Tages-Archive: 16. August 2024
16.08.2024: Mitte des 13. Jahrhunderts wurde mit dem Bau der Galluskirche begonnen, zum Teil auf Fundamenten einer römischen Marktbasilika. Der gotische Bau ersetzte eine kleinere romanische Kirche, von der die Krypta erhalten blieb, und umfasste Chor, Langhaus und Nordturm. Anfang des 15. Jahrhunderts kam der Südturm hinzu, wohl als repräsentativer Hinweis darauf, dass Ladenburg zeitweilig Residenz der Wormser Bischöfe war. Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Sanierung des Aussenbaus mit Verlängerung des Langhauses um ein Joch und Errichtung der Westfassade mit dem Hauptportal. Von den sechs Glocken der Galluskirche wurden fünf im 15. Jahrhundert gegossen. Die farbige Fensterverglasung schuf 1966/67 Valentin Feuerstein:
16.08.2024: Das Gasthaus zum Ochsen ist ein Ladenburger Gasthaus und Kulturdenkmal, dessen Geschichte bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht. Am heutigen Standort in der Hauptstrasse 28 ist seit 1654 die Schildherberge Zum Ochsen bezeugt. 1785 kaufte Georg Jakob Heuß das nunmehr Zum goldenen Adler genannte Gasthaus samt Ziegelbrennerei und der zum Ziegelbrennen benötigten Tongrube am Heidelberger Weg. Vermutlich liess dieser das Gebäude neu aufführen. 1880 war hier die Metzgerei Fries, um 1900 wurde aus der Metzgerei wieder ein Gasthaus, das zum Stammlokal des Automobilpioniers Carl Benz avancierte:
16.08.2024: Im Jahr 1496 wurde ein Rathaus in Ladenburg erstmals erwähnt. Im Dreissigjährigen Krieg wurde es zerstört (wahrscheinlich 1644 von den Franzosen). 1730 erfolgte ein barocker Wiederaufbau nach den Plänen des Architekten Johann Jakob Rischer. Bis zur Fertigstellung des heutigen Rathauses (Verwaltungsbau 1982, Domhof 1984), erfüllte dieser Bau seinen Zweck. Heute ist die Volkshochschule hier untergebracht. Das Original der spätgotischen Rathaus-Madonna, die aus Lindenholz geschnitzt ist, steht heute im Lobdengau-Museum:
16.08.2024: Anlässlich des 50‑jährigen Bestehens des Heimatbundes Ladenburg e.V. entstand 1976 der Vorschlag, auf dem Marktplatz einen Marienbrunnen zu errichten. Der Ladenburger Bildhauer Hans Volker Dursy gestaltete den Brunnen mit einer Mariensäule. Am 11. September 1976 wurde der Brunnen bei der Eröffnung des Altstadtfestes der Öffentlichkeit übergeben:
16.08.2024: Eine Hofanlage mit dreigeschossigem, giebelständigem Wohnhaus, östlich angrenzender Scheune und geschlossenem Innenhof. An den Giebelseiten ist das Fachwerk mit zum Teil geschweiften Andreaskreuzen und Mannfiguren verziert. Das stattliche Neunheller Haus hat hohen exemplarischen und dokumentarischen Wert als eines der im Kern noch mittelalterlichen, im 16./17. Jahrhundert aufwändig umgebauten Ladenburger Bürgerhäuser. Durch seine Grösse, sein reiches Schmuckfachwerk und die farbige Gestaltung prägt es den Marktplatz in hohem Masse und kündet vom Reichtum und gesellschaftlichen Anspruch seiner ehemaligen Besitzer:
16.08.2024: Erbaut wurde der Hof um 1475 durch Diether von Handschuhsheim. Die Renovation und damit die heutige Aussengestaltung war 1986 fertiggestellt und ist der manieristischen Art nachempfunden, wie sie vor dem Dreissigjährigen Krieg Mode war. Das Wappen der Handschuhsheimer und Hirschhorner ist über dem Tor zu sehen:
16.08.2024: Ladenburg erhielt im Mittelalter um 900 eine erste und um 1200 eine erweiterte Umwehrung mit vier Toren und sieben Türmen. Neben mehreren Mauerzügen sind heute noch das Martinstor und der Hexenturm, sowie Ruinen des Pfaffenturms erhalten. Der Name kommt von der früher im Feld stehenden Martinskirche. Über dem Torbogen steht die Figur des Heiligen Martin, der Schutzpatron der Franken. Eine bedeutende mittelalterliche Plastik aus dem 13. Jahrhundert:
16.08.2024: Von den Stadttürmen Ladenburgs sind nur noch das Martinstor und der Hexenturm erhalten. Der Hexenturm ist Teil der nach 1200 n. Chr. errichteten Stadtmauer. Hexen wurden aber in Ladenburg nicht verbrannt. Der Turm enthielt im Erdgeschoss ein fenster- und türenloses Gefängnis für Diebe und andere nicht zum Tode verurteilte Kriminelle (Diebsturm). Die Tür, welche von der Wormser Strasse her noch deutlich zu erkennen ist, war ein Stockwerk höher. Von dort wurde man dann in das Verlies hinuntergelassen. Auch eine mittelalterlich-frühneuzeitliche Latrine ist an der Nord-Ost-Seite zu sehen. Seit 1987 trägt der Hexenturm dank grosszügiger Spenden der Ladenburger Bürger wieder sein spitzes Dach:
16.08.2024: Der Bahnhof Ladenburg (Baden-Württemberg) liegt an der Bahnstrecke Frankfurt am Main-Heidelberg. Er wird von der Deutschen Bahn sowie der Tochterfirma S-Bahn Rhein-Neckar bedient. Die S-Bahn-Linie S 6 (Bensheim-Mainz) bedient seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 den Bahnhof werktags im Stundentakt, samstags und sonntags wird der Takt auf einen Zweistundentakt ausgedünnt. Die Regionalbahn-Linien RB 67/68 fahren täglich stündlich gemeinsam zwischen Frankfurt und Neu-Edingen/Friedrichsfeld und werden dort geteilt oder vereinigt. Die RB 67 fährt nach Mannheim oder Schwetzingen und die RB 68 nach Heidelberg und unter der Woche meistens weiter nach Wiesloch-Walldorf. Der RE 60 (Frankfurt – Mannheim) fährt im Zweistundentakt von 6 Uhr bis 22 Uhr. Das traufenständige, zweistöckige Empfangsgebäude vom 9. August 1847 wurde in klassizistischen Formen aus rotem Sandstein errichtet. Im Erdgeschoss gab es Wartesäle für die verschiedenen Fahrklassen, Fahrkarten- und Gepäckschalter, einen Telegrafenraum sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss lagen die Wohnungen der Bahnbediensteten. Das Gebäude ist bewohnt und wird nicht mehr für den Bahnbetrieb genutzt:
LADENBURG
(12.700 Einwohner, 106 m ü. NHN) ist eine Stadt im baden-württembergischen Rhein-Neckar-Kreis. Bekannt ist die Römerstadt für ihre denkmalgeschützte Altstadt, als Wirkungsort von Carl Benz und für ihre Geschichte, die bis in die keltische und römische Zeit zurückreicht. Heute ist Ladenburg vor allem ein bedeutender Wirtschaftsstandort (u. a. Heidelberg Pharma) und attraktiver Wohnort, der von seiner Nähe zu den Universitätsstädten Heidelberg und Mannheim profitiert. Ladenburg erlebte die Völkerwanderung und mit ihr verschwanden die Zeichen der römischen Zivilisation. Um das Jahr 500 zeigten die Franken in Ladenburg mit einem Königshof ihre damalige Bedeutung. Ladenburg wurde zur Hauptstadt des Lobdengaus. Gut 100 Jahre später schenkten die Franken Ladenburg dem Bischof von Worms, der die Stadt zu einer Nebenresidenz entwickelte. Es begann eine bis zum Jahr 1705 währende bischöfliche Herrschaft. Sie ermöglichte Ladenburg die Entwicklung zu einer mittelalterlichen Stadt. Sichtbare Zeichen dieser Präsenz sind bis heute die St. Gallus-Kirche, die St. Sebastian-Kapelle, der Bischofshof (heute Sitz des Lobdengau-Museums) und der Fürstenbau (heute Sitz der Stadtbibliothek). Die Stadt erhielt im 9./10. Jahrhundert eine erste und um 1200 eine erweiterte mittelalterliche Stadtmauer. Von dieser Stadtmauer sind neben den erhaltenen Mauerzügen heute noch das Martinstor, der Hexenturm und Teile des Pfaffenturmes besondere Merkmale und touristische Anziehungspunkte der Stadt. Die Bischofspräsenz brachte eine Reihe von Aufenthalten deutscher Könige und Kaiser mit sich, so etwa Heinrich II., Heinrich IV. oder Maximilian I. Mit dem Bau der zweitürmigen gotischen St. Gallus-Kirche vom 13. bis zum 15. Jahrhundert unterstrichen sie die Bedeutung Ladenburgs. Der Kurfürst von der Pfalz trat bestimmend im 14. Jahrhundert in die Geschicke der Stadt ein. Die Reformation im 16. und 17. Jahrhundert brachte erhebliche Verwicklungen mit Zerstörungen für die Stadt. Geprägt wurde diese konfliktreiche Zeit dadurch, dass ein katholischer Bischof von Worms und der Kurfürst von der Pfalz, der früh den Ideen der Reformation folgte, hier direkt aufeinander trafen. Die Zeit der Wormser Bischöfe ging im Wesentlichen 1705 mit dem Zessionsvertrag zwischen dem Kurfürsten und dem Bischof zu Ende. Die Zerschlagung der Kurpfalz durch Napoleon ließ die Ära der Kurfürsten enden. 1803 wurde die Geschichte der Stadt in die Hände des badischen Grossherzogs in Karlsruhe gelegt, mit nicht allzu positiven Auswirkungen für die Stadt. Die Revolution von 1848 brachte mecklenburgische Soldaten, die auf der Seite des Grossherzogs kämpften, in die Stadt und als Gefallene auf den Ladenburger Friedhof. Der Erfinder des Automobils, Dr. Carl Benz (1844–1929), lebte von 1904 bis zu seinem Tode in Ladenburg. Er erhielt ebenso wie seine Frau Bertha das Ehrenbürgerrecht der Stadt, ihr Grabmal befindet sich auf dem Ladenburger Friedhof. Das Benz-Haus, die im Benz-Park stehende wohl älteste Steingarage und das Automuseum Dr. Carl-Benz zählen ebenfalls zu den besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Bahnhof Empfangsgebäude:
Hexenturm:
Martinstor:
Handschuhsheimer Hof:
Stadtmauerverlauf zwischen Zehnt- und Schulstrasse:
Jesuitenhof (Bettendorfer Hof) – ummauerter Adelssitz mit spitzbogigem Doppelportal, zweigeschossiges verputztes Hauptgebäude mit Treppenturm und Rechteckfenstern (um 1200 erbaut):
Gasthaus Zum Schwan – zweigeschossiger, traufständiger, verputzter Massivbau mit frühklassizistischem Portal, 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts:
Neunheller Haus:
Marienbrunnen:
Altes Rathaus:
Gasthaus Zum Ochsen:
Zum Goldenen Löwen:
Katholische Pfarrkirche Sankt Gallus:
Vor St. Gallus ein Blick auf die freigelegten Grundmauern der Basilika:
Evangelische Stadtkirche:
Sebastianskapelle:
Rathaus am Domhof:
Hotel Zur Goldenen Krone – zweigeschossiges verputztes Gasthaus in Ecklage zwischen Hauptstrasse und Brauergasse von 1709:
Stadtbibliothek:
Ehemaligen Bischofshof (Schloss) der Wormser Fürstbischöfe – jetzt Sitz des Lobdengau-Museums:
Nordturm der Porta praetoria des römischen Steinkatells um 90 nach Christus, im Vordergrund Mauer mit Treppenhausapsis Fränkischer Königshof 6./7. Jahrhundert:
Carl-Benz-Haus mit Garage im Carl-Benz-Park:
Wasserturm Ladenburg:
Neckarbrücke:
Blick von der Neckarbrücke nach Ladenburg mit dem Ölberg im Hintergrund: