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GÖTTINGEN

(116.000 Einwohner, 150 m ü. NHN) ist eine Universitätsstadt in Südniedersachsen. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent Studenten an der Bevölkerung ist das städtische Leben stark vom Bildungs- und Forschungsbetrieb der Georg-August-Universität, der ältesten und nach der Leibniz Universität Hannover zweitgrössten Universität Niedersachsens, und zweier weiterer Hochschulen geprägt. Die Siedlung Gutingi wurde erstmals in einer Urkunde des Kaiser Otto I. im Jahr 953 erwähnt. Noch weiter zurückverfolgen kann man die Geschichte des Ortes anhand von archäologischen Siedlungsfunden, die bis auf das 7. Jahrhundert zurückgehen. Das erste Siedlungsgebiet Gutingis lag im Bereich der heutigen Albanikirche, deren Ursprünge wiederum auf das 11. Jahrhundert zurückgehen. Ein weiterer historisch bedeutsamer Ort aus der Frühzeit Göttingens war die Pfalz Grona, eine Kaiserpfalz Heinrich II. (973 – 1024) am westlichen Steilhang des Leinetals, aus dem das Dorf Grone, heute ein Ortsteil von Göttingen, hervorging. Ab dem 13. Jahrhundert entstand dann die Stadtbefestigung um die heutige Altstadt, deren damaliger Verlauf auf einem Spaziergang über den noch fast vollständigen Stadtwall gut zu entdecken ist. Auch ein kleiner Überrest der Stadtmauer und ein Turm der Stadtbefestigung sind in der Turmstraße noch erhalten. Der erste umgrenzte Stadtkern umfasste neben dem Markt die Kirchen St. Johannis, St. Jacobi und St. Nicolai und das Rathaus am Markt. 1866 wurde Göttingen preussisch und leistete sich einen Bismarckkult, der selbst für die damalige Zeit heraus stach – Bismarckturm, Bismarckstein, Bismarckhäuschen auf dem Wall. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs Göttingen über den nunmehr funktionslosen Wall hinaus. Nach Norden expandierte die Universität, nach Osten und Süden entstanden Wohngebiete, nur nach Westen stoppten die Bahnlinie und die Leineniederung die Entwicklung. Ungewöhnlich für Städte in der Westwindzone, entstanden die gehobenen Wohnlagen in der Hauptwindrichtung im Osten der Stadt den Hainberg hinauf, klares Indiz, dass es zu dieser Zeit noch nicht viel Industrie und rauchende Schlote gab. In den 1950er Jahren wuchs die Einwohnerzahl Göttingens rasch, in der kaum zerstörten Stadt war die Wohnungsnot weniger drängend als anderswo, auch die Nähe zum Grenzdurchgangslager Friedland hatte ihren Anteil daran. Die Wirtschaft profitierte von der glücklichen Mischung aus Zonenrandförderung und der guten Infrastrukturanbindung durch die Nord-Süd-Autobahn (A 7) und Bahnlinie, die Anfang der 1980er Jahre zu einer Schnellfahrtrasse ausgebaut wurde. Gewerbebetriebe siedelten sich überwiegend in den damals noch selbständigen Gemeinden um Göttingen an, besonders in Grone im Westen und Weende im Norden. In den 1960er Jahren wuchs das Stadtgebiet durch zahlreiche Eingemeindungen. In der Altstadt fielen historische Gebäude wie der universitäre Reitstall, aber auch zahlreiche Wohngebäude einer grossflächig durchgeführten Flächensanierung zum Opfer. Erst in den 1980er Jahren fand ein Umdenken statt und alte Bausubstanz wurde behutsamer saniert oder, wo notwendig entkernt, Objekte wie die langjährig leerstehende Lokhalle saniert und als Veranstaltungszentrum revitalisiert. Der Mauerfall 1989 beendete die Randlage Göttingens, die Stadt wurde zu einem Oberzentrum, das weit ins Thüringische hinein ausstrahlt. Grossflächiger Einzelhandel am Stadtrand entstand besonders an der Autobahnabfahrt und der Kasseler Landstraße. In der Innenstadt führten explodierende Ladenmieten zu einem Verdrängen vieler eingesessener Einzelhändler durch Handelsketten und in der Summe zu einer Verarmung der Vielfalt in den Haupteinkaufsstraßen. Politisch-historische Ereignisse waren in den Nachkriegsjahren die Göttinger Erklärung, in der 18 Atom- und Kernforschern 1957 gegen die atomare Aufrüstung der Bundeswehr protestierten, die Studentenunruhen 1968 (die sich auch gegen die Vernichtung alter Bauwerke in der Stadt zugunsten einer Neugestaltung des Stadtbildes richteten), und immer wieder aufflammende gewaltsame Proteste der Autonomen Antifa und des Schwarzen Blocks, die bis in die 90er Jahre zu sogenannten Scherben-Demos aufriefen und teilweise eine Verbarrikadierung der gesamten Innenstadt zur Folge hatten.

Bahnhof Göttingen:

Der Zentrale Busbahnhof (ZOB):

Das Sonnenobservatorium – Der Göttinger Sonnenturm:

Bismarckturm Göttingen:

Historische Sternwarte:

Neues Rathaus Göttingen:

Friedrich-Wöhler-Denkmal, eingeweiht 1890…von Prof. Ferdinand Hartzer zum Gedächtnis an Friedrich Wöhler (1800-82). Die bedeutenste Leistung von Wöhler war die erste Synthese einer organischen Verbindung (Harnstoff), Entdecker des Aluminiums:

Katholische Pfarrkirche St. Michael:

Letzter erhaltener Wehrturm der inneren Stadtbefestigung:

Das Bismarckhäuschen ist der letzte noch erhaltene Turm des äusseren mittelalterlichen Befestigungsringes:

Universitätskirche St. Nikolai:

Pfarrkirche St. Marien und Kommende des Deutschen Ordens:

Evangelisch-lutherische Markt- und Ratskirche St. Johannis:

Klosterkirche St. Peter und Paul:

Thomas-Buergenthal-Haus – Stadtbibliothek:

Historisches Rathaus Göttingen:

Der Gänseliesel-Brunnen ist ein Markt- und Zierbrunnen auf dem Markt vor dem Alten Rathaus in der Innenstadt. Der Brunnen mit einem Gänseliesel als Brunnenfigur wurde 1901 errichtet und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Umgangssprachlich wird der ganze Brunnen als Gänseliesel bezeichnet. Man trifft sich in Göttingen „am Gänseliesel“:

Die Junkernschänke in der Innenstadt ist ein Fachwerkhaus aus dem 15. Jahrhundert, in dem sich seit 1883 eine Gaststätte befindet:

König Wilhelm IV von Grossbritannien und Hannover schenkte der Universität zum 100. Geburtstag das prachtvolle Gebäude die Aula. Die Göttinger stellten zum Dank ein Denkmal für den König auf dem Wilhelmsplatz auf:

Die Aula wurde 1835 nach dem Vorbild einer römischen Basilika erbaut. Der Figurenschmuck an der Fassade stellt Allegorien der vier klassischen Fakultäten dar – Medizin, Jura, Philosophie und Theologie – (Bildhauer Ernst von Bandel):

Das ehemalige Amtsgericht Göttingen und die Alte Mensa:

Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Albani:

Deutsches Theater:

Städtisches Museum im Hardenberger Hof und im ehemaligen Stall- und Remisengebäude der Post:

Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Jacobi:

Staatsanwaltschaft Göttingen – Der Werksteinbau wurde 1854-56 errichtet als Obergerichtsgebäude von Otto Prael und Friedrich Doeltz im hannoverschen Rundbogenstil:

Justizvollzugsanstalt – Klassizistischer Putzbau 1836 erbaut als Criminal-Gefangenenhaus nach Plänen von Otto Prael durch den Göttinger Bauunternehmer Christian Friedrich Andreas Rohns:

Verwaltungsgericht Göttingen im Gebäude an der Berliner Strasse 5:

Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuches am 12.03.2022.

08.03.2022: Das Pest- oder Totentor ist seit 1596 zugemauert. Sein Name erinnert an die Zeit, alsder Schwarze Tod in Iphofenwütete undreiche Ernte hielt. Durch dieses Tor wurdenallnächtlich die Pesttoten auf einem Karrenzudem ausserhalb der Stadt gelegenen Friedhofgebracht und dort in grossen Gruben verscharrt. Der massige viereckige Turmwurdenach dem dort wohnenden Zentbüttel,Zentturm genannt. Im 19. Jahrhundert diente er vorrübergehend als Armenhaus:

08.03.2022: Der schlanke, aus Buckelquadern errichtete Eulenturm diente einst als Wachturm. Von ihm aus konnte der Türmer Stadt und Flur überblicken. Im Turmverlies schmachteten die zu lebenslanger Haft verurteilten Schwerverbrecher. Da man sie dort nach ihrem Ableben verfaulen liess, werden derartige Türme als Faultürme bezeichnet.
Zu der in Mauerhöhe eingelassenen Tür
gelangte man nur über eine Leiter:

08.03.2022: Einheimische Meister schufen den ersten Barockbau Iphofens, im Detail noch stark von der ausklingenden Renaissance beeinflusst. Die grossen Quadersteine stammen von der Mauer des Schlosses Schwanberg, das während des Bauernaufstandes im Jahr 1525 zerstört wurde. Der stattliche Frühbarockbau, der ursprünglich als Gasthaus errichtet wurde (1688 – 1693), beherbergte später den Würzburger Amtshof, dann das bayerische Rentamt. Heute ist hier das Knauf-Museum untergebracht. 205 Repliken zeigen die Glanzlichter der grossen Museen, wie zum Beispiel des Ägyptischen Museums Berlin oder des Louvre in Paris. Kunst aus vier Erdteilen und fünf Jahrtausenden ist in Abformungen versammelt. Jährliche Höhepunkte sind die hochkarätigen Sonderausstellungen, die im modernen Anbau des Museums gezeigt werden:

08.03.2022: Den östlichen Eingang zur Stadt bildet das Einersheimer Tor. Hier scheiterte am 4. April 1525 der Ansturm des Markt Bibarter Bauernhaufens, der sich der Stadt bemächtigen wollte. Wie beim Rödelseer Tor und beim Pesttor befindet sich auch hier an der Aussenseite eine Pechnase. Aus ihr wurde siedendes Pech oder heisses Wasser auf den angreifenden Feind gegossen. Ein Steinkreuz im Tordurchgang bezeichnet die Stelle, wo 1632 ein Iphöfer Bürger von den Schweden erstochen wurde:

08.03.2022: Die alte Stadtansicht von 1687 zeigt nördlich des Einersheimer Tores, jedoch innerhalb des Grabens noch den Hackerturm. Der Turmsockel wurde später zu einem Wohnhäuschen umgestaltet, das seine Abstammung nicht leugnen kann und noch heute diese Bezeichnung trägt:

08.03.2022: Das Rödelseer Tor, das bekannteste und älteste der drei noch erhaltenen Stadttore, gilt als Perle unter Iphofens berühmten Bauwerken. Mit seinem originellen hohlziegelbedachtem Turm, dem schmucken Fachwerk und dem Torhaus wurde es zum
Motiv unzähliger Maler und Fotografen
und zugleich zum Wahrzeichen der Stadt. Seine Erbauung fällt in die Regierungszeit des Bischofs Johann III. von Grumbach (1455–1466), dessen Wappen die Pechnase an der Aussenseite trägt. Bemerkenswert ist das Schlupflöchlein in den noch heute eingehängten Torflügeln, das dann geöffnet
wurde, wenn ein verspäteter Ankömmling
um Einlass bat:

08.03.2022: Der Marienbrunnen, früher kommunikativer Mittelpunkt der Stadt, wird gekrönt von einer barocken Marienfigur. Hier traf man sich, um Tiere zu tränken (aus Holztrögen, die den Brunnen umgaben), Wasser für den Hausgebrauch zu holen oder um Neuigkeiten auszutauschen. Seit der Erteilung der Stadtrechte wurden auf dem Marktplatz regelmässig Märkte abgehalten, eine Tradition, die man heute, beispielsweise mit dem Weihnachtsmarkt, wieder zu beleben sucht. Alljährlich am zweiten Wochenende im Juli ist der Marktplatz die Kulisse für das stimmungsvolle Winzerfest:

08.03.2022: Hoch und wuchtig ragt neben der Stadtpfarrkirche St. Veit der Mittagsturm auf. Einst diente er als Verwahrungsort für Malefizpersonen, d.h. für jene, die mit der Kriminalgerichtsbarkeit in Konflikt geraten waren. Der Tordurchgang zeigt noch die Spuren des ehemaligen Fallgitters und die Vorrichtungen für die Zugbrücke. Deutlich sichtbare Veränderungen im Oberteil des Mauerwerkes lassen darauf schliessen, dass der Turm später um zwei Geschosse erhöht wurde. Früher war der Mittagsturm durch eine von zwei Mauern flankierte Holzbrücke (1827 entfernt) mit dem äusseren Vorbau, dem Rödelseer Tor, verbunden:

08.03.2022: Das grossartige, aufwändig gestaltete Palais direkt am Marktplatz wurde 1716 – 1718 von Baumeister Josef Greising errichtet. Eine doppelläufige Treppe, das prachtvolle Portal mit dem fürstbischöflichen Wappen, die Dachreiter und die kunstvoll gestalteten Wasserspeier unterstreichen den repräsentativen Charakter des Gebäudes. Rechts und links der Treppe befinden sich zwei Schandhäuslein oder Hundslöchli (anstelle eines Prangers) zur Bestrafung bei kleineren Vergehen: