Quallen gehören – zusammen mit Korallen und Seeanemonen – zu den Nesseltieren. Ihr Körperbau ist sehr eigentümlich, eine Qualle besteht zu einem grossen Teil aus Magen, hinzukommen ein paar Muskel-, Sinnes- und – natürlich – die Nesselzellen, dazu noch jede Menge Gelatine. Trotz ihrer einfachen Struktur haben die Nesseltiere ein höchst kompliziertes System zum Beutefang und zur Abwehr von Feinden entwickelt – die Nesselzellen. Diese explodieren bei Berührung. Dabei schleudert die Kapsel in Sekundenbruchteilen einen Nesselschlauch heraus – mit ca. 70 Kilometer pro Stunde eine der schnellsten Bewegungen im Tierreich. Der Schlauch kann das Opfer umwickeln oder mit einer Giftspitze lähmen oder sogar töten. Für uns Menschen besteht in unseren Gewässern allerdings keine solche Gefahr. Die Ohrenqualle tritt vom Atlantik bis weit in das Brackwasser der Ostsee auf, da sie selbst die niedrigen Salzgehalte von sechs Promille erträgt. Seit einigen Jahrzehnten neigt sie in der Ostsee zu Massenvermehrungen im Sommerhalbjahr. Dann können gewaltige Quallenschwärme von mehreren Kilometern Länge an der Meeresoberfläche beobachtet werden.
01.07.2025: Ohrenqualle im Bewegungsmodus am Traveufer in Lübeck-Gothmund:

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