebigen Burgunderreiches. So will es zumindest das um 1200 aufgezeichnete Nibelungenlied. Seit dem frühen Mittelalter ist Worms Bischofssitz. Seit der Jahrtausendwende (Bischof Burchard, gest. 1025) erfolgt ein verstärkter Ausbau der Stadt, ihre Befestigung und die Errichtung von Stiften, Kirchen und Kapellen. Worms gehört in der Stauferzeit zu den wichtigsten Stützpunkten des Reiches und seiner Kaiser und Könige. Das seit dem 11. Jahrhundert entstehende Bürgertum und die bedeutende Wormser Judengemeinde sind Träger städtischen Bewusstseins. Die bereits von den Saliern privilegierten Bürger von Worms (1074 Zollfreiheit) erlangen in stetem Konflikt mit den Bischöfen und der Geistlichkeit im 13. Jahrhundert den Status als Freie Reichsstadt bis 1797. Die glanzvollen Wormser Reichstage der Jahre 1495 und 1521 (Luther vor Kaiser und Reich) dokumentieren den Stellenwert der Reichsstadt und erlangen weit über die Stadt hinaus Bedeutung. Auf eine wirtschaftlich gesicherte Epoche bis etwa 1600 folgt im 17. Jahrhundert ein langanhaltender Abschwung der seit der Reformation überwiegend lutherisch gewordenen Stadt. Im Jahre 1689 erfährt Worms eine fast völlige Zerstörung durch die Franzosen. Von diesem Schlag erholt sich die Stadt nahezu zwei Jahrhunderte nicht mehr. So bleibt Worms bis zum Ende des Alten Reiches eine kleine, nach wie vor stark durch die Geistlichkeit geprägte Landstadt. Einen tiefen Einschnitt bringt die französische Herrschaft mit sich (1797-1814). Das Ende von Bistum und Reichsfreiheit und mit ihr die Aufhebung fast aller geistlichen Institutionen führt zum Verlust der alten Lebensgrundlagen und zu nachhaltigen Veränderungen der Stadtgestalt. Voraussetzung für einen allmählichen Aufschwung in der von 1816 bis 1945 zum Großherzogtum Hessen gehörenden Stadt ist die rasante Entwicklung wichtiger Industriebetriebe vor allem der Lederindustrie während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Ende des Aus- und Aufbauwerkes der Jahre um 1900 wird durch die erneute Zerstörung der Stadt im Jahre 1945 markiert. Zwar bleibt der Dom weitgehend erhalten, doch sinkt die Altstadt in Schutt und Asche. Nach dem Krieg ist man trotz schwieriger Bedingungen bemüht, die Stadt wiederaufzubauen und neue Lebensgrundlagen zu schaffen. Wie kaum eine andere Stadt ist Worms durch ein stetes Auf und Ab seiner Geschichte geprägt.
Wasserturm Villa Enzinger:
Amtsgericht:
Katholische Pfarrkirche St. Martin:
Ludwigsdenkmal auf dem Ludwigsplatz:
Martinspforte:
Ziegelturm:
Scharfrichterturm und Raschitor:
Stadtmauer in der Rheintorgasse:
Evangelische Friedrichskirche und das Rote Haus:
Dominikanerkloster und Stiftskirche St. Paulus:
Katholische Pfarrkirche Liebfrauen:
Hagendenkmal am Rhein:
Pegelhaus am Rhein:
Nibelungenbrücken mit dem Nibelungenturm:
Ernst-Ludwig-Schule – ein repräsentativen Bau der Neorenaissance von 1905:
Durchlass Herzogenstrasse:
Bürgerturm:
Torturm:
Nibelungenmuseum:
Neues und Altes Rathaus:
Evangelische Dreifaltigkeitslirche:
Stadtbibliothek:
Dom St. Peter zu Worms:
Heylsschlösschen:
Neuromanischer Turm auf dem Platz der Partnerschaft:
Museum Heylshof:
Museum der Stadt Worms im Andreasstift:
Christoffelturm:
Stadtmauer und Villa Werger: