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09.03.2024: Der Bau des Schlosses geht auf Friedrich I. Barbarossa zurück, also dem Ende des 12. Jahrhunderts. Wächtersbach wurde als staufische Sicherungsburg und Jagdstützpunkt errichtet und diente wohl als Amtssitz von einem der Förster. Bereits um 1330 war die Burg aus Stein erbaut, stark erweitert und besass einen Wassergraben mit Zugbrücke und Torhaus. Ludwig II. (1422-1511) baute die Burg vollständig um. Das Schloss wurde nun zweistöckig und als Trapez mit 4 Ecktürmen erbaut. Nur der alte Bergfried blieb bestehen. Anton der I. von Ysenburg (1501-1560) führte weitere umfangreiche Umbauten durch und gestaltete die Burg im Stil der Renaissance um. Der vor dem Treppenhaus gelegene Rundturm entstand, Aufstockung einzelner Gebäudeteile, Abriss des einen Eckturms und die Ausschmückung des Innenhofes erfolgte. Über dem Eingang kann man sein Wappen links und das seiner Frau Anna von Wied-Runkel rechts sehen. Nach dem dreissigjährigen Krieg war das Schloss sehr heruntergekommen und renovierungsbedürftig. Bei der Renovierung von Johann Ernst (1625-1673) wurde das Gebäude einheitlich auf drei Geschosse erhöht. Ab dem Jahr 1816 kam es zu den letzten grossen Veränderungen und Umbauten. Der Bergfried wurde abgetragen, die Wassergräben zugeschüttet und der Park als englischer Landschaftspark angelegt. Im Innenhof erfolgte 1875 der Bau des Treppenturms, der nur als Verbindung der einzelnen Stockwerke gedacht war und kein eigenes Turmzimmer erhielt. Seit dieser Zeit ist die Anlage eine geschlossene Vierflügelanlage. Im Jahre 1939 machte ein Grossbrand das Schloss unbewohnbar. Die Fürstenfamilie zog nach Büdingen um. In den siebziger Jahren diente das Schloss dem deutschen Entwicklungsdienst als Verwaltungsgebäude und Unterkunft. Seit 1978 stand es leer und war dem Verfall preisgegeben. Seit Frühjahr 2020 befindet sich die Stadtverwaltung in den neuen Räumlichkeiten des Schlosses und erbringt von ihrem neuen Standort aus Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger. Die neuen Räume werden dem Anspruch einer modernen, bürgerorientierten Stadtverwaltung gerecht. Ab 2020 erfolgte die Umgestaltung des Schlossareals und des ehemaligen Brauereigebäudes:

Rentkammer: Dieser lange Bau wurde 1735 errichtet und als so genannte Rentkammer genutzt für die Verwaltung der kompletten Grafschaft. Sehenswert ist dort der Gartensaal, ein Raum, der vorne über die Terrasse zum Garten führt. Dieser Raum wurde 1935 zur Hochzeit des Fürsten Otto Friedrich mit Prinzessin Felicitas Reuss von einem Onkel der Braut ausgemalt und mit farbenprächtigen Bildern der fürstlichen Besitzungen der Umgebung geschmückt. Der Gartensaal ist im Rahmen der Führungen zu besichtigen:

Prinzessinnenhaus: Hinter dem Marstall und vor dem großen Eisentor, das den Schlossplatz begrenzt steht das Prinzessinenhaus, das 1745 erbaut wurde. Es diente den Witwen und unverheirateten Prinzessinnen als Wohngebäude. Sehenswert ist die Rokokotür von 1745, die vom berühmten Schreiner Abraham Röntgen stammt. Das Haus befindet sich heute in Privatbesitz:

09.03.2024: Auf dem Marktplatz steht eines der ältesten Gebäude Wächtersbachs, das 1495 erbaute alte Rathaus. Der untere Teil war eine offene Halle, die als Kaufhalle genutzt wurde. Später standen hier auch der Leichen- und die Feuerwehrwagen. In den oberen Räumen befand sich bis 1927 die Stadtverwaltung. Seit 1968 wird das Gebäude als Heimatmuseum genutzt. Hier vor dem Gebäude befand sich auch die Wasserstelle für die Wächtersbacher Bewohner, die hier am Wasserspeicher ihr Wasser für den täglichen Gebrauch schöpften. Im Jahr 1903 wurden dann Wasserleitungen in die Gebäude verlegt:

WÄCHTERSBACH

(12.950 Einwohner, 157 m ü. NHN) ist eine Kleinstadt zwischen Frankfurt am Main (50 km) und Fulda (50 km), im Main-Kinzig-Kreis in Hessen, am südlichen Rande des Vogelsberges. Die Stadt war die ehemalige Residenzstadt der Grafen zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach, sie liegt in der Nähe der historischen Handelsstrasse Via Regia von Frankfurt am Main nach Leipzig. Die Stadtteile wurden im Rahmen der kommunalen Gebietsreform Anfang der 70er Jahre zur Stadt Wächtersbach eingemeindet. Wächtersbach als Kernstadt wurde im Jahr 1236 unter dem Namen Weychirsbach erstmals urkundlich erwähnt und erhielt bereits 1404 die Stadtrechte. Seit 1963 besteht die Verschwisterung zur französischen Partnerstadt Châtillon, zu der 1998 Vonnas und Baneins kamen. Zur russischen Partnerstadt Troizk besteht die Verbindung seit den 90er Jahren. Seine historisch gewachsene Mittelpunktfunktion hat Wächtersbach stetig weiter ausgebaut. Die landschaftlich reizvolle und verkehrsmässig günstige Lage mit besten Verbindungen in die Ballungsgebiete, aber auch zu den Feriengebieten im Norden und Süden, die etwa gleichweit entfernt sind, liessen die Stadt stetig wachsen. Dies wurde und wird durch die Bereitstellung von preiswertem Bauland durch die Stadt begünstigt. Die Kernstadt ist der natürliche Mittelpunkt mit Ämtern, Schulen, Bahnhof, Ärzten, Apotheken, Geldinstituten, Krankenkassen, gastronomischen und gewerblichen Betrieben sowie Geschäften. Umweltfreundliche Industrie, Handwerks-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe, die auch in den Stadtteilen vorhanden sind, bieten einem Teil der Bevölkerung auch in Zeiten einer wirtschaftlich prekären Lage gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Besonders die Vielschichtigkeit dieser gesunden Klein- und Mittelbetriebe erweist sich als relativ krisenfest. Ein Grossteil der Berufstätigen ist jedoch darauf angewiesen, täglich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder einem eigenem Kraftfahrzeug in die Wirtschaftszentren Hanau und Frankfurt/Main zu pendeln. Viele von ihnen haben aus dieser Region ihren Wohnsitz nach Wächtersbach verlegt, weil sie hier Ausgleichsmöglichkeiten in ihrer Freizeit finden. Nicht von ungefähr führen Innenstadt seit 1968 und Aufenau seit 2012 das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort“. Das grossflächig zusammenhängende Waldgebiet rund um die Stadt sowie auch die im Kinzig- und Brachttal gelegenen Stadtteile Aufenau, Neudorf, Weilers und Hesseldorf haben mit ihren grünen Ebenen und Hügeln ihren besonderen Reiz. Ganz anderen Charakter haben die auf der Spielberger Platte, einem über 350 Meter hohen Bergrücken des südlichen Vogelsberges, gelegenen Stadtteile Wittgenborn, Waldensberg und Leisenwald. Die klimatischen Verhältnisse sind hier oben schon etwas rauer als unten im Tal bei ca. 140 Metern über dem Meeresspiegel. Sehr oft herrscht hier aber auch strahlender Sonnenschein, während im Tal tagelang Herbst- oder Winternebel ruhen. Auch die Vegetation setzt oben entsprechend später ein, und es schneit noch, wenn weiter unten bereits der Frühling Einzug gehalten hat. Aber dafür bietet diese Landschaft einen besonderen Weitblick.

Bahnhof Wächtersbach (08.07.2023):

Das ehemalige Pförtnerhaus stand vor dem Untertor, das Mitte des 19. Jahrhunderts niedergelegt wurde. Es handelt sich um ein giebelständiges Fachwerkhaus im Kern von 1669:

Altes Rathaus:

Der ehemalige gräfliche Gasthof Weisses Ross von 1720, ein barockes zweigeschossiges Fachwerkgebäude in schlichtem konstruktiven Fachwerk unter hohem Krüppelwalmdach:

Schloss Wächtersbach und heutiges Rathaus:

Prinzessinnenhaus:

Ehemalige Rentkammer:

Altes Braumeisterhaus – an der Strasse gelegenes Nebengebäude der Brauerei:

Stattliches Fachwerkgebäude in Ecklage, seit 1821 Sitz der Ysenburger Hofapotheke. Seit 1708 ist eine Apotheke im Schloss belegt. 1731 erhielt der Apotheker ein Privileg, das ihm alleiniges Niederlassungsrecht in der Grafschaft zusicherte, ihn aber verpflichtete, Branntwein und Holzkohle bei Hofe einzukaufen und an Bedürftige Medikamente umsonst abzugeben, die dann aus dem Armenfonds beglichen wurden:

Evangelische Kirche:

Alte Stadtschule – heute Vereinsheim mit Kulturkeller:

Reste der Stadtmauer mit einem Halbschalenturm am Alten Friedhof:

Ehemaliges Landratsamt des Kreises Salmünster:

Altes Amtsgericht – im Umbau befindlich:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Kurzbesuchs am 09.03.2024 – abweichende Aufnahmedaten in Klammern.

15.02.2024: Das Wormser (vollständige Eigenbezeichnung: Das Wormser Theater, Kultur- und Tagungszentrum) ist der grösste Kultur- und Veranstaltungskomplex in Worms und wurde am 29. Januar 2011 eröffnet. Seine Ursprünge liegen im Städtischen Spiel- und Festhaus, dessen denkmalgeschütztes Theatergebäude in den Neubau von Gmp Architekten integriert wurde. Das Wormser wird von der städtischen Gesellschaft Kultur und Veranstaltungs GmbH Worms betrieben. Das Theater, ein Wiederaufbau aus dem Jahr 1966, besitzt kein eigenes Ensemble und dient hauptsächlich als Gastspieltheater. Daneben bietet der Neubau aus dem Jahr 2010 einen grossen Mehrzwecksaal, umgeben von Tagungsräumen, Gastronomie und Flächen für Ausstellungen:

15.02.2024: Der Turm Luginsland war zu den anstossenden, in rechtem Winkel aufeinander zulaufenden Mauern, der Süd- und der Westmauer der inneren Stadtbefestigung, diagonal gestellt und bildete die südwestliche Ecke und das Scharnier zwischen beiden Mauerabschnitten. Der Turm war er 33 m hoch. Nach einer lokalen Legende liess Kaiser Friedrich II. 1235 hier seinen sich gegen ihn auflehnenden Sohn, Heinrich VII., einsperren. Auf einer Zeichnung von Peter Hamman, die er von der 1689 zerstörten Stadt Worms gefertigt hat, zeigt er den gesprengten Turm, dessen stadtseitige Wand erhalten, aber dessen feldseitige Wand komplett eingestürzt ist. Der Turm wurde später wieder aufgebaut. Erst beim Bau der in den 1890er Jahren errichteten Villa Werger wurde er abgebrochen. Der Eckturm der Villa vollzieht die Situation an gleicher Stelle nach. Der Turm Luginsland war namensgebend für die gleichnamige Strasse:

15.02.2024: Der Christoffelturm ist nur noch im unteren Bereich mittelalterlich. Er war 23 m hoch und wurde 1689 schwer beschädigt. Die oberen Geschosse wurden erst in den 1920er Jahren wieder ergänzt. Der Turm gehört heute wie das benachbarte Andreasstift zum Museum der Stadt Worms. Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier vorübergehend das Stadtarchiv Worms untergebracht:

15.02.2024: In einem der schönsten Gebäude von Worms, im vormaligen St. Andreasstift, einem spätromanischen Gebäudekomplex mit malerischem Innenhof, ist das Museum der Stadt Worms im Andreasstift beheimatet. In den beiden neuen Kreuzgangflügeln im Erdgeschoss werden die Stadtgeschichte, die Geschichte des Museums sowie das Stadtmodell präsentiert. In den Obergeschossen finden sich zahlreiche interessante Exponate aus der Jungsteinzeit, Bronze- sowie Eisenzeit, die in Worms und Umgebung gefunden wurden. Nicht weniger eindrucksvoll ist die Römische Abteilung des Museums sowie Funde aus der Zeit der Franken, die Worms um 500 n. Chr. besiedelten. Die Stadtgeschichte des Mittelalters wird im Museum genauso gewürdigt wie Luthers historischer bedeutsamer Auftritt vor dem Wormser Reichstag 1521. Neben der Dauerausstellung lohnt sich auch der Besuch der verschiedenen Sonderausstellungen. Die alten Kreuzgänge und der Kreuzinnenhof mit seinem Wasserspiel sind ebenfalls geöffnet und sogar frei zugänglich. Gerade an heissen Tagen ist dieser Ort eine Klimaoase mitten in der Innenstadt und ein einzigartiger Ort zum Verweilen. Das Museum Andreasstift unterstützt damit den Hitzeaktionsplan der Stadt Worms. Selbstverständlich kann auch zu anderen Jahreszeiten der Kreuzgang mit seinen Sitzgelegenheiten ohne Eintritt aufgesucht werden. Die Vielseitigkeit der Geschichte der Stadt und des Museums vermittelt museum live, das museumspädagogische Angebot aller Wormser Museen. Speziell im Museum Andreasstift stehen für alle Altersgruppen museumspädagogische Angebote von Kindergeburtstagen über Führungen bis hin zu Workshops zur Verfügung:

15.02.2024: Der Heylshof mit seinem parkähnlichen Garten wurde für Freiherr Cornelius Wilhelm von Heyl erbaut. Heute zählt das Museum Kunsthaus Heylshof zu den führenden Kunstmuseen in Rheinland-Pfalz. Neben den altdeutschen Meistern des 19. Jahrhunderts wie Rottmann, Schirmer, Schwind und Steinle, besteht die Sammlung überwiegend aus Niederländern des 17. Jahrhunderts. Gemälde von Rubens und weiteren Meistern ergänzen die Sammlung. Die Ausstellung beinhaltet ebenso Artefakte deutschen Steinzeugs wie Porzellan der Frankenthaler Manufaktur. Auch wechselnde Sonderausstellungen zeitgenössischer Kunst bereichern den Heylshof:

15.02.2024: Als Hochbehälter, um die benachbarte Villa des Industriellen Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim, den Heyl’s Hof, und vor allem deren Park mit Wasser zu versorgen, wurde Ende des 19. Jahrhunderts an der Innenseite der Stadtmauer ein neuromanisches Türmchen angebaut, das damit zugleich als randliche Staffage für den Park diente. Das Türmchen ist heute mit stark verändertem Dach in die Gestaltung des Platzes der Partnerschaft integriert:

15.02.2024: Das Heylsschlösschen befindet sich am Schlossplatz in Worms. Erbaut wurde es 1843 an dem Standort des ehemaligen mittelalterlichen Bischofshofes. Später kaufte das Gebäude die Familie Heyl, die es ab 1851 im klassizistischen Stil erweiterte. 1905 fügte der Architekt Bruno Paul ein weiteres Stockwerk und ein Mansardendach hinzu. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Schlösschen schwere Beschädigungen. Der komplette Wiederaufbau erfolgte erst in den 1960er Jahren. Bis heute befindet sich das Heylsschlösschen in Familienbesitz. Während das Erdgeschoss gewerblich genutzt wird, ist das erste Obergeschoss teilweise bewohnt. Während der Nibelungenfestspiele in Worms wird das Bauwerk auch für begleitende Veranstaltungen genutzt: