Monats-Archive: Juni 2025
13.06.2025: Bei dem Bauwerk handelt sich um einen traufständigen, zweigeschossigen Bau auf hohem Sockel in den typischen Formen der Nordischen Renaissance. Er ist in Backstein errichtet und mit Sandsteinelementen gegliedert. Die Front zieren zwei hohe Zwerchhäuser mit geschweiften Giebeln, die einen kleineren geschweiften Mittelgiebel einschliessen. Das Hauptportal wird über eine zweiseitige Freitreppe erreicht. Auf beiden Seiten führen zwei grosse Durchfahrten zu den dahinter liegenden Strassen. Das heutige Rathaus ist der Nachfolger eines von 1642 bis 1643 durch Willem van Steenwinckel entworfenen Baus. Dieser wurde auf Veranlassung des dänischen Königs Christian IV. in der erst 1617 gegründeten Stadt errichtet. Aufgrund einer ungenügenden Fundamentierung wurde der Bau in den folgenden Jahrhunderten zunehmend instabiler und schliesslich baufällig. Das alte Rathaus wurde daher im 19. Jahrhundert weitgehend abgetragen und von 1873 bis 1874 in alter Form neu errichtet:

13.06.2025: Am Rande des grossen Marktplatzes von Glückstadt an der Elbe steht die Stadtkirche. Die kleine Kirche im spätgotischen Stil fällt besonders durch ihren eigenwillig gestalteten Barockturm auf, dessen Spitze mit der Glücksgöttin Fortuna – auf die auch der Name der Stadt zurückgeht – und einer Königskrone geschmückt ist. Als erste nachreformatorische Kirche in Schleswig-Holstein wurde die Stadtkirche in den Jahren 1618 bis 1623 erbaut. Die Unsicherheit dieser Zeit spiegelt sich auch in der Architektur wider. Da man nicht wusste, wie sich lutherische Kirchen von katholischen Kirchen im Bau unterscheiden, entstand eine Kirche mit katholischem Grundriss, jedoch mit einer evangelisch geprägten Kanzel, die die Bedeutung des Wortes für die Verkündigung durch ihre Position und Lage unterstreicht:

13.06.2025: Das barocke Stadtpalais in Glückstadt wurde zwischen 1700 und 1728 als Wohngebäude der Konferenzräte Conrad und Jacob Johann von Wasmer errichtet. Ab 1752 diente das Gebäude als Sitz der Regierungskanzlei und Glückstädter Residenz des dänischen Königshauses. 1806 bezog das holsteinische Obergericht das Haus, ab 1876 ist darin die städtische Knabenschule eingerichtet worden. Heute sind in dem Palais Volkshochschule und Musikschule untergebracht:

13.06.2025: Einer der letzten unter der Federführung der TAKRAF Schwermaschinenbau AG errichteten Hafenkräne steht im Aussenhafen Glückstadt an der Unterelbe. Das Bundesland Schleswig-Holstein hatte den Hafenkran beim Kranbau Eberswalde in Auftrag gegeben. Der 1993 errichtete Kran hatte damals 2,2 Mio. DM gekostet. 1994 wurde der Kranbau Eberswalde aus der TAKRAF Schwermaschinenbau AG herausgelöst und ging an Vulkan Kocks aus Bremen. Ebenfalls 1994 wurde der Aussenhafen Glückstadt privatisiert und seitdem von der Schramm Group aus Brunsbüttel betrieben. Eine Spezialität des Hafens ist der Umschlag von See- auf Binnenschiff bzw. umgekehrt. Einen Bahnanschluss hatte der Hafen auf der Südseite des Aussenhafens nie gehabt. Diesen gab es nur auf der Nordseite. Dort findet aber seit Jahren kein Umschlag mehr statt:

13.06.2025: Im achteckigen Turm, errichtet 1630/1631 und benannt nach der Mätresse des Stadtgründers, führt eine 99 stufige Spindeltreppe in die ehemalige Wachstube. Von hier hatte der Wächter einen guten Rundblick sowohl über die Stadt als auch weit über die Festungswälle hinaus. Das davor liegende dreistöckige Traufenhaus bildet noch heute mit dem Turm eine Einheit. Die Bewohner der oberen Stockwerke können nur über den Wiebeke-Kruse-Turm in ihre Wohnung gelangen. Das Wohngebäude ist ein Ersatzbau für den 1868 abgebrannten Bau. Heute ist das Haus mit dem Turm in Privatbesitz:

13.06.2025: Der mächtige backsteingemauerte Hafenspeicher von 1827 direkt am Binnenhafen hat eine quadratische Grundfläche von 14 x 14 m. Aufzugsvorrichtungen erlaubten die Beförderung der Waren von der Wasser- wie auch von der Landseite. Von 1894 bis 1976 nutzte die Glückstädter Heringsfischerei das Bauwerk als Salzspeicher:

13.06.2025: Ursprünglich stand hier das Palais des Grafen Christian Rantzau. 1719 befahl König Friedrich IV. das baufällige Haus abzureissen. Wegen der hohen Kosten für die Uferbefestigung schenkte die Erbin dem Staat das Grundstück und ein Zucht- und Tollhaus wurde erbaut. Nachdem die männlichen Insassen 1875 nach Rendsburg verlegt wurden, folgte die Umwandlung in ein Frauenzuchthaus. 1931 wurde das Gebäude zu Wohnungen umgebaut:

13.06.2025: Das Stellwerk Gs (Glückstadt Süd) an der Marschbahn (Strecke Elmshorn – Ripen/Westerland) wurde 1938 im Zuge der Modernisierung der Glückstädter Bahnhofsanlagen in Betrieb genommen. Es ersetzte die Befehlsstelle im alten, abgerissenen Bahnhofsgebäude und das alte Wärterstellwerk Gs, welches sich an der Stelle des jetzigen Lokschuppens befand. Aufgabe war die Durchführung des Streckenbetriebes Hamburg – Westerland und des Rangierbetriebes im Bahnhof. ln Zusammenarbeit mit dem Wärterstellwerk Gn erfüllte es diese Aufgabe ca. 50 Jahre lang bis ins Jahr 1988. Nachfolger wurde ein Drucktastenstellwerk der Fa. Lorenz (MCL 84) in einem Anbau des Empfangsgebäudes auf dem Bahnsteig, das sowohl Gs als auch das provisorische Stellwerk Gn ersetzte. Anfang der 1990er Jahre fanden sich einige ehemalige und aktive Eisenbahner und übernahmen unter dem Dach des Bahn-Sozialwerkes (BSW) das Gebäude als zukünftiges Museum. Im Jahr 2017 hat sich das BSW zurückgezogen, der Verein Freunde der Marschbahn Glückstadt e.V. wurde neuer Mieter. Die noch aus sechs Mitgliedern bestehende Gruppe, deren Mitglieder grösstenteils schon ,Marschbahnfreunde waren, wechselte komplett in den Verein:

13.06.2025: Das ehemalige Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Glückstadt wurde 1925–1926 nach dem Entwurf des Architekten Harry Brandes aus Itzehoe erbaut. Es handelt sich um einen zweigeschossigen Backsteinbau in Formen des Heimatschutzstils mit expressionistischen Elementen:

GLÜCKSTADT
(11.400 Einwohner, 2 m ü. NHN) ist eine rechts der Unterelbe gelegene Kleinstadt in Schleswig-Holstein. Sie ist nach Itzehoe die zweitgrösste Stadt im Kreis Steinburg, der zur Metropolregion Hamburg gezählt wird. Glückstadt ist überregional bekannt durch die traditionsreiche Matjes-Produktion und durch die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen, die die Elbmarschen in Holstein mit dem Elbe-Weser-Dreieck in Niedersachsen verbindet. Der dänische König Christian IV. gründete Glückstadt 1617, um einen strategischen Stützpunkt an der Elbe zu schaffen und dem aufstrebenden Hamburg Konkurrenz zu machen. Er wollte eine uneinnehmbare Festungs- und Hafenstadt errichten, was sich im Namen und Wappen der Stadt widerspiegelte. Glückstadt erlangte eine bedeutende Rolle als Residenzstadt und Garnison für Schleswig-Holstein, war im 17. Jahrhundert ein internationaler Hafen- und Handelsplatz und überstand erfolgreich eine Belagerung während des Dreissigjährigen Krieges. Die Stadt erfuhr nach der Schleifung der Befestigungsanlagen 1814/16 und der Preussischen Annexion 1867 einen Strukturwandel, behielt aber bis heute ihren einzigartigen, nach niederländischem Festungsprinzip angelegten Stadtgrundriss und ein historisches Stadtbild. Glückstadt konnte nie mit Hamburg ernsthaft konkurrieren. Ein Grund dafür ist natürlicher Art. Vor der Zufahrt zum Glückstädter Hafen liegt in der Elbe die Rhinplate. Die ursprünglich kleine Sandbank wuchs zu einer ausgedehnten Insel und erschwerte damit zusehends die Zufahrt zum Hafen für die immer grösser werdenden Seeschiffe. Grösster Arbeitgeber ist heute eine Papierfabrik. Zu den Projekten des Landes gehört der Anschluss Glückstadts an die A 20, die bei Glückstadt durch einen Tunnel unter der Elbe durch nach Westen geführt werden soll. Im Gegensatz zu seinen anderen Städtegründungen hat Christian IV. nicht seinen eigenen Namen zum Teil des Stadtnamens gemacht. Er gab ihr den symbolischen Namen Glückstadt und die römische Göttin Fortuna auf der Weltkugel als Wappen. Nicht gesichert, aber schön ist die Legende dazu. Als bei einer Besichtigung vor Baubeginn gegenüber Christian IV. von seinem Stab immer wieder Zweifel an dem Projekt geäussert wurden, soll er auf Plattdeutsch ausgerufen haben: ”Dat schall glücken, dat mutt glücken un Glückstadt schall se heten”.
Bahnhof-Empfangsgebäude:
Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Glückstadt:
Stellwerkmuseum:
Rantzau-Palais:
Ehemaliger Salzspeicher:
Turmhaus Wiebeke-Kruse-Turm:
Sperrwerk zwischen Binnen- und Aussenhafen:
Takraf-Hafenkran:
Binnenhafen:
Pegelturm:
Wasmer-Palais:
Königliches Brückenhaus – 1635 zusammen mit einer Klappbrücke gebaut, die früher den Hafen überquerte. Die Brücke verband die königlichen Gärten auf den Rethövel mit dem Königsschloss in der Stadt:
Königliche Apotheke – hier befand sich in dem klassizistischen, 1820 errichteten Bauwerk bis 1871 die Königliche Apotheke:
Stadtbücherei:
Evangelische Stadtkirche:
Rathaus:
Ehemaliges Kaiserliches Postamt:
Brockdorff-Palais – Detlefsen-Museum:
Königliches Zeughaus:
Wasserturm:
Oberfeuer:
Unterfeuer:
Überfahrt mit der Fähre nach Wischhafen mit dortiger Infotafel Elbquerung und Aussichtsplattform:
Rückfahrt nach Glückstadt mit dem Fähranleger:
Hinterm Deich:
Alle Aufnahmen entstanden während eines Tagesbesuchs am 13.06.2025.