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13.09.2021: Die Rossel, eine künstliche Ruine, befindet sich an der westlichen Gemarkungsgrenze von Rüdesheim am Rhein zu seinem Stadtteil Assmannshausen im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis und ist heute ein Ausflugsziel im Landschaftspark Niederwald mit Blick auf die gegenüberliegende Mündung der Nahe in den Rhein und das Binger Loch. Zu ihren Füssen liegen etwa 400 Meter südlicher die Burgruine Ehrenfels und, auf einer kleinen vorgelagerten Rheininsel, der Binger Mäuseturm. Graf Johann Friedrich Karl Maximilian von Ostein liess die künstliche Ruine ab 1774 im Zuge der Umgestaltung des Niederwalds zu einem Landschaftspark für seine Gäste erbauen, benannt wurde sie nach einer gleichnamigen Blockschutthalde aus Taunusquarzit in ihrer unmittelbaren Nähe. Die Rossel besteht aus einem quadratischen etwa fünf Meter breitem Hauptturm mit südlich vorgelagerter kleiner Terrasse zum Rhein und mit dem nordwestlich anstehendem kleinen Treppenturm. Die aus Feldsteinen errichtete Ruine ist mit Burgenelementen verziert:

13.09.2021: Hoch über dem Rhein steht die in Bronze gegossene Germania. Als Symbol für die Gründung des Kaiserreichs nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 reckt sie die Kaiserkrone empor. Das Niederwalddenkmal thematisiert die Ereignisse des Krieges und erinnert an die historische Bedeutung des Rheins als Grenzfluss. Ganz modern war dagegen die Finanzierung, ein Grossteil wurde durch Spenden aus der Bevölkerung abgedeckt. Die über 12 Meter aufragende Germania trägt einen Panzer, hat das Schwert jedoch friedlich gesenkt. Sie verkörpert die Einigkeit der damals aus 25 Einzelstaaten gebildeten Nation. Der politischen Bedeutung entsprechend, war Kaiser Wilhelm I. sowohl bei der Grundsteinlegung als auch bei der Einweihung 1883 vor Ort. Er ist in Lebensgrösse zu Pferd auf dem Sockel dargestellt. Krieg und Frieden, Abschied und Heimkehr bilden weitere Motive des Figurenschmucks. Dank seiner Lage zählt das insgesamt 38 Meter hohe Monument zu den beliebtesten Denkmälern Deutschlands. Die Anlage wird betreut von den Staatlichen Schlössern und Gärten Hessen:

Blick vom Rochusberg jenseits des Rheins auf das Denkmal:

Der nahe der Germania stehende Aussichtstempel des Grafen von Ostein, den er im Jahr 1788 erbauen liess, war in der Vergangenheit Mittelpunkt vieler geistiger Grössen ihrer Zeit. Dazu gehörten Beethoven, Brentano und Goethe. Leider wurde der Tempel 1944 durch einen Bombenangriff vollständig zerstört. Erst im Juni 2006 wurde der neu konstruierte Bau eingeweiht und bietet seinen Besuchern einen herrlichen Blick auf das gegenüberliegende Rheintal:

13.09.2021: Die Abtei St. Hildegard wurde erst zu Beginn des letzten Jahrhunderts erbaut und nicht von Hildegard von Bingen selbst gegründet. Sie liegt oberhalb der Stadt Rüdesheim. Dennoch geht sie auf die Zeit der hl. Hildegard zurück, auf das 1165 neubesiedelte und 1802 säkularisierte Kloster Eibingen im Rheingau. Manch einer, der den Rhein entlang fährt und die Abtei St. Hildegard sieht, wird sich fragen, wie die Frauen im Kloster leben, wonach sie ihr Leben ausrichten, und was ein solch klösterliches Leben heute noch bedeuten kann. Wie alle Benediktinerinnen leben auch die Schwestern in St. Hildegard nach jenen Ordensregeln, die über 1400 Jahre alt sind, und auf den hl. Benedikt zurückgehen. Geprägt von Gottesliebe und Menschlichkeit, von österlicher Glaubensfreude und einem nüchternen Wissen um die Menschen, ist sie in ihren wesentlichen Aussagen auch heute noch unverändert und aktuell. Die hl. Hildegard ist weltberühmt. 1998 feierte man ihren 900. Geburtstag. Ein grosser Klosterladen, ein eigenes Klosterweingut, ein Dinkelprodukte-Vertrieb, eine Goldschmiede, eine Keramikwerkstatt und eine Restaurierungswerkstatt für kirchliche Archivalien bilden die wirtschaftlichen Grundlagen des Klosters. Für Menschen, die Stille und Einkehr suchen, verfügt die Abtei über ein Gästehaus mit 16 Zimmern:

13.09.2021: Die Ursprünge des Haus Nothgottes gehen auf den Beginn des 14. Jahrhunderts zurück. Dieses Jahrhundert war für die Menschen vor allem durch den verheerenden Einbruch der Pestseuchen gekennzeichnet. Vor dieser Seuche flohen die Menschen in die Wälder und richteten sich dort Notwohnstätten ein. In ihrer Not wandten sie sich im Gebet an Gott und fanden sich in Nothgottes angenommen. Das ursprüngliche Gnadenbild der Nothgottes, das sich in der Pfarrkirche in Rüdesheim befindet, ist etwa 20 cm gross und eher als Bauernkunst zu betrachten. Betont sind vor allem die überlangen flehenden Hände. Ursprung der Nothgottes dürfte in einer Ölbergskapelle auf dem Anwesen der Ritter Brömser zu suchen sein. Offensichtlich hat sich eine Wallfahrt entwickelt, sodass sich Ende des 14. Jahrhunderts die Brömser entschlossen, eine Kapelle zu bauen. Seit Mitte 1998 sorgt sich ein Förderkreis, der „Freundeskreis Nothgottes e.V.“ um dieses Haus:

13.09.2021: Das Kloster Marienthal ist eine der ältesten Wallfahrtsorte von Deutschland. Über die Entstehung ist Folgendes bekannt: Im Jahr 1309 kam der erste Wallfahrer nach Marienthal, kniete vor dem Marienbilde nieder und bat die Mutter des Herrn um Hilfe. Er hatte das Augenlicht verloren, keiner konnte ihm helfen. Als er vor dem Marienbild niederkniete, wurde er erhört und konnte sehen. Diese Heilung veranlasste den Junker Hans Schaffrait 1313 eine Kapelle zu bauen, in welche das Marienbild übertragen wurde. Da sich immer neue wundersame Heilungen ereigneten, kamen immer mehr Menschen, sodass 1326 mit dem Bau der Kirche begonnen wurde. Noch heute ist das Kloster ein bekannter Wallfahrtsort. An grossen Wallfahrtstagen oder auch bei schönem Wetter geht die Zahl der Pilger häufig über die Fassungskraft der Kirche hinaus. Die Gottesdienste werden dann im Freien auf einem großen Pilgerplatz hinter der Kirche abgehalten. Am 8. September 1859 wurde im Talgrund hinter der Kirche und auf dem Pilgerplatz ein grosszügig angelegter Kreuzweg eingeweiht. Die Idee dafür ging vom Bischof Peter Josef Blum aus:

13.09.2021: 4. Etappe (Schlossheide / Kloster Marienthal / Ehem. Kloster Nothgottes / Abtei St. Hildegard / Niederwalddenkmal / Jagdschloss Niederwald / Assmannshausen Bahnhof)

Erstes Etappenziel – Hotel & Restaurant Neugebauer war 1911 noch ein Schülerinternat, dann Lazarett, Landjahrlager und Wohnhaus. 1963 kaufte Josef Neugebauer das idyllische Anwesen und eröffnete zwei Jahre später ein Ausflugslokal. Bis heute erfolgten zahlreiche Ausbauten zum Hotel und Restaurant:

Franziskanerkloster und Wallfahrtskirche Marienthal:

Ehemaliges Kloster Nothgottes:

Blick auf Rüdesheim und dahinter jenseits des Rheins auf Bingen mit dem Rochusberg und gleichnamiger Kapelle:

Blick voraus zum Niederwalddenkmal:

Abtei St. Hildegard:

Blick auf Rüdesheim mit St. Jakobus:

Blick auf die St.-Rochus-Kapelle:

Blick auf die Weinhänge oberhalb Rüdesheims, den Schaufelraddampfer GOETHE, die Brömserburg und Boosenburg, die Rüdesheimer Seilbahn und den Rüdesheimer Winzerexpress:

Bergstation der Rüdesheimer Seilbahn:

Niederwaldtempel – ein im Jahr 1788 im Auftrag des Grafen von Ostheim erbauter Aussichtstempel:

Das Niederwalddenkmal:

Blick vom Niederwalddenkmal auf den Fährbetrieb Rüdesheim-Bingen und Rheinschifffahrt:

Blick auf die Nahemündung, Burg Klopp in Bingen und den Mäuseturm:

Die Rossel, eine künstliche Burgruine:

Blick von der Rossel auf die Burgruine Ehrenfels und den Mäusturm und das Binger Loch, einer Engstelle des Rheins am Anfang des Rhein-Durchbruchstales durch das Rheinische Schiefergebirge:

Jagdschloss Niederwald:

Bergstation der Seilbahn (Sessellift) Assmannshausen:

08.09.2021: Der neue Wasserturm (Baujahr 1952) auf dem Kasernenareal in Babenhausen. In den Jahren 1900 und 1901 wurde die Kasernenanlage erbaut und diente bis zum Ende des Ersten Weltkrieges als Unterkunft für Artillerie- und Kavallerieeinheiten sowie als Reservelazarett. Ab Mitte der 1930er Jahre zog erneut ein Artillerieregiment in die Anlage ein. Im Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurde das Gelände zu einem Feldflugplatz der Luftwaffe erweitert. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Areal zuerst als Kriegsgefangenen- und UN-Durchgangslager. Anschliessend nutzten die US-Streitkräfte die Liegenschaft erneut militärisch, bauten die Kaserne aus und gaben diese im Juli 2007 an die Bundesrepublik Deutschland zurück:

22.09.2021: Seinen Ursprung hat die Anlage gegen 1200 als die Herren von Hagen-Münzenberg hier eine Burg errichteten. Sie sollte die umliegenden Besitzungen schützen. Als Kuno III. von Hagen-Münzenberg im Jahr 1244 starb, vererbte er seine Besitzungen an seine Schwestern. Die Münzenberger Erbschaft wird das heute genannt. Das Erbe wurde zwar zerteilt, aber gemeinschaftlich verwaltet. Eine dieser Schwestern war Adelheid, die mit Reinhard I. von Hanau vermählt war. Unter dieses Erbe ist auch die Burg hier in Babenhausen gefallen. Die Grafen von Hanau wiederum teilten ihre Ländereien auf und so kam Babenhausen als Residenz in die Hand der jüngeren Linie. Jene Grafen dehnten ihre Besitztümer geschickt aus und so nannten sie sich später Grafen von Hanau-Lichtenberg. Noch bis zu Graf Philipp III. hatten diese ihre Residenz hier im Ort. Nach der Zeit als Residenz musste das Schloss als Witwensitz oder für nicht regierende Familienmitglieder als Wohnsitz dienen. Anno 1736 starb das Haus Hanau aus und das Schloss ging in den Besitz der Landgrafschaft von Hessen-Kassel über. Schon 1807 kam es in die Hand der Franzosen, bedingt durch die Napoleonischen Kriege. Dort blieb es nicht lange, bereits 1810 war es in der Hand des Grossherzogtums Frankfurt und ab 1813 war es dann im Eigentum des Grossherzogtum Hessen-Darmstadt. Die Grossherzöge nutzten es als Straflager und stationierten hier Dragoner. Im Jahr 1936 ging es an den Volksstaat Hessen über, 1962 an den Landesverein für Innere Mission und 1981 gelangte es wieder in Privateigentum. Der Vorletzte Schlossbesitzer mühte sich redlich dem Schloss wieder ein wenig Glanz zu verleihen. Nach seinem Tod wechselte es erneut den Besitzer und soll aktuell zum 5-Sterne Hotel umgebaut werden. Öffentlich zugänglich ist es derzeit nicht. Ursprünglich als Wasserburg angelegt, war diese eine quadratische Anlage mit einem freistehenden Bergfried im Burghof. Von dieser Zeit stammen noch Teile des heutigen Westflügels, der wahrscheinlich der Palas war. Über die Jahrhunderte entfaltete sich eine rege Bautätigkeit. In der Renaissance wurde zwischen 1460 und 1470 die Kernburg mit einem schützenden Wall mit vier runden Batterietürmen verstärkt. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Schloss zu einer vierflügeligen Anlage ausgebaut, es entstand ein Renaissanceschloss:

08.09.2021: Der Hexenturm (früher Mühlturm) – Wahrzeichen der Stadt Babenhausen – ist der zweite noch erhaltene Wehrturm in Babenhausen. Bewiesen ist nicht, dass hier Hexen verbrannt wurden. Folterungen, die manchmal auch zum Tod führten, sollen allerdings stattgefunden haben. Erhalten ist auch noch die kleine Nische mit dem Prangerstein, in dem die Delinquenten das Gespött der Mitmenschen über sich ergehen lassen mussten: